Sport kompakt:Webber will Vettel stoppen

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Der Red-Bull-Kollege des WM-Führenden fordert "andere Rennsieger" in der Formel 1, FC Bayern erklärt Neuer-kritische Fans zu Personen "non grata", Thomas Brdaric wird Sportdirektor in Minsk. Sport kompakt.

Red-Bull-Pilot Mark Webber will die Eilfahrt von Teamkollege Sebastian Vettel zum zweiten Formel-1-Titel bremsen. "Wenn wir es schaffen können, Sebastians Lauf zu stoppen, ist das mein nächstes Ziel", sagte der Australier im Interview der Nachrichtenagentur dpa vor dem Großen Preis von Großbritannien. Weltmeister Vettel hat in dieser Saison sechs der bislang acht Rennen gewonnen und führt die WM mit großem Vorsprung an. "Es ist unser aller Aufgabe, nicht nur meine, alles zu versuchen, um ein paar andere Rennsieger zu haben", meinte Webber. Der 34-Jährige ist punktgleich mit dem WM-Zweiten Jenson Button derzeit Gesamtdritter.

Teamkollegen und Kontrahenten: Mark Webber (l.) und Sebastian Vettel. (Foto: dpa)

Der norwegische Radprofi Edvald Boasson Hagen hat die längste Etappe der 98. Tour de France gewonnen. Am Ende des 226 Kilometer langen Teilstücks von Dinan nach Lisieux in der Normandie setzte sich der 24-Jährige im Schlusssprint gegen den Australier Matthew Harley Goss durch. Dritter wurde Norwegens Weltmeister Thor Hushovd vom Team Garmin-Cervelo, der damit das Gelbe Trikot des Führenden zum vierten Mal in Serie erfolgreich verteidigte. Eine Sekunde dahinter folgt der Australier Cadel Evans von BMC Racing. Bester Deutscher ist auf Platz fünf mit zehn Sekunden Rückstand Andreas Klöden (Mittweida/RadioShack). Die siebte Etappe am Freitag ist mit 218 Kilometern von Le Mans nach Chateauroux die zweitlängste der diesjährigen Tour, für die Favoriten und Fahrer mit Ambitionen auf das Bergtrikot jedoch nicht mehr als eine reine Überführungsetappe. Topfeben führt der bisher einfachste Kurs vorbei an den Schlössern der Loire in Richtung Süden. Ein Terrain wie gemalt für die Sprinter im Peloton.

Der FC Bayern München hat sich von den jüngsten "Schmähungen gegen Manuel Neuer" distanziert. Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, sei die Plakat-Aktion gegen den Fußball-Nationaltorwart beim Testspiel am Mittwochabend gegen die Trentino-Auswahl (15:0) von einer"sehr kleinen, beim FC Bayern nicht registrierten Gruppierung" gewesen."Aufgrund der Vorkommnisse in Arco sind die Personen dieser Gruppierung beim FC Bayern München ab sofort 'Persona non grata'", hieß es in der Erklärung. Trotz eines"Runden Tisches" mit Fans am Wochenende hatte es mit dem Plakat bei der Testpartie erneute Proteste gegen den Nationaltorwart gegeben.

Andreas Klödens Teamkollege Janez Brajkovic hat sich bei seinem Sturz auf der 5. Etappe der Tour de France das linke Schlüsselbein gebrochen und eine Gehirnerschütterung erlitten. Das teilte das Team RadioShack nach der Untersuchung im Krankenhaus von Guingamp mit. In Brajkovic verlor RadioShack einen seiner vier Tour-Kapitänen. Auch Levi Leipheimer war in einen Sturz verwickelt, kam aber mit einer Prellung des linken Handgelenks davon. Von RadioShacks vier Fahrern kamen auf der von unzähligen Stürzen geprägten Etappe nur Klöden und Christopher Horner gänzlich ohne Verletzung davon.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Thomas Brdaric ist ab sofort Sportdirektor des weißrussischen Erstligisten Dinamo Minsk. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Sommer 2008 hatte der 36-Jährige zuletzt als Jugendtrainer beim Fünftliga-Aufsteiger KFC Uerdingen gearbeitet. Nach Dinamo-Angaben will sich Brdaric in der kommenden Woche zu seinen Plänen bei seinem neuen Arbeitgeber äußern. In der laufenden Saison der nationalen Meisterschaft belegt Minsk nach 16 Begegnungen den fünften Platz. In der vergangenen Spielzeit hatte man als Tabellenvierter den Einzug in den Europapokal verpasst. Brdaric bestritt für den VfB Stuttgart, Fortuna Düsseldorf, Bayer Leverkusen, Hannover 96 und den VfL Wolfsburg insgesamt 204 Bundesligaspiele (54 Tore). Für die Nationalmannschaft erzielte er in acht Einsätzen einen Treffer.

Florian Mayer bestreitet das Auftakteinzel im Davis-Cup-Viertelfinale gegen den letztjährigen Finalisten Frankreich am Freitag (12.00 Uhr/live in Sport1) auf dem Stuttgarter Weissenhof. Der Weltranglisten-20. aus Bayreuth geht gegen Richard Gasquet (ATP-Nr. 11) als leichter Außenseiter ins Match. Im Anschluss daran spielt Philipp Kohlschreiber gegen den Weltranglistensiebten Gael Monfils. Für das Doppel am Samstag (13.00 Uhr) bot Teamkapitän Patrik Kühnen wie erwartet das Duo Philipp Petzschner/Christopher Kas (Bayreuth/Trostberg) auf. Für die Equipe Tricolore wurden Wimbledon-Halbfinalist Jo-Wilfried Tsonga und Michael Llodra benannt. Am Sonntag (12.00) stehen sich zunächst im Duell der beiden Topspieler Mayer und Monfils gegenüber. Das vierte Einzel bestreiten Kohlschreiber und Gasquet. Bei einem Sieg trifft das DTB-Team auf Rekordsieger USA oder Spanien und hätte in diesem Fall auf jeden Fall Heimrecht. Zuletzt hatten die Deutschen 2007 im Halbfinale gestanden, damals gab es in Moskau ein 2:3 gegen Russland.

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Das Quotenhoch bei der Fußball-WM der Frauen hält auch bei Spielen ohne deutsche Beteiligung an. 5,65 Millionen Fans sahen am Mittwochabend im Ersten den unerwarteten 2:1-Erfolg von Schweden gegen Ex-Weltmeister USA. Die Direktübertragung aus Wolfsburg bescherte der ARD einen guten Marktanteil von 20,5 Prozent. Zuvor hatten bereits 3,25 Millionen Zuschauer (18,3 Prozent) die Begegnung Brasilien - Äquatorialguinea (3:0) eingeschaltet. Das sind bessere Werte als manche Europa-League-Spiele der Männer.

Auch fliegend klappt es nicht: Ezequiel Lavezzi und Argentinien schießen kein Tor. (Foto: AP)

Argentinien ist in der südamerikanischen Fußballmeisterschaft Copa América gegen Kolumbien über ein karges 0:0 nicht hinausgekommen. Nach dem 1:1 im Auftaktspiel gegen Bolivien befinden sich die Gastgeber um Weltstar Leonel Messi jetzt unter Druck, um in die zweite Runde zu kommen. Kolumbien zeigte am Mittwochabend (Ortszeit) nach einem knappen 1:0-Auftaktsieg gegen Costa Rica ein solides Spiel in Santa Fe. Argentiniens Torhüter Sergio Romero parierte ein ums andere Mal die Bälle von Radamel Falcao, Pablo Armero und Bundesliga-Profi Adrián Ramos. Aber auch der kolumbianische Goalkeeper Luis Martínez musste sich anstrengen, um die offensiven Versuche der Argentinier nach einigen guten Vorlagen von Messi zu neutralisieren. Kolumbien führt mit vier Punkten in der Gruppe A, Argentinien folgt mit zwei Punkten. Bolivien (ein Punkt) und Costa Rica (null Punkte) treffen in ihrem zweiten Spiel am Donnerstagabend (Ortszeit) in San Salvador de Jujuy aufeinander.

Tobias Kamke hat beim ATP-Turnier in Newport/Rhode Island als einziger Deutscher das Viertelfinale erreicht. Der 25-Jährige aus Lübeck, an Nummer acht gesetzt, gewann gegen den Amerikaner Donald Young mit 7:6 (7:3), 6:4 und trifft in der nächsten Runde auf den Franzosen Edouard Roger-Vasselin. Dagegen sind Tommy Haas und Matthias Bachinger im Achtelfinale gescheitert. Der 33-jährige Haas gab im Spiel gegen den US-Qualifikanten Michael Yani im ersten Satz nach 34 Minuten beim Stand von 2:5 auf. Über die Gründe wurde zunächst nichts bekannt. Haas hatte in der ersten Runde beim 7:6, 6:4 gegen den Stuttgarter Michael Berrer zum ersten Mal seit dem 9. Februar 2010 wieder ein Match gewonnen. Nach einer 15-monatigen Verletzungspause im Anschluss an eine Hüft-Operation hatte er beim Turnier Ende April in München sein Comeback auf der Tour gegeben. Ausgeschieden ist auch Matthias Bachinger. Der 24-jährige Münchner unterlag in der Runde der letzten 16 dem Australier Matthew Ebden 6:2, 4:6, 4:6.

Der Brite Mark Cavendish hat die fünfte Etappe der 98. Tour de France gewonnen. Der HTC-Profi holte sich nach 165 km von Carhaix nach Cap Frehel den Sieg vor dem Belgier Philippe Gilbert und Jose Joaquin Rojas aus Spanien. Andre Greipel (Hürth) war im Sprint chancenlos. In der Gesamtwertung gab es dagegen keine Veränderungen. Der Norweger Thor Hushovd trägt weiterhin das Gelbe Trikot. Eine Sekunde zurück folgt der Australier Cadel Evans vor dem Luxemburger Frank Schleck (0:04). Bester Deutscher bleibt der frühere Tour-Zweite Andreas Klöden mit einem Rückstand von fünf Sekunden. Auch bei den Topfavoriten Andy Schleck (0:12) und Alberto Contador (1:42) blieb alles beim Alten. Nach dem Intermezzo in der Bretagne nimmt das Peloton auf der 6. Etappe Kurs auf die Normandie. Eine einfach Fahrt steht auf den 226,5 Kilometern von Dinan nach Lisieux nur auf den ersten 90 Kilometern an, danach warten einige giftige Anstiege. Gleich drei Bergwertungen, zwei der dritten und eine der vierten Kategorie, haben die Tour-Organisatoren eingebaut. Und der ansteigende Schlusskilometer wird den Sprintern dann wohl endgültig den Tag verderben.

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