Rubrik "Formsache":Meister der Klarheit

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"Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren": Das sagt ausgerechnet Markus Duesmann, der Audi-Chef! (Foto: Sepp Spiegl /imago)

Audi-Chef Markus Duesmann war schon immer von allem begeistert, was sich bewegt - heute natürlich am liebsten auf Reifen. Elf Fragen an einen, der mal mit dem Motorrad die Außengrenzen Europas abfuhr - und nun fassungslos ist über das, was dort gerade geschieht.

SZ: Sport ist...

Markus Duesmann: ...die schönste Art, sich mit sich selbst und mit anderen zu messen.

Ihr aktueller Fitnesszustand?

Nach meiner Corona-Erkrankung 2021 ist der glücklicherweise heute wieder bei 100 Prozent. Doch das war harte Arbeit.

Felgaufschwung oder Einkehrschwung?

Hauptsache Schwung. Mich begeistert alles, was sich bewegt - gerne auch schnell! Fahrräder, Motorräder und natürlich Autos.

Sportunterricht war für Sie?

Bälle! Ich habe jegliche Art von Ballsport betrieben. Radsport, Laufen und Triathlon kamen erst später dazu.

Ihr persönlicher Rekord?

Marathon in gut drei Stunden. Und die Teilnahme an der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft.

Stadionbesucher oder Fernsehsportler?

Ich gehe wahnsinnig gerne zu meinen Bayern ins Stadion - die Atmosphäre macht mir einfach Gänsehaut.

FC Ingolstadt oder FC Bayern?

Das sind beides tolle Vereine. Doch mein Herz schlägt seit Kindertagen für den FC Bayern.

Ihr ewiges Sport-Idol?

Ganz klar: Ayrton Senna. Ich bewundere ihn sehr - für seine sportliche Leistung als dreifacher Formel-1-Weltmeister und vor allem für seine charakterliche Stärke und Fairness.

Ein prägendes Erlebnis?

In der Zeit vor meinem Wechsel zu Audi habe ich die Chance genutzt, mit dem Motorrad die Außengrenze Europas abzufahren. Insgesamt 28 000 Kilometer - von Istanbul über das Nordkap und die Isle of Man bis nach Gibraltar. Das war nicht nur aus fahrerischer Sicht beeindruckend. Es hat auch enorme Ausdauer erfordert. Und die Reise hat mir bewusst gemacht, welchen unglaublichen Wert die europäische Gemeinschaft für uns alle hat. Dass nach Jahrzehnten wieder Krieg in Europa herrscht, ist eine Tragödie, und ich hoffe, dass wir es schaffen, möglichst schnell zur Diplomatie zurückzukehren und Frieden herzustellen.

In welcher Disziplin wären Sie Olympiasieger?

Klarheit. Ich finde, das Leben ist zu kurz und ich bin zu alt, um rumzueiern.

Mit welcher Sportlerin/welchem Sportler würden Sie gerne das Trikot tauschen?

Ich fühle mich in meinem Trikot mit den vier Ringen pudelwohl. Das möchte ich mit niemandem tauschen. Und wenn ich müsste, dann mit Carlos Sainz. Dann könnte ich endlich wieder Rallye Raid fahren.

Unter der Rubrik "Formsache" fragt die SZ jede Woche Menschen nach ihrer Affinität zum Sport. Künstler, Politiker, Wirtschaftskapitäne - bloß keine Sportler. Wäre ja langweilig.

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