Sport kompakt:Lösung im Fall Robben in Sicht

Lesezeit: 3 min

Bayern-Boss Rummenigge zeigt sich im Streit mit dem niederländischen Verband optimistisch, Golfprofi Kaymer startet seine Aufholjagd, Deutschland eilt Italien in der Fünf-Jahres-Wertung davon. Sport kompakt

Im Streit um Kompensationszahlungen für Arjen Robben mit dem niederländischen Fußball-Verband KNVB hat der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München Hoffnung auf eine baldige Lösung. "Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir uns außergerichtlich einigen können", kündigte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge an: "Wir haben in nicht allzu ferner Zukunft einen neuen Termin verabredet, um die Sache zu besprechen." Der KNVB habe mittlerweile zumindest erkannt, "dass sie eine Verantwortung für die Verletzung tragen".

"Sie haben ihre Verantwortung erkannt" - Karl-Heinz Rummenigge hofft auf ein Einlenken des holländischen Verbands im Streit um Arjen Robben (im Bild). (Foto: AP)

Seit dem Einschalten des KNVB-Präsidenten Michael van Praag in den Konflikt habe sich die Atmosphäre zudem deutlich verbessert. Der Streit war entstanden, nachdem der niederländische Nationalspieler Robben mit einem Muskelriss von der Weltmeisterschaft in Südafrika zurückgekehrt war. Mit einem Comeback des Mittelfeldspielers ist allerdings weiterhin erst zur Rückrunde zu rechnen. "Es ist alles im Fluss, alles im Zeitverlauf", sagte Rummenigge. Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt kündigte an, Robben "vorsichtig und behutsam" auf die kommenden Belastungen vorbereiten zu wollen: "Wir wollen nichts überstürzen, damit es keine Rückschläge gibt." In den kommenden Tagen soll der 26-Jährige mit dem Lauftraining beginnen.

Golfprofi Martin Kaymer hat im Kampf um Platz eins in der Weltrangliste eine Aufholjagd gestartet. Der 25-Jährige aus Mettmann spielte auf der zweiten Runde des PGA-Turniers in Shanghai auf dem Par-72-Kurs eine starke 69 und verbesserte sich mit insgesamt 141 Schlägen vom 35. auf den 18. Platz. Damit rückte Kaymer wieder näher an seine drei Konkurrenten heran. Mit einem Turniersieg in Shanghai kann Kaymer die neue Nummer eins der Welt werden. Der englische Weltranglistenerste Lee Westwood spielte eine 70er-Runde und liegt mit 136 Schlägen weiter auf dem zweiten Platz hinter dem Italiener Francesco Molinari (135). Tiger Woods (USA) behauptet nach einer 72 mit 140 Schlägen ebenso auf Platz neun wie sein Landsmann Phil Mickelson nach einer 71er-Runde. Auch Woods und Mickelson können in China die Nummer eins werden. Westwood würde seine Fuhrung mit einem Erfolg in China weiter ausbauen.

Deutschland hat im Kampf um den dritten Platz in der Fünf-Jahres-Wertung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) den Vorsprung auf Italien ausgebaut. Dank der drei Siege von Bayern Munchen, Bayer Leverkusen und des VfB Stuttgart sowie der Punktgewinne von Schalke 04 und Borussia Dortmund liegt die Bundesliga schon 7,049 Punkte vor der Serie A. Ein Vorsprung, der in dieser Saison kaum mehr aufzuholen ist. Damit könnte die Bundesliga in der Saison 2012/13 wieder vier Champions-League-Teilnehmer (3 Direktstarter + 1 Qualifikant) stellen. An der Spitze liegt weiterhin England (76,070) vor Spanien (71,329).

Marcelo Bielsa ist als Fußball-Nationaltrainer Chiles zurückgetreten. Das bestätigte am Freitag der neue Verbandschef Jorge Segovia. Bielsa hatte bei den zurückliegenden Präsidentschafts-Wahlen des Verbandes den Amtsinhaber Harold Mayne- Nicholls unterstützt. Der Argentinier war drei Jahre lang für die chilenische Nationalmannschaft verantwortlich und hatte sie bei der WM in Südafrika bis ins Achtelfinale geführt.

Schachgroßmeister Magnus Carlsen will 2012 nicht an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Der 19 Jahre alte Norweger hält den derzeitigen WM-Modus für unfair. Carlsen sagte der Osloer Zeitung VG am Freitag, die Prozedur sei so, als ob Fußball-Weltmeister Spanien schon jetzt automatisch für das Finale 2014 qualifiziert sei. "Das ist unfair und unmodern", meinte Carlsen zu dem im nächsten April anstehenden Kandidatenturnier. Dabei wird nach den Regeln des Weltschachverbandes Fide der Herausforderer für den indischen Weltmeister Viswanathan Anand ermittelt. Carlsen, der schon seit seiner Kindheit in der Schachwelt als Jahrhundert-Talent gilt, will nur dann antreten, wenn die Fide die Regeln noch ändert. Er habe dem Weltverband eine schriftliche Begründung seiner Kritik und seiner Verweigerung der Teilnahme nach dem bisherigen Modus mitgeteilt.

Die deutsche Flotte hat zum Auftakt der Finals in den olympischen Klassen bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Neuseeland Silber und Bronze gewonnen. Im Leichtgewichts-Doppelzweier mussten sich Daniela Reimer (Potsdam) und Anja Noske (Saarbrücken) auf dem Lake Karapiro nur Kanada geschlagen geben. Der Frauen-Doppelvierer belegte den dritten Platz hinter Großbritannien und der Ukraine. Zudem zogen die Titelverteidiger Eric Knittel (Berlin) und Stephan Kruger (Rostock) im Doppelzweier als Zweite des Halbfinals in den Endlauf ein. Damit ist der Deutsche Ruderverband (DRV) in den restlichen neun Endläufen der olympischen Klassen mit sechs Booten vertreten.

Haya bint al Hussein bleibt weitere vier Präsidentin des Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI). Die jordanische Prinzessin, die sich zuletzt starker Kritik erwehren musste, wurde am Freitag in Taipeh von der Mitgliederversammlung überraschend deutlich wiedergewählt. Hussein erhielt 90 von 124 Stimmen. Der vom deutschen Verband FN unterstützte Gegenkandidat Sven Holmberg (Schweden) bekam nur 23 Stimmen. Für den Niederländer Henk Rottinghuis stimmten elf FEI-Mitglieder. Vizepräsidenten sind nun der Brite John McEwen und der Argentinier Pablo Mayorga. "Ich verspreche, diesen Verband zu einen", sagte Hussein nach der Wiederwahl. Die 36-Jährige ist die Tochter des gestorbenen jordanischen Königs. Hussein ist wegen ihrer unklaren Anti- Doping-Politik und mehrerer Personalentscheidungen umstritten.

Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff und die Vancouver Canucks haben in der nordamerikanischen Profiliga NHL bereits den fünften Sieg in Folge errungen und damit die Tabellenführung in der Northwest Division behauptet. Bei den Colorado Avalanche feierten die Canucks nach drei Power-Play-Toren einen 3:1-Sieg und haben nun 16 Punkte auf dem Konto. Den zweiten Treffer durch Henrik Sedin legte Ehrhoff vor. Insgesamt stand der Verteidiger 23:58 Minuten auf dem Eis. Die San Jose Sharks, die den deutschen Torhuter Thomas Greiss für ein Jahr an den schwedischen Erstligisten Brynäs IF ausgeliehen haben, mussten eine 0:2-Niederlage bei den St. Louis Blues einstecken und liegen in der Pacific Division auf dem dritten Platz.

© sueddeutsche.de/sid/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Baseball: World Series
:Giants besiegen den Fluch

Ohne Stars gewinnen die San Francisco Giants nach 56 Jahren ohne Titel wieder die World Series und werden erlöst von dem Fluch, von New York nach Kalifornien gezogen zu sein.

Jürgen Schmieder
Jetzt entdecken

Gutscheine: