Nico Rosberg hat sich zum ersten Mal die Pole Position für das Formel-1-Rennen in Monte Carlo gesichert. Der Deutsche, der im Fürstentum wohnt, verwies am Samstag in einer packenden Qualifikation zum Großen Preis von Monaco seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton auf den zweiten Platz.
"Das ist echt cool, zu Hause bei mir auf der Pole. Ich bin sehr, sehr happy", sagte der gebürtige Wiesbadener. "Die Mercedes sind sehr schnell auf einer Runde", musste WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel anerkennen. Allzu zerknirscht war der dreimalige Weltmeister aber nicht. Denn seine direkten WM-Rivalen reihten sich hinter dem Red-Bull-Piloten ein. Der WM-Zweite Kimi Räikkönen kam im Lotus auf den fünften Platz, der WM-Dritte Fernando Alonso im Ferrari fuhr auf Rang sechs. Vor ihnen lag als Vierter auch noch Vettels Teamkollege und Vorjahressieger Mark Webber.
Nicht zu schlagen auf dem nur 3,340 Kilometer langen Kurs war aber Rosberg. Das hatte sich angedeutet: In allen drei Trainingseinheiten hatte der in Monaco aufgewachsene und immer noch wohnhafte Deutsche die Bestzeit aufgestellt. Für Rosberg ist es der erste Pole-Hattrick seiner Karriere, für die Silberpfeile der vierte Qualifying-Sieg in Serie.
Im Mercedes-Duell um die Pole, die in Monaco wichtiger ist als auf jeder anderen Strecke, musste sich der ebenfalls in Monaco lebende Hamilton um lediglich 91 Tausendstelsekunden geschlagen geben. "Die schenken sich beide nichts. Genau das brauchen wir als Team", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im TV-Sender Sky. Vettel fehlte etwa eine Zehntelsekunde. "Die Runde war nicht 100 Prozent sauber, deswegen bin ich ein bisschen sauer auf mich", gab Vettel zu. Die Leistung seines Rennwagens stimmte den Monaco-Sieger von 2011 aber zuversichtlich. "Wir haben auf jeden Fall den Speed, um das Rennen zu gewinnen", betonte Vettel, der auch um seine WM-Führung kämpft. Vor dem sechsten WM-Lauf hat er nur noch vier Punkte Vorsprung auf Räikkönen, Alonso hat 17 Zähler weniger. Pole-Mann Rosberg liegt als Neunter mit 67 Punkten Rückstand erstmal aussichtslos zurück.
Überholen fast unmöglich
Keine Rolle dürfte am Sonntag Felipe Massa im zweiten Ferrari spielen. Nach einem heftigen Crash in die Leitplanken beim Vormittagstraining schafften es seine Mechaniker nicht mehr, den im Frontbereich schwer beschädigten Wagen rechtzeitig zu reparieren.
Leichter Niederschlag wirbelte in der ersten halben Stunde das Feld immer wieder durcheinander. So rettete sich Alonso erst spät in den finalen Durchgang der Qualifikation. Dagegen verpasste Nico Hülkenberg (11.) im Sauber die letzte K.o.-Runde.
Überholen ist auf dem Stadtkurs von Monaco fast unmöglich. Nur zehnmal in den bisherigen 59 Auflagen des Formel-1-Grand-Prix im Fürstentum gewann ein Pilot, der schlechter als von Platz drei gestartet war.