Schulsport:Mehr als nur Formeln

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"Auf geht's, auf geht's, auf geht's": Sechs Schüler starten ins Landesfinale des Schulsportwettbewerbs "Jugend trainiert für Olympia". Die Liebhaber der Traditionsveranstaltung schwinden seit der Einführung des G8 in Bayern jedoch. (Foto: Andreas Götschel)

Lehrer Oliver Gloeck fährt mit seinen Schülern regelmäßig zu sportlichen Landesfinalen. Als nur noch einer von wenigen.

Von Christopher Meltzer

Oliver Gloeck müht sich gar nicht erst, seine Anspannung zu überspielen. Er tapst von einem Fuß auf den anderen, mal nach hinten, mal nach vorne. Im noch unberührten Schnee hinterlassen seine Schuhabdrücke ein wildes Muster, für das Gloeck jedoch keinen Blick übrig hat. Er starrt stattdessen mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne und schielt zwischendurch auf die Stoppuhr, die an einer dünnen, schwarzen Schnur vor ihm baumelt. Irgendwann taucht dann die erste Schülerin auf, die auf ihren Langlauf-Ski über die Kuppe des Anstiegs gleitet. Gloeck drückt einen Knopf auf der Stoppuhr und während die Sekunden verrinnen, tapst er noch flinker auf den Füßen umher. Als endlich die zweite Langläuferin erscheint, klickt Oliver Gloeck wieder auf die Stoppuhr. Dann formt er die Hände zum Sprachrohr um seinen Mund. "Auf geeeeht's, Jule", brüllt er, und legt stakkatoartig nach: "Auf geht's, auf geht's, auf geht's, auf geeeht's." Er hört erst auf, als sie hinter der nächsten Abbiegung verschwindet, um dann leise anzumerken: "Ich glaube, das hat sie gehört."

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