Sport kompakt:Bayern-Basketballer halten Kontakt zur Spitze

Lesezeit: 6 min

Bayerns Basketballer gewinnen gegen Ludwigsburg. Nach dem zehnten Saisontor von Kevin Kuranyi bleibt Dynamo Moskau auf Rang drei der Premjer Liga. Manchester City verteidigt seine Tabellenführung in England, Novak Djokovic verliert in Basel, laut Medienberichten werden 70 Schiedsrichter der Steuerhinterziehung verdächtigt. Sport kompakt

Basketball, FC Bayern: Die Basketballer des FC Bayern München haben mit einem überzeugenden Erfolg gegen die EnBW Ludwigsburg ihre Heimserie in der Bundesliga weiter ausgebaut. Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel vor heimischer Kulisse gewann die Mannschaft von Dirk Bauermann am Samstagabend vor 5.813 Zuschauern mit 61:55 (38:25) und hat nun fünf seiner bisher sieben Saisonspiele gewonnen. Erfolgreichster Werfer für die Münchner war Chevon Troutman mit 14 Punkten. Bei den chancenlosen Ludwigsburgern kam Jerry Green auf 16 Zähler. Vor dem Spiel wurde Ruben Boumtje-Boumtje von den Zuschauern und seinen Mannschaftskollegen verabschiedet. Der 33 Jahre alte Center musste unter der Woche nach einer diagnostizierten Herzerkrankung seine Karriere beenden und bekam als Abschiedsgeschenk sein rotes Trikot mit der Nummer 44, eingerahmt in Glas, überreicht. Auch die Brose Baskets aus Bamberg schafften am Samstagabend einen ungefährdeten Heimsieg. Der 97:63 (43:25)-Erfolg über die Fraport Skyliners war zu keiner Zeit in Gefahr, Neu-Bamberger Julius Jenkins hob sich mit 20 Punkten für die Franken besonders hervor. Auf Seiten der Frankfurter traf Jon Leuer (17) am häufigsten. Die Franken bleiben damit ungeschlagen Tabellenführer, Bayern ist mit 10:4 Punkten Fünfter.

Die Fußballgötter
:Es wird laaaaangweilig!

Ganz Fußball-Deutschland schwärmt vom FC Bayern - Präsident Uli Hoeneß bezeichnet die Spielweise der Münchner gar als Kunst. Aber wird das nicht langsam langweilig? Was kann man gegen die Dominanz unternehmen?

Guido Schröter

Russland, Kevin Kuranyi: Auch ein Tor von Kevin Kuranyi hat dem Fußball-Spitzenklub Dynamo Moskau in Russland nicht zum Sieg verholfen. Im Derby gegen Spartak traf der deutsche Ex-Nationalspieler mit seinem zehnten Saisontor im 28. Spiel zum 1:0 (39.), am Ende aber musste sich Dynamo doch mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Aiden McGeady (57.) erzielte das Tor für Spartak. Kuranyi liegt mit seiner Mannschaft vorerst weiter auf dem dritten Tabellenplatz hinter Zenit St. Petersburg und ZSKA Moskau, die jeweils ihr letztes Spiel vor dem Beginn der Play-offs erst am Sonntag absolvieren. Dynamo kann nur noch vom Stadtrivalen Lokomotive abgefangen werden. In einer Achtergruppe kämpfen die Teams anschließend um den Titel. Die Premjer Liga zieht damit ihre Saison in die Länge, um im Hinblick auf die WM 2018 in Russland vom Kalenderjahr-Modus auf den Zeitplan der großen Ligen umzustellen.

Premier League, ManCity: Manchester City hat am elften Spieltag in der englischen Fußball-Premier-League seinen Fünf-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigt. Bayern Münchens Champions-League-Gegner gewann am Samstagabend bei Aufsteiger Queens Park Rangers mit 3:2 (1:1) und liegen mit 31 Zählern weiter auf Platz eins. Jay Bothroyd (28.) und Heidar Helguson (69.) trafen zum 1:0 und 2:2 für die Hoops. Der frühere Wolfsburger Bundesliga-Profi Edin Dzeko (43.), David Silva (52.) und Yaya Touré (74.) waren für den Favoriten aus Manchester erfolgreich. Manchester United hingegen hat Anschluss an die Spitze gehalten: Beim 1:0 (1:0)-Sieg gegen den AFC Sunderland musste der amtierende Meister noch nicht einmal selbst den Ball einnetzen - ein Eigentor von Wes Brown (45.) genügte ManUnited, um einen wichtigen Dreier im Kampf um die Tabellenführung einzustreichen.

Handball, Supercup: Spaniens Handballer stehen schon vor ihrem abschließenden Supercup-Spiel am Sonntag in Halle/Westfalen (15.30 Uhr) gegen Deutschland als Turniersieger fest. Nachdem der WM-Dritte zum Auftakt Schweden 25:23 bezwungen hatte, gewann er am Samstag auch mit 29:26 (14:13) gegen Dänemark und ist von beiden Mannschaften aufgrund des Vorteils im direkten Vergleich nicht mehr einzuholen. Auch Deutschland kann den Iberern nach den beiden Niederlagen gegen Dänemark (26:29) und Schweden (22:25) nicht mehr gefährlich werden. Für Spanien ist es nach 1991 und 2003 der dritte Sieg beim Supercup.

Tennis, Novak Djokovic: Gehandicapt durch eine Schulterverletzung ist der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic beim Tennisturnier in Basel im Halbfinale ausgeschieden. Der Serbe musste sich am Samstag dem japanischen Aufsteiger Kei Nishikori mit 6:2, 6:7 (4:7), 0:6 geschlagen geben. Djokovics Start beim Masters-Turnier in Paris in der kommenden Woche ist fraglich. "Jetzt muss ich erst einmal fit werden, in diesem Zustand werde ich in den kommenden Tagen nicht trainieren können", sagte Djokovic. Die Nummer eins der Tennis-Welt hatte bereits seit Tagen mit Schulterproblemen zu kämpfen. Das Aus gegen Nishikori war erst die vierte Niederlage für Djokovic in dieser Saison. Im Endspiel der mit 1,84 Millionen Euro dotierten Hartplatz-Veranstaltung trifft Nishikori auf Roger Federer oder dessen Schweizer Landsmann Stanislas Wawrinka.

Tischtennis, Deutschland - China: Ohne ihren verletzten Star Timo Boll haben die deutschen Tischtennis-Herren beim World Team Cup am Samstag den Einzug ins Finale verpasst. In Magdeburg unterlag das Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf vor rund 3.000 Zuschauern den favorisierten Chinesen mit 1:3, nachdem tags zuvor ein 3:2-Erfolg gegen Hongkong gelang. Den einzigen Punkt für das DTTB-Team sicherte der sehr stark spielende Dimitrij Ovtcharov, der Wang Hao mit 3:1 bezwang. Patrick Baum und Bastian Steger waren im Einzel gegen Xu Xin ohne Chance und verloren glatt mit 0:3. Im Doppel unterlagen die beiden Deutschen gegen das Duo Ma Long/Wang Hao ebenfalls mit 0:3. Im Finale am Sonntag trifft China auf den Sieger der Partie Japan gegen Südkorea. Die deutschen Frauen waren im Viertelfinale dem Team aus Hongkong mit 0:3 unterlegen.

DFB, Schiedsrichter: Die Fahnder haben offenbar 70 Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ins Visier genommen. Angeblich sollen manche der Beschuldigten Einnahmen von mehr als 100.000 Euro an den Finanzbehörden vorbeigeschleust haben, vor allem für die Leitung internationaler Spiele. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Offenbar sind Honorare für die Leitung von internationalen Spielen durch den Weltverband Fifa und die Europäische Fußball-Union (Uefa) auf ausländische Konten überwiesen worden.

Inzwischen gehen die Fahnder laut Spiegel von einem System aus. Als Schlüsselfigur wurde von den Fahndern ein Ex-Schiedsrichter aus Süddeutschland ausgemacht. Angeblich wurden gezielt Konten im Ausland eröffnet, um Überweisungen für internationale Schiedsrichter-Einsätze dorthin überweisen zu lassen.

Kultklub Alemannia Aachen
:1000 Spiele in der zweiten Liga

Wer kennt sie nicht, die Kämpfer von Alemannia Aachen: Will Landgraf, Günter Delzepich und Joaquin Montanes. Am Sonntag absolviert Aachen die 1000. Zweitliga-Partie - eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch den Verein plagen sportliche und finanzielle Probleme.

Fußball, Dortmund: Nach übereinstimmenden Medienberichten steht der 17-jährige Leonardo Bittencourt vom Fußball-Zweitligisten FC Energie Cottbus vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund. Wie die Lausitzer Rundschau und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in ihren Samstag-Ausgaben berichten, soll sich der Mittelfeldspieler bereits mit dem deutschen Meister einig sein. An dem U-19-Nationalspieler sollen unter anderem auch Rekordmeister Bayern München und Bayer Leverkusen interessiert gewesen sein. Bittencourt soll sich nun aber für Dortmund entschieden haben und bei der Borussia einen Fünfjahresvertrag erhalten. Die Ablösesumme solle rund 3,5 Millionen Euro betragen.

Volleyball, Bundestrainer: Volleyball-Bundestrainer Raúl Lozano muss gehen. Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) gab am Samstag wegen der jüngsten sportlichen Misere der Männer-Auswahl die sofortige Trennung vom Chefcoach bekannt. "Wir sehen das Vertrauensverhältnis von Mannschaft und Trainer als so stark beschädigt an, dass uns eine weitere Zusammenarbeit als nicht mehr erfolgsversprechend erscheint", sagte Sportdirektor Günter Hamel. Lozano war mit dem DVV-Team bei der Europameisterschaft im September schon in der Vorrunde gescheitert. Danach hatte sich der Argentinier heftiger Kritik an seiner Arbeit stellen müssen. Zunächst hatte der Verband entschieden, mit Lozano zumindest noch die Vor-Olympia-Qualifikation Ende November zu bestreiten.

Fußball, Asien: Der katarische Fußball-Club Al Sadd SC hat zum ersten Mal die asiatische Champions League gewonnen. Die Mannschaft aus Doha setzte sich am Samstag im Finale mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen Jeonbuk Motors aus Südkorea durch. Nach spannenden 120 Minuten hatten sich beide Teams vor 41 805 Zuschauern im WM-Stadion von Jeonbuk 2:2 getrennt. Mit dem Erfolg gegen die favorisierten Koreaner sicherte sich Al Sadd zugleich die Teilnahme an der Club-Weltmeisterschaft im Dezember in Japan.

Tennis, Lisicki: Sabine Lisicki hat beim Tennis-Einladungsturnier auf Bali/Indonesien das Finale verpasst. Die Berlinerin gab im Halbfinale gegen Anabel Medina Garrigues beim Stand von 3:6, 6:4, 0:4 auf. Im Finale trifft die Spanierin auf Ana Ivanovic aus Serbien, die Nadja Petrowa (Russland) 6:1, 7:5 bezwang. Die mit 600.000 Dollar dotierte Hallen-Veranstaltung auf Hartplatz bestreiten Turniersieger der abgelaufenen Saison, die aufgrund ihrer Weltranglisten-Position außerhalb der Top-Acht nicht für das WTA-Finale in Istanbul qualifiziert waren.

Schwimmen, Thorpe: Der fünfmalige Olympiasieger Ian Thorpe schwimmt bei seinem Comeback-Versuch weiter hinterher. Beim Kurzbahn-Weltcup in Singapur verpasste der Australier über 100 m Schmetterling in 54,09 Sekunden als Elfter das Finale. Zum Auftakt hatte der 29-Jährige am Freitag den siebten Platz über 100 m Lagen belegt. "Ich bin mit der Erwartung hierher gekommen, richtig überrollt zu werden. Und genau das ist passiert. Ich bin sehr verärgert über mich und meine Zeit, jetzt weiß ich aber, was ich zu tun habe", sagte der Kraul-Spezialist. In der für ihn ungewohnten Stilart war er am Samstag 2,59 Sekunden langsamer als der Vorlaufschnellste Jason Dunford (Kenia/51,50). Im Endlauf setzte sich Südafrikaner Chad Le Clos in 50,63 Sekunden durch.

Eissschnellauf, Angermüller: Monique Angermüller ist erneut deutsche Eisschnelllauf-Meisterin über 1500 m und hat in Inzell den zweiten Sieg von Claudia Pechstein verhindert. Die Titelverteidigerin verwies bei den nationalen Titelkämpfen in der Max-Aicher-Arena in 1:57,78 Minuten die fünfmalige Olympiasiegerin knapp auf den zweiten Platz. Die 27-jährige Berlinerin Angermüller hatte im Ziel 14 Hundertstelsekunden Vorsprung auf ihre zwölf Jahre ältere Konkurrentin, die sich in ihrer langen Karriere nie mit der Mittelstrecke anfreunden konnte. Dritte wurde in 2:00,47 Isabell Ost (Berlin).

© sueddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: