Sport kompakt:Arrivederci, Luca!

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Bayern München hat den Vertrag mit Luca Toni aufgelöst, die Los Angeles Lakers erzwingen mit einem Heimsieg gegen die Boston Celtics das siebte Finale, bei der WM in Südafrika schneit es. Kurzmeldungen im Überblick.

Der deutsche Fußballmeister Bayern München hat den bis 2011 laufenden Vertrag mit Fußball-Weltmeister Luca Toni zum 30. Juni vorzeitig aufgelöst und spart damit etwa zehn Millionen Euro Gehalt ein. Der von Trainer Louis van Gaal aussortierte Stürmer darf den Champions-Laegue-Finalisten ablösefrei verlassen und steht vor einem Wechsel zum FC Genua 93. Der 33-jährige Toni war am 1. Juli 2007 nach München gekommen. 2008 wurde der Publikumsliebling Torschützenkönig der Bundesliga. Genua hatte Toni einen Dreijahresvertrag offeriert. Angeblich soll er zwei Millionen Euro plus Prämien bei dem Serie-A-Klub verdienen. Toni war von den Münchnern im Januar an den AS Rom ausgeliehen worden. Der Roma war der Weltmeister von 2006 aber angeblich zu teuer. Einen Stürmer als Ersatz für Toni will der Rekordmeister nicht verpflichten.

Bald wieder in Italien? Für den FC Bayern München erzielte Luca Toni in 60 Bundesliga- Spielen 38 Tore. (Foto: Getty Images)

Nach dem Streik der WM-Ordner an mehreren Spielorten hat die Polizei alle Sicherheitsaufgaben für das Turnier in Südafrika übernommen. Wegen der Arbeitsniederlegung der von einer privaten Sicherheitsfirma engagierten Stewards sorgten die Beamten bereits bei der Partie zwischen Brasilien und Nordkorea im Johannesburger Ellis Park für Ordnung. Ob die Polizei auch für die Sicherheit beim Spiel im Soccer City- Stadion am Donnerstag zwischen Argentinien und Südkorea zuständig sei, wollte OK-Sprecher Rich Mkhondo nicht kommentieren.

Die Los Angeles Lakers haben mit Leichtigkeit den Matchball der Boston Celtics im Finale der Nordamerikanischen Basketball-Serie NBA abgewehrt. Der Titelverteidiger blamierte den Rekordmeister mit 89:67, konnte somit in der Endspielserie zum 3:3 ausgleichen und ein siebtes und entscheidendes Duell am Donnerstag ebenfalls im heimischen Staples-Center erzwingen. Die Partie war bereits zur Pause beim Stand von 51:31 für die Gastgeber so gut wie entschieden. Los Angeles zeigte sich im Gegensatz zur 86:92-Niederlage zwei Tage zuvor in Boston mannschaftlich geschlossen. Selbst die Reservisten trafen diesmal, während bei den Celtics die Ersatzleute ein Totalausfall waren. Bester Werfer bei LA war Kobe Bryant mit 26 Punkten. Ray Allen erzielte mit 19 Zählern die meisten Punkte für Boston. In der NBA-Geschichte kommt es damit zum fünften Mal zu einem echten Endspiel zwischen den Lakers und den Celtics. Die vier vorangegangenen Endspiele hat alle Boston gewonnen - alle auswärts.

Die Deutsche Bank Skyliners aus Frankfurt/Main haben die Entscheidung im Kampf um den deutschen Meistertitel im Basketball vertagt. Die Hessen gewannen am Dienstag vor heimischer Kulisse das vierte Spiel im Playoff-Finale der Bundesliga gegen die Brose Baskets Bamberg mit 69:56 (35:30). Damit steht es in der Serie von maximal fünf Spielen 2:2. Wer die letzte Partie am Donnerstag in Bamberg gewinnt, ist Meister. Pokalsieger Bamberg will sich erstmals in der Vereinsgeschichte das begehrte Double aus Pokal und Meisterschaft sichern. Der Verein war bereits 2005 und 2007 deutscher Meister. Für die Frankfurter steht bislang ein Meistertitel 2004 zu Buche.

Der langjährige Manager des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen, Reiner Calmund, wird Berater beim Drittligisten Dynamo Dresden. "Ich kann mich mit den Vorstellungen und Konzepten, die ich in den letzten Tagen kennengelernt habe, zu 100 Prozent identifizieren", sagte Calmund, "zudem habe ich ja eine enge Bindung zu Dynamo und war zum Beispiel beim Hochwasser-Benefizspiel oder bei der Stadioneröffnung hier zu Gast." Calmunds Engagement vorausgegangen waren Gespräche mit Oberbürgermeisterin Helma Orosz und diversen Vereinsvertretern.

Der Winter hält bei der Fußball-WM Einzug: Vor allem in Johannesburg und Umgebung sanken die Temperaturen drastisch - die Vorboten einer Kaltfront, die in den nächsten Tagen ganz Südafrika überziehen soll. In der Kap-Region fiel Schnee, einige Straßen mussten gesperrt werden. Auch in der Nähe von George, dem WM-Quartier der japanischen Mannschaft zwischen Kapstadt und Port Elizabeth, schneite es erstmals seit Jahrzehnten,

Ein schwerer Massensturz um die deutschen Sprinter Heinrich Haussler und Gerald Ciolek unmittelbar vor dem Zielstrich hat die vierte Etappe der Tour de Suisse überschattet. Der deutsche Tour-Etappengewinner Haussler und der britische Sprintstar Mark Cavendish waren im Kampf um den Etappensieg wenige Meter vor dem Ziel zu Fall gekommen, woraufhin auch Milram-Profi Gerald Ciolek und weitere Fahrer stürzten. Haussler erlitt eine tiefe Fleischwunde am rechten Ellbogen und musste im Krankenhaus genäht werden. Der Cervelo-Profi kann die Rundfahrt nicht fortsetzen und muss mehrere Tage pausieren. Ciolek und Cavendish hatten offenbar Glück im Unglück: Der Milram-Sprinter, der wegen einer Schulterverletzung schon fast das gesamte Frühjahr ausgefallen war, erlitt bei dem Sturz Prellungen und soll am Mittwoch wieder starten. Deutschlands Radsport-Hoffnung Tony Martin fand dagegen sicher den Weg ins Ziel und konnte sein Gelbes Trikot als Gesamterster erfolgreich verteidigen.

Als hätten die Fußballer Paraguays beim 1:1 (1: 0) gegen Weltmeister Italien nicht schon genug Kräfte gelassen, mussten sie nach dem WM-Vorrundenspiel in Kapstadt am Montag auch noch die Ärmel hochkrempeln und ihren offiziellen Mannschaftsbus anschieben. Der Motor wollte nicht anspringen. Doch alles Drücken half nichts, sodass die Südamerikaner schließlich in eilig herbeigerufenen Kleinbussen die Fahrt ins Hotel antraten.

Fast zwei Jahre nach den Olympischen Spielen in China hat der Reit-Weltverband FEI den Fall des deutschen Springreiters Marco Kutscher zum Abschluss gebracht und diesen dennachträglich disqualifiziert. Außerdem muss der 35-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken sowie die Gerichtskosten von 5000 Franken zahlen. Von einer Sperre sah das FEI-Gericht aber ab, sodass einer Olympia-Teilnahme Kutschers 2012 in London sportjuristich nichts im Weg steht. Kutschers Pferd Cornet Obolensky war nach dem ersten Umlauf im Nationenpreis unangemeldet mit den Substanzen Lactanase und Arnica behandelt worden. Für die FEI war dies ein klarer Verstoß gegen das Reglement.

Der Besucherstrom nach Südafrika übertrifft alle Erwartungen. Knapp eine halbe Million WM-Touristen sind nach Angaben der nationalen Einwanderungsbehörde in den vergangenen zwei Wochen in das Gastgeberland Südafrika gereist. "Wir sind sicher, dass diese Zahl im Laufe des World Cups ständig ansteigen wird", sagte Malusi Gigaba aus dem Innenministerium am Dienstag in Pretoria. Insgesamt hatten seit dem 1. Juni 456.423 Besucher angegeben, wegen der WM ans Kap gekommen zu sein. Vor der Eröffnung hatte Südafrika mit einer halben Million Besucher beim gesamten Turnier gerechnet. Nicht alle Gäste sind jedoch willkommen. Gigaba erklärte, dass 79 Reisende abgewiesen wurden. Darunter waren elf Argentinier und ein Brite, denen die Einreise verweigert wurde, weil sie als Hooligans angesehen wurden.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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