Segeln:Kriegsschiff nimmt Schiffbrüchigen bei Vendée Globe auf

Gegen 3.10 Uhr deutscher Zeit fand am Sonntag eine der spektakulärsten Rettungsaktionen der Solo-Regatta Vendée Globe ihr Ende. Das französische Kriegsschiff Nivôse näherte sich im Indischen Ozean der Yacht von Jean Le Cam, um Kevin Escoffier an Bord zu nehmen. Le Cam hatte seinen Konkurrenten Anfang Dezember von seiner havarierten Yacht aus Seenot gerettet, der Fall hatte große Wellen in Frankreich geschlagen. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte dem Retter in einer Videoschalte gratuliert und schickte nun eine Fregatte der Marine, um den Schiffbrüchigen vom Bord zu holen. Escoffier drückte seinem Retter noch ein Küsschen auf die Wange, sprang ins Meer und ließ sich von den Seeleuten der Marine aus den Wellen ziehen.

Trotz der Rettungsaktion liegt Le Cam immer noch auf Platz sieben bei der Wettfahrt um die Welt, knapp vor dem Hamburger Boris Herrmann, der ebenfalls an der Suche nach Escoffier beteiligt gewesen war. 170 Seemeilen hinter Herrmann segelt die Deutsch-Französin Isabelle Joschke als beste Frau auf Platz zehn. Die 43-Jährige gebürtige Münchnerin profitierte von der Aufgabe der Engländerin Samantha Davies, die nach einer Kollision das Rennen abbrechen musste. Es ist der insgesamt fünfte Ausfall, damit sind noch 28 Hochseeyachten im Wettbewerb, den der Franzose Charlie Dalin anführt.

© SZ vom 07.12.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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