Rodeln:Taubitz und der Schnee

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Strahlende Siegerin: Die junge Rodlerin Julia Taubitz freut sich über ihren Sieg beim Weltcup am Königssee. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Trotz schwieriger Bedingungen fahren die deutschen Rodler zwei Siege am Königssee heraus. Überschattet werden ihre Erfolge allerdings vom schweren Sturz der Russin Viktoria Demtschenko.

Es war nicht einfach, im Schneetreiben am Königssee den Durchblick zu behalten. Doch die junge deutsche Rodlerin Julia Taubitz trotzte den schlechten Bedingungen und siegte am Samstag bei einem denkwürdigen Weltcup. Es war ihr zweiter Erfolg in dieser Saison. Olympiasiegerin Natalie Geisenberger verpasste erstmals seit sieben Jahren einen Sieg auf ihrer Heimbahn.

Bei teils starkem Schneefall kam Geisenberger nicht über Rang acht hinaus, in beiden Läufen hatte die Miesbacherin mit dem schlechten Wetter zu kämpfen. "Ich kann mir nichts vorwerfen. Ich hatte einfach Pech. Die Bahn wurde jeweils lange vor mir gefegt oder kurz nach mir. Bei Schneefall ist man machtlos", sagte sie. Taubitz hatte bei den Kehrpausen mehr Glück. "Gleich vor mir wurde gekehrt. Das ist ein überraschender, aber sehr schöner Sieg", sagte die Oberwiesenthalerin, die bis auf 17 Punkte in der Gesamtwertung an die Führende Geisenberger heranrückte.

Wendl/Arlt gewinnen erstmals seit neun Jahren nicht

Auch bei den Männern riss eine Serie. Im Doppelsitzer brachen Toni Eggert und Sascha Benecken die neun Jahre dauernde Siegesserie ihrer Dauerrivalen Tobias Wendl und Tobias Arlt. Die Olympia-Dritten behaupteten sich mit gut drei Zehntelsekunden Vorsprung und bauten mit ihrem insgesamt vierten Erfolg in diesem Winter die Führung im Gesamtweltcup weiter aus. "Das ist für uns schon fast so etwas wie ein historischer Moment, wenn man die Ergebnisse der letzten Jahre betrachtet", sagte Eggert.

Seit 2010 hatten Wendl/Arlt jedes Weltcup-Rennen auf ihrer Heimbahn gewonnen. Die Olympiasieger haderten ebenfalls mit der Witterung am Königssee: "Jede Serie reißt mal. Wir hatten im ersten Lauf auch ein bisschen Pech mit dem Schnee in der Bahn, aber das ist eben Freiluftsport", sagte Tobias Wendl.

Überschattet wurde der erste Tag am Königssee vom schweren Sturz der Russin Viktoria Demtschenko. Die Tochter des früheren Weltklasse-Rodlers Albert Demtschenko wurde im ersten Lauf in einem der schnellsten Bahnabschnitte von ihrem Schlitten geschleudert und war mit dem Kopf auf dem Eis aufgeschlagen. Dabei erlitt die 23-Jährige nach Aussage des verantwortlichen Rennarztes ein Schädel-Hirn-Trauma mit Bewusstlosigkeit und kam zur Beobachtung in ein Krankenhaus.

© SZ vom 06.01.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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