Die Fifa-Ethikkommission hat Musa Hassan Bility am Mittwoch für zehn Jahre gesperrt. Der frühere Verbandschef von Liberia, der auch im Exekutivkomitee des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF sitzt, soll Fördergelder veruntreut und dubiose Zahlungen angenommen haben; auch Interessenkonflikte werden ihm nach Darstellung des Weltfußballverbandes angelastet. Überdies wurde Bility mit einer Geldstrafe von 500 000 Schweizer Franken belegt.
Untersuchungen gegen den Liberianer durch seinen Verband liefen angeblich seit Mai 2018. Auffällig ist nun jedoch der Zeitpunkt des Bannspruchs: Diesen fällte das zunehmend für seine Abhängigkeit von der Fifa-Spitze kritisierte Ethikkomitee just einen Tag nachdem Bility, 52, seinerseits den Weltverband verklagt hatte. Er hatte am Dienstag beim Sportgerichtshof Cas Einspruch gegen die Übernahme des Afrika-Verbandes Caf durch die Fifa eingelegt. Der Weltverband und die Caf-Spitze hatten vorige Woche bei einer chaotischen Vollversammlung durchgesetzt, dass Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura in Afrika als Chefaufseherin fungieren soll. Die Maßnahme schützt nach Einschätzung internationaler Beobachter den schwer belasteten Caf-Präsidenten Ahmad Ahmad (SZ, 20./21. Juli). Gegen diesen gibt es gut dokumentierte Korruptions- und Untreuevorwürfe, auch geht es um sexuelle Übergriffe. Ahmad ist ein Vertrauter Gianni Infantinos. Er war es, der dem Fifa-Boss 2016 die bald darauf ins Generalsamt beförderte Samoura empfohlen hatte.
Bility klagt beim Cas, dass die im Sport beispiellose Installation einer Fifa-Offiziellen an der Caf-Spitze keine Regelbasis habe, sondern willkürlich erfolgt sei und dubiosen politischen Strategien diene.