Schwimmen Kurzbahn-DM:Biedermann meldet sich mit Freistil-Titel zurück

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Paul Biedermann (hinten): Jubel über gelungenes Comeback (Foto: dpa)

Nach neunmonatiger Pause wird Paul Biedermann deutscher Kurzbahnmeister über 200 Meter Freistil. Der VfB Stuttgart erhält 290.000 Euro von der Uefa. Ein australischer Motorradfahrer wird wegen Dopings gesperrt.

Schwimmen, Kurzbahn-DM: Paul Biedermann ist trotz neunmonatiger Wettkampfpause wieder deutscher Kurzbahnmeister über 200 Meter Freistil. Der Weltrekordler schlug am Freitag in Wuppertal nach 1:44,17 Minuten an. Damit unterbot der 27-Jährige aus Halle/Saale die Norm für die Kurzbahn-EM in Herning Mitte Dezember. Biedermann hatte allerdings bereits angekündigt, in Dänemark nicht zu schwimmen und sich weiter auf die Langbahn-EM 2014 in Berlin vorzubereiten. Seinen Titel wertete er als "was Besonderes, weil ich mich wieder bewiesen habe". Der Weltmeister hatte wegen diverser Krankheiten lange pausiert. Zweiter im Rennen am Freitag wurde Robin Backhaus in 1:44,39 Minuten vor seinem Berliner Team-Kollegen Tim Wallburger (1:44,80). Beide knackten ebenfalls die Norm. Sie sind in Herning dabei. Erstmals Meisterin über 100 Meter und damit Nachfolgerin der zurückgetretenen Britta Steffen wurde Dorothea Brandt. Die Berlinerin lag in 53,68 Sekunden vor Daniela Schreiber (Halle/Saale/53,77). Die EM-Norm unterboten ebenso Caroline Ruhnau (Essen) und Theresa Michalak (Halle/Saale) über 100 Meter Brust.

Serie A, Mario Gomez: Der deutsche Fußball-Nationalstürmer Mario Gomez muss voraussichtlich weiter auf sein Comeback beim AC Florenz warten. Der 28-Jährige absolvierte auch am Freitag noch keine Einheit mit dem Team, sondern trainierte nach Angaben eines Sprechers erneut individuell. Damit ist unwahrscheinlich, dass Gomez wie erhofft zum Kader für das Serie-A-Spiel bei Udinese Calcio am Sonntag gehört. Er hatte im September einen Innenbandteilriss im rechten Knie erlitten und war auch für die letzten Länderspiele des Jahres ausgefallen. Nach seinem Wechsel vom FC Bayern München nach Florenz absolvierte Gomez bislang lediglich drei Ligaspiele und erzielte dabei zwei Tore.

Fußball, Prämien: Der VfB Stuttgart kann sich über das Aus in der Qualifikation für die Europa League nachträglich mit 290.000 Euro trösten. Diese Prämie erhielt der Bundesligist von der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Insgesamt schüttete die UEFA 47,5 Millionen Euro an die 180 Vereine aus, die vor der Gruppenphase gescheitert sind. Dies sind neun Millionen mehr als im Vorjahr. Möglich wurde dies, da der Weltverband FIFA den Überschuss des nicht komplett beanspruchten Solidarpotts für in Länderspielen verletzte Nationalspieler zu diesem Zweck an die UEFA weitergereicht hat. Stuttgart war in der Qualifikation überraschend an HNK Rijeka aus Kroatien gescheitert.

Fußball, Strafen: Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat gegen fünf Europacup-Teilnehmer wegen des Fehlverhaltens ihrer Fans Geldstrafen in Höhe von insgesamt 333.000 Euro ausgesprochen. Am härtesten traf es Eintracht Frankfurts Europa-League-Gegner APOEL Nikosia und den türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul, die je 100.000 Euro bezahlen müssen. Borussia Dortmunds Champions-League-Konkurrenten SSC Neapel (55.000) und Olympique Marseille (58.000) wurden für Randale in ihrem direkten Duell in Italien belangt. Zudem muss Ajax Amsterdam 20.000 Euro für Zwischenfälle im Spiel gegen Celtic Glasgow bezahlen. Die Strafen wurden wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern, Zwischenfällen in den Fanblocks, das Aufhängen verbotener Banner oder Verzögerungen beim Anstoß ausgesprochen.

Motorsport, Doping: Der australische Motorradfahrer Anthony West ist wegen eines Dopingvergehens rückwirkend vom 20. Mai 2012 an für 18 Monate gesperrt worden. Der Internationale Sportgerichtshof CAS gab in weiten Teilen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) recht, die gegen die durch den Motorrad-Weltverband FIM verhängte Sperre von einem Monat Einspruch eingelegt und zwei Jahre Suspendierung für West gefordert hatte. Der 31 Jahre alte West war positiv auf das Stimulans Methylhexanamin getestet worden und hatte dies auf den Genuss eines Energy-Drinks zurückgeführt. West, der in den vergangenen vier Jahren in der Moto2-WM gefahren ist, darf durch die rückwirkend verhängte Sperre in der kommenden Saison wieder Rennen fahren. Seine seit Mai 2012 erzielten Resultate werden aber gestrichen.

Radsport, Doping: Der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen (72) gerät zunehmend in Bedrängnis. Nach den Anschuldigungen der gefallenen Radsport-Ikone Lance Armstrong, der Niederländer habe ihm bei der Vertuschung einer positiven Dopingprobe geholfen, werfen mehrere Ex-Profis Verbruggen unter anderem Mitwisserschaft in der Dopingproblematik vor. So soll Verbruggen während der Tour de Suisse 1988 zum damaligen Profi Peter Stevenhaagen gesagt haben: "Ich bestimme, wer positiv ist. Ich weiß verdammt gut Bescheid, was bei PDM (ehemaliges Radsportteam, Anm.d.R.) los ist." Das berichtete die niederländische Zeitung AD nach Angaben Stevenhaagens. Verbruggen streitet ab, jemals mit Stevenhaagen über Doping gesprochen zu haben.

Auch die Ex-Profis Peter Winnen und Edwig van Hooydonck erheben schwere Vorwürfe. Der Niederländer Winnen sagte im Gespräch mit AD, dass damals verschiedene Teamleiter, unter ihnen auch Walter Godefroot vom ehemaligen deutschen Team Telekom, die UCI vergeblich vor dem Gebrauch von EPO im Peloton gewarnt hätten. Ähnliches berichtete der Belgier Hooydonck. "Nachdem ich meine Karriere beendet hatte, habe ich Hein Verbruggen in einem Gespräch erzählt, dass seit Beginn der 1990er Jahre EPO im Kommen war. Er sagte, dass ich übertreibe", sagte Hooydonck. Auch diese Anschuldigungen wies Verbruggen zurück.

Fußball, Geldstrafe: Auch der Fußball-Weltverband Fifa ermittelt nun gegen den früheren Bundesligaprofi Josip Simunic. Wegen dessen verbaler Entgleisung nach der WM-Qualifikation Kroatiens am Dienstag sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, teilte die Fifa am Freitag mit. Der Abwehr-Routinier hatte nach dem 2:0 im Playoff-Rückspiel gegen Island via Stadionmikrofon eine faschistische Parole aus dem Zweiten Weltkrieg gerufen, Zuschauer in Zagreb hatten geantwortet. Die kroatische Justiz verurteilte Simunic am Donnerstag zu einer Geldstrafe in Höhe von 3270 Euro, der höchstmöglichen Buße für Aufhetzung zu rassistischem Hass bei Sportwettbewerben.

Schwimmen, Deutsche Kurzbahn-Meisterschaften: Paul Biedermann hat sich in seinem ersten Rennen bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften gut präsentiert. In 1:45,10 Minuten war der 27-Jährige am Freitag in Wuppertal Vorlauf-Schnellster über 200 Meter Freistil. "Ich bin froh, dass ich meinen ersten Start heil hinter mich gebracht habe", sagte Biedermann. "Ich kann wohl sagen, dass ich noch nie vor einer deutschen Meisterschaft so aufgeregt war wie jetzt." Biedermann hatte nach neunmonatiger Wettkampfpause die Teilnahme an der Kurzbahn-EM im Dezember ausgeschlossen und setzt ganz auf die Heim-EM 2014. Vor zwei Wochen war er in Riesa noch zweieinhalb Sekunden langsamer gewesen.

Handball, Champions League:Dank einer Energieleistung in der zweiten Halbzeit haben die Handballer der SG Flensburg-Handewitt das Rückspiel in der Champions-League-Vorrunde gegen den HSV Hamburg gewonnen. Mit dem 27:24 (11:13) verkürzten die Flensburger bei 9:3 Punkten den Rückstand in der Gruppe D auf den weiterhin führenden HSV auf einen Zähler. Beste Werfer der Partie waren Anders Eggert (9/6) für die Hausherren sowie Petar Djordjic (8) für die Gäste. Der Hamburger Hans Lindberg sah nach einem Foul an Eggert die Rote Karte (51. Minute). Als die Hamburger mit fünf Toren führten (22:17/45.), schien die Vorentscheidung bereits gefallen zu sein. Dann aber verloren die Hanseaten im dritten Duell mit Flensburg innerhalb von nur zwölf Tagen völlig den Rhythmus. Angeführt vom starken Keeper Sören Rasmussen holten die Flensburger Tor um Tor auf und feierten einen völlig verdienten Sieg. Nach dem Sieg gehen die Flensburger gestärkt in das Bundesliga-Spitzenspiel gegen den THW Kiel. Der Klassenprimus gastiert am Sonntag beim Tabellenzweiten in der Flens-Arena. Die Hamburger treffen auf den TuS N-Lübbecke.

DTM, China: Das Deutsche Tourenwagen Masters trägt 2014 erstmals ein Rennen im südchinesischen Guangzhou aus. In der auch als Kanton bekannten Millionenmetropole in der Küstenprovinz Guangdong werden die Konkurrenten Audi, Mercedes und BMW am 28. September auf einem eigens für die DTM eingerichteten Stadtkurs fahren. Vorbehaltlich der Genehmigung der nationalen und internationalen Motorsportverbände werde die Strecke voraussichtlich 4,1 Kilometer lang sein, teilte der DTM-Rechteinhaber und -vermarkter ITR am Donnerstag mit. Nach 2004 und 2010, als die DTM-Rennen in Shanghai ausgetragen wurden, ist es das dritte Gastspiel der Serie in China. Bei der ersten Bekanntgabe des Rennkalenders im Oktober hatte auch Shanghai noch als Option für 2014 zur Wahl gestanden.d Der DTM-Rennkalender umfasst im kommenden Jahr erneut zehn Rennen. Die Saison beginnt am 4. Mai traditionell auf dem Hockenheimring und geht auf dem badischen Grand-Prix-Kurs am 19. Oktober auch zu Ende. Guangzhou und das ebenfalls neu hinzukommende Budapest ersetzen die bisherigen Läufe in Brands Hatch und Zandvoort.

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