Nachdem die Tränen der Freude über den erneuten WM-Triumph getrocknet waren, ging der Blick der Bahnradfahrerin Kristina Vogel wieder in die Zukunft. Bei der EM im Berliner Velodrom (19. bis 22. Oktober) werden die nächsten internationalen Medaillen vergeben. "Da wollen wir zeigen, wie geil Bahnradsport ist. Und natürlich will ich in guter Form hinfahren und auf jeden Fall Medaillen gewinnen", sagte die Erfurterin. Im Keirin-Finale der Titelkämpfe von Hongkong ließ Vogel am Ostersonntag der Konkurrenz wieder keine Chance und verteidigte ihren Titel von 2016 erfolgreich. Nach Gold im Sprint und Bronze mit Miriam Welte im Teamsprint war es bereits die dritte Medaille von Hongkong für die zweimalige Olympiasiegerin - und der neunte WM-Titel insgesamt. Irgendwann als erfolgreichste Bahnradsprinterin überhaupt in die Annalen einzugehen, ist ihr erklärter Wunsch. Neben Vogel erreichten nur noch Welte über 500 Meter und Lucas Liss aus Unna im Scratch in zwei nichtolympischen Disziplinen Podestplätze. Bei der Weltmeisterschaft in London 2016 hatte der Bund Deutscher Radfahrer noch acht Medaillen (3/2/3) gewonnen.
Zweifach-Weltmeisterin Vogel gelang zudem ein weiterer Sieg. Mit klarer Stimmen-Mehrheit wurde sie in die Athletenkommission des Rad-Weltverbandes gewählt. "Wir müssen erst mal sehen, wie es überhaupt funktioniert mit der Kommission. Es ist natürlich auch ganz neu für mich", sagte sie dem Deutschlandfunk. "Es ist immer so eine Sache, wenn ein paar Athleten entscheiden, was ist. Es sind einige Sachen, die ich möchte, die es für den Zuschauer schöner und für die Radsportler fairer machen."