Sport kompakt:"Vidal wird nicht zu Bayern wechseln"

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Bayer Leverkusen erklärt Transfer-Diskussion um Arturo Vidal für beendet, Dirk Nowitzki geht es besser, 1. FC Köln verlängert mit Stürmer Milivoje Novakovic, Philipp Kohlschreiber und Sabine Lisicki bei Tennis-Turnieren erfolgreich, deutsche Handballer qualifizieren sich für EM in Serbien. Sport kompakt

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser hat im Transfer-Poker um Arturo Vidal ein Machtwort gesprochen. "Er wird nicht zu Bayern München wechseln", erklärte er am Donnerstag. Der Rekordmeister von der Isar soll eine Ablöse von rund zehn Millionen Euro für den chilenischen Nationalspieler geboten haben. "Wir wollen Arturo Vidal behalten und den Vertrag mit ihm verlängern", sagte Holzhäuser. "Deshalb haben wir ihm ein Angebot gemacht, das weit über dem liegt, was wir normalerweise an einen Spieler bezahlen können und wollen."

Bleibt offenbar bei Bayer Leverkusen: Arturo Vidal. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Neben dem Liga-Konkurrenten aus München hatte auch der SSC Neapel Interesse an dem 24 Jahre alten Mittelfeldspieler gezeigt, der in Leverkusen noch einen Vertrag bis 2012 hat. "Es gibt für jeden Spieler einen betriebswirtschaftlichen Preis, bei dem man nachdenken muss, ob es nicht Sinn macht, ihn abzugeben", meinte Holzhäuser. "Nicht aber bei den Beträgen, die derzeit kursieren". Bei zehn Millionen Euro würde er nicht nachdenken: "Definitiv nicht."

Dirk Nowitzki steht den Dallas Mavericks für das fünfte NBA-Finale gegen die Miami Heat zur Verfügung. Der Würzburger gab vor dem letzten Heimspiel in der Nacht zum Freitag Entwarnung, nachdem er beim 86:83-Sieg zum 2:2-Ausgleich in der Endspielserie mit 39 Grad Fieber auf dem Parkett gestanden hatte. "Zum Glück wieder besser", meinte Nowitzki am Mittwoch in Dallas nach dem Training zu seinem Gesundheitszustand. "Husten, Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung, das ist alles nicht so schlimm. Aber das Fieber ist das, was einen schlaucht, und das ist das Wichtigste, dass wir das unter Kontrolle gekriegt haben", sagte Nowitzki und betonte: "Wenn Du einmal so weit gekommen bist, dann denkst Du jetzt nicht ans Schwächeln. Es ist nur noch eine Woche Zeit, die Meisterschaft zu holen." Die sechste und möglicherweise schon entscheidende Begegnung findet in der Nacht zum Montag in Miami statt. Auch ein entscheidendes siebtes Spiel würde in der Nacht zum Mittwoch in Florida ausgetragen werden.

Der Titelkampf in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL ist wieder völlig offen. Am Mittwochabend kam Dennis Seidenberg mit seinen Boston Bruins im vierten Finalspiel um den Stanley Cup zu einem klaren 4:0-Heimsieg gegen die Vancouver Canucks um Christian Ehrhoff. Bereits zwei Tage zuvor hatten die Bruins das beste Team der Vorrunde mit 8:1 deklassiert. Nachdem Vancouver seine beiden Heimspiele zu Beginn ebenfalls gewonnen hatte, steht es in der "Best of Seven"-Serie nun 2:2. Rich Peverly brachte die Gastgeber vor 17 565 euphorischen Fans im ausverkauften TD Bank-Garden in der zwölften Minute in Führung. Michael Ryder und Brad Marchand erhöhten im Mittelabschnitt mit zwei Treffern innerhalb von 2:28 Minuten auf 3:0. Als Peverly in der 44. Minute den Puck zum 4:0 abstaubte, nahm Canucks-Trainer Alain Vigneault seinen entnervten Torhüter Roberto Luongo vom Eis und brachte Ersatzmann Cory Schneider.

Philipp Kohlschreiber darf weiter auf seine zweite Endspiel-Teilnahme beim Tennisturnier in Halle hoffen. Der Finalist von 2008 zog am Donnerstag durch das 6:3, 7:6 (7:5) über den Ukrainer Alexander Dolgopolow ins Viertelfinale ein. In der Runde der letzten Acht bekommt es Kohlschreiber am Freitag mit dem australischen Titelverteidiger Lleyton Hewitt oder Haas-Bezwinger Andreas Seppi aus Italien zu tun. "Ich bin sehr froh, dass ich hier mal wieder ein gutes Match gezeigt habe", sagte Kohlschreiber. "Das tut sehr gut." Gegen den an Nummer sieben gesetzten Dolgopolow verwandelte der Team-Weltmeister aus Augsburg nach 1:16 Stunden den ersten Matchball und folgte seinem Davis-Cup-Kollegen Philipp Petzschner ins Viertelfinale.

Sabine Lisicki ist weiter im Tennis-Aufwind. Die Berlinerin zog am Donnerstag beim WTA-Turnier in Birmingham ins Viertelfinale ein. Die frühere deutsche Nummer eins gewann bei der Rasenveranstaltung 7:6 (7:1), 6:4 gegen die Österreicherin Tamira Paszek. Gegen die Russin Arina Rodionowa oder die Slowakin Magdalena Rybarikova steht Lisicki auch an diesem Freitag vor einer machbaren Aufgabe. Das Vorbereitungsturnier für Wimbledon ist mit 220.000 Dollar dotiert.

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Der 1. FC Köln hat den Vertrag mit Stürmer Milivoje Novakovic vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2014 verlängert. Dies teilte der Fußball-Bundesligist am Donnerstag mit. Der slowenische Nationalspieler schoss in der vergangenen Saison 17 Tore und schraubte damit seine Quote für die Kölner auf insgesamt 69 Treffer. "Milivoje Novakovic ist ein wertvoller Spieler für uns. Nova spielt eine wichtige Rolle in unseren Planungen", sagte Kölns Sportdirektor Volker Finke.

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Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das Ticket für die EM 2012 gebucht. Das Team des scheidenden Bundestrainers Heiner Brand setzte sich am Mittwoch in Innsbruck gegen Österreich mit 28:20 (15:8) durch. Damit sicherte sich der Europameister von 2004 vor dem abschließenden Qualifikationsspiel am Sonntag in Trier gegen Lettland die Teilnahme am Kontinentalturnier in Serbien. "Da bin ich sehr froh. Das gibt mir die Möglichkeit, beruhigt abzutreten", sagte Brand. In dessen vorletzten Spiel auf der Trainerbank war Pascal Hens vor 8000 Zuschauern mit sechs Treffern bester deutscher Werfer.

Der ukrainischen Biathlon-Frauenstaffel droht wegen einer positiven Dopingprobe von Schlussläuferin Oxana Chwostenko die Aberkennung von WM-Silber. Die 33-Jährige, die nach der Saison zurückgetreten war, wurde im März bei den Titelkämpfen im sibirischen Chanty-Mansijsk positiv auf Ephedrin getestet. "Das ist ein Schock. Da wird der Verband kein Auge zudrücken. Wir sind bereit, die Medaille zurückgeben zu müssen", sagte der Präsident des ukrainischen Biathlonverbandes, Wladimir Brynsak. am Donnerstag. In der kommenden Woche soll das Urteil gesprochen werden. "Wenn die Athletin suspendiert wird, ist das gleichbedeutend mit dem Verlust der Medaille", sagte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch. Dann würde Frankreich Silber erhalten und Weißrussland auf den Bronzerang nachrücken.

Der Gewinn der Champions League hat sich für den FC Barcelona finanziell nicht gelohnt. Der 3:1-Sieg des spanischen Fußballmeisters im Finale über Manchester United brachte Barça in den Bilanzen ein Minus von vier Millionen Euro ein. Da die Katalanen an ihre Profis 27 Millionen Euro an Siegprämien ausschütten mussten, fielen die Einnahmen aus der europäischen Elite-Liga unter dem Strich um vier Millionen Euro geringer aus als im Budget vorgesehen war. Der Club erwirtschaftete in der abgelaufenen Saison einen Verlust von 21 Millionen Euro. Der für die Finanzen zuständige Barça-Vizepräsident Xavier Faus bezifferte nach Medienberichten vom Donnerstag die Nettoschulden des Vereins auf 364 Millionen Euro, 67 Millionen weniger als vor einem Jahr.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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