Radsport:Buchmann rechtfertigt Tour-Verzicht

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Radprofi Emanuel Buchmann bedauert, dass er in diesem Jahr auf die Tour de France verzichtet. "Es ist schon schade. Ursprünglich hatte ich fest geplant, wieder die Tour anzupeilen", sagte er, nachdem bekannt geworden war, dass der beste deutsche Rundfahrer im Sommer nicht am berühmtesten Rennen teilnehmen wird. Stattdessen geht er seine Premiere beim Giro d'Italia an. Nach der enttäuschenden Frankreich-Rundfahrt 2020 - Buchmann schleppte sich mit Sturzfolgen über Pyrenäen und Alpen zu Gesamtrang 38 - soll dies aber nicht als Degradierung verstanden werden, heißt es bei seinem Team Bora-hansgrohe. Der Streckenverlauf der Tour 2021 (26. Juni bis 18. Juli) verringere schlicht die Chance auf ein Topresultat. "Es ist dieses Jahr nicht sinnvoll, bei der Tour zu starten", meinte Sportdirektor Enrico Poitschke.

Das sieht auch Buchmann so. "Die Tour-Strecke ist in diesem Jahr nicht für mich gemacht mit den Zeitfahren und den wenigen Bergankünften. Das Team und ich haben entschieden, dass die Chance beim Giro größer ist, dass ich aufs Podium und vorne rein fahre", sagte der 28-Jährige. Das Podest bei einer der drei großen Landesrundfahrten ist weiterhin das Ziel Buchmanns. 2019 war er dicht dran, als ihm als Tour-Vierter der große Durchbruch gelang. Nun will er bei der Italien-Rundfahrt mindestens einen Platz weiter vorne landen. Buchmann bietet sich in Italien dabei eine Chance. Der Giro (8. Mai bis 30. Mai) ist zweifelsohne ein wichtiges Rennen, Druck und Aufmerksamkeit sind mit der Tour dennoch nicht zu vergleichen. Im Schatten der Grand Boucle kann Buchmann reifen - und sich als einer der besten Kletterer profilieren. "Es wird auch nicht viel leichter beim Giro, da werden auch ein paar Gute am Start stehen", sagte Buchmann.

© SZ vom 12.01.2021 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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