Snowboard:Premiere in Aspen

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Sprung in die Geschichtsbücher: Annika Morgen landete als erste Deutsche bei einer WM in der Disziplin Slopestyle in den Top Ten. (Foto: Ezra Shaw/AFP)

Leon Vockensperger und Annika Morgan erreichen bei der Weltmeisterschaft der Freestyle-Snowboarder in Colorado Top-Ten-Plätze.

Das kleine Malheur kurz vor dem Schluss konnte dem Snowboarder Leon Vockensperger die Laune nicht verderben. Zwar verpasste er eine Medaille bei den Weltmeisterschaften in Aspen/Colorado, aber mit seiner Vorstellung durfte er wie die Freestyle-Kollegin Annika Morgan hochzufrieden sein. Und so lächelte Vockensperger längst wieder bei Wintersonnenschein in den Rocky Mountains, als der Wettbewerb beendet war.

Denn Vockensperger, 21, aus Rosenheim hat wie die 19-jährige Annika Morganaus Miesbach ein kleines Kapitel deutsche Snowboard-Geschichte geschrieben: Vockensperger wurde Zehnter, Morgan kam auf den siebten Platz. Alles in allem war er "mega happy mit dem Ergebnis" bei seiner ersten Weltmeisterschaft. Die Qualifikation hatte der Neuling zur Überraschung aller als Bester absolviert, was Hoffnung auf einen vorderen Platz auch im Finale weckte. Im zweiten Lauf war er auch ganz nah dran, doch just beim letzten Sprung verpatzte er die Landung um Zentimeter und kam zu Fall. "Es ist natürlich sehr bitter, ich bin schon ein bisschen enttäuscht", befand er danach. Die Goldmedaillen in der Disziplin, bei der Hindernisse, Geländer und drei Schanzen spektakulär und mit Tricks bewältigt werden, gingen an den Norweger Marcus Kleveland sowie Zoi Sadowski Synnott aus Neuseeland.

Deutschlands Freestyle-Snowboarder hatten es bislang erst zweimal bei einem Großereignis in die Medaillenränge geschafft: 1997 wurde Sabine Wehr-Hasler Dritte bei der WM in Innichen in Südtirol, ein Jahr später gewann Nicola Thost Gold bei Olympia, beide in der Halfpipe. In der deutlich jüngeren Disziplin Slopestyle war bis zu diesem Wochenende kein Top-Ten-Rang für die deutschen Boarder zu verzeichnen, dafür nun gleich zweimal. Annika Morgan (im Bild) konnte von ihren drei Versuchen einen ohne Sturz ins Tal bringen: "Das hat echt Spaß gemacht, heute zu fahren", fand sie nach ihren akrobatischen Sprüngen. Bei ihren Läufen eins und drei landete sie jeweils auf dem Hosenboden. Noch während des Finales kommentierte sie ein Video ihres Sturzes bei Instagram. Der deutsche Freestyle-Chefcoach Michael Dammert war ebenfalls recht glücklich: "Wir haben einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht."

© SZ vom 15.03.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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