Ruder-WM:Zeidlers dritter WM-Titel

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Ruderer Oliver Zeidler darf sich wieder Weltmeister nennen. (Foto: Darko Vojinovic/AP)

Bei den Titelkämpfen in Belgrad sichert sich der Münchner den Sieg mühelos, der Deutschland-Achter qualifiziert sich für Olympia.

Gut, dass dieser Sport nicht auf Holz oder Asphalt ausgeübt wird, sondern auf einem deutlich nachgiebigeren Stoff: Wasser. Bei der Ruder-WM im Belgrad hatte der deutsche Verband ein paar Erfolge zu feiern, und seine Ruderer boxten und schlugen auf das Wasser ein, das im großen See namens Ada Ciganlia bei Belgrad die Grundlage des Rudersports ist.

Weniger ausgepumpt, aber genauso glücklich wie die anderen erfolgreichen Athleten des Deutschen Ruderverbandes wirkte Oliver Zeidler, der Münchner Einer-Ruderer. Der 27-Jährige hat seinen dritten WM-Titel mit einem fast lässigen Auftritt erreicht, in dem er sich erst an die Spitze gesetzt hatte und dann die Distanz zu den anderen, etwa eine Bootslänge, kontrollieren musste. Zeidler hat wie seinen Ruderrhythmus auch seinen Takt als Weltbester gefunden. Die Konkurrenz hatte wieder keine Chance.

Der Achter wird Fünfter - das reicht für Olympia

Noch in der Selbstfindungsphase befindet sich die Besatzung des zweiten wichtigen DRV-Bootes, das auch seit Jahrzehnten als Erfolgsboot gilt: der Deutschland-Achter. Das Langboot mit Steuermann Jonas Wiesen ist den anderen zwar nicht davongefahren, aber darum ging es nicht. Wichtig war für die Deutschen eher, sich zu befreien, rauszufinden aus dem Kreis von Verletzungen, Formkrisen, Blockaden und dem Druck aus der erfolgreichen DRV-Geschichte.

Für die Acht und ihren Steuermann brachte der Tag wohl den ersten großen Schritt nach vorne. Sieger Großbritannien und drei weitere Boote waren schon im Ziel, als die letzten zwei Besatzungen alles gaben, denn nur das fünfte der sechs Boote hätte die Zulassung für Olympia in Paris '24. Wenig fehlte noch, das US-Team kam heran, aber die im DRV-Achter zogen, als wären es ausgebuffte Taktiker, nochmal an. Sie schoben sich ins Ziel, hauten ins Wasser und fielen sich in die Arme. Olympiaauftritt gesichert: Das Flaggschiff ist auch in Paris dabei und vielleicht auf dem Weg, wieder ernstgenommen zu werden.

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