Radsport:Kittels Appell

Lesezeit: 1 min

In einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite stellt der 27 Jahre alte Profi das Thema Sicherheit auf eine Ebene mit dem Kampf gegen Doping. Die Debatte dreht sich vor allem um die Anzahl der Fahrzeuge im Tross der Rennen.

Nach einem schwarzen Osterwochenende hielt der Radsport mit einer Schweigeminute inne. Am Start des Rennens "Drei Tage von De Panne" war das Entsetzen greifbar, die Trauer stand dort auch den deutschen Profis Marcel Kittel und Tony Martin ins Gesicht geschrieben. Keine 24 Stunden nach dem Unfalltod von Antoine Demoitié war dessen belgischer Landsmann Daan Myngheer verstorben. "Er hat sein letztes Rennen verloren, nachdem er gekämpft hat wie ein Champion", teilte Myngheers Team Roubaix Lille Metropole mit. Nach einer am Samstag beim Critérium International erlittenen Herzattacke wachte der 22-Jährige nicht mehr auf. Der ehemalige belgische Juniorenmeister war in einem Krankenhaus in Ajaccio/Korsika in ein künstliches Koma versetzt und noch zwei Tage lang künstlich beatmet worden. Eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft läuft.

"Solch fürchterlich traurige Tage in der Radsport-Welt. Noch ein tragischer Verlust", twitterte der britische Sprintstar Mark Cavendish. Kittel meinte: "Was für eine traurige Zeit. Noch ein junger Champion ist gegangen." Die Ereignisse treffen das radsportverrückte Belgien hart inmitten der wichtigsten Klassikerrennen, die am Sonntag mit der 100. Flandern-Rundfahrt ihren Höhepunkt erreichen. Insbesondere Demoitiés Unfall hat die Diskussion um mögliche Sicherheitsmängel aufs Neue entfacht. Der 25-Jährige war am Sonntag beim Klassiker Gent-Wevelgem gestürzt und dann von einem nachfolgenden Motorrad erfasst worden.

In einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite stellte Kittel, 27, das Thema Sicherheit auf eine Ebene mit dem Kampf gegen Doping. "Die Sicherheitsaspekte sollten die gleiche Aufmerksamkeit und Priorität bekommen wie der Kampf für einen sauberen Sport", schrieb Kittel. Die Debatte dreht sich vor allem um die Anzahl der Fahrzeuge im Tross der Rennen. Bei den Drei Tagen von De Panne wurde bereits reagiert. Die Zahl der Begleitmotorräder sollte dort auf 25 begrenzt werden.

© SZ vom 30.03.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: