Der Schwimm-Weltverband World Aquatics führt als weltweit erster großer Sportverband eine offene Kategorie für alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten ein. Das Pilotprojekt, das sich insbesondere an Transpersonen richtet, feiert Anfang Oktober beim Weltcup in Berlin seine Premiere. Dabei stehen zunächst die Rennen über 50 und 100 Meter in allen Stilarten im Mittelpunkt.
Die Teilnehmenden benötigen lediglich die Zugehörigkeit zu einem nationalen Sportverband. Ihnen steht zur Auswahl, individuell, für einen Verein oder ein Nationalteam zu melden. "Dieses bahnbrechende Pilotprojekt unterstreicht das Engagement für Inklusion und heißt Schwimmende jeden Geschlechts und jeder Geschlechtsidentität willkommen", teilte der internationale Dachverband mit.
World Aquatics hatte noch im vergangenen Jahr Transgender-Schwimmerinnen von Frauenrennen bei Großveranstaltungen wie Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen. Ausnahmen sind nur gestattet, wenn die Geschlechtsanpassung bereits vor dem zwölften Lebensjahr vollzogen wurde. Gleichzeitig verpflichtete sich der Weltverband aber zur Schaffung einer offenen Kategorie für alle Schwimmer. Das setzt er nun um.
Auf der Kurzbahn in Berlin geht es vom 6. bis 8. Oktober auch um die Erfüllung der Normen für die WM 2024 in Doha und Olympia 2024 in Paris. "Wir sind stolz darauf, eine Veranstaltung auszurichten, bei der Schwimmerinnen und Schwimmer ohne Barrieren antreten können. Berlin ist Deutschlands Zentrum für Vielfalt und Inklusion und daher der perfekte Ort für dieses Projekt", sagte Kai Morgenroth, Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbandes.