Olympique Marseille:Gewalt und Rauchbomben

Hunderte aufgebrachte Anhänger des französischen Fußball-Traditionsklubs Olympique Marseille haben am Samstag vor dem Trainingszentrum des Vereins protestiert und sich gewaltsam Zutritt in "La Commanderie" verschafft. Die französische Liga reagierte mit der Verschiebung des für Samstagabend angesetzten Heimspiels gegen Stade Rennes. Olympique Marseille verurteilte die Übergriffe in einer Stellungnahme "auf das Schärfste". Die Fans, die offenbar dem Ultra-Lager angehörten und ihrem Ärger über die Vereinsführung und die Negativserie der Mannschaft Luft machten, versammelten sich am Nachmittag vor der OM-Einrichtung, warfen zunächst Rauchbomben und zündeten Feuerwerkskörper.

"300 OM-Anhänger griffen gewaltsam Polizeibeamte an, die anwesend waren, um La Commanderie zu sichern", twitterte die örtliche Polizei von Bouches-du-Rhone. 25 Personen seien verhaftet worden. Nach Vereinsangaben sei die Lage für die anwesenden Spieler, Mitarbeiter und Sicherheitskräfte lebensbedrohlich gewesen. Weiterhin sei ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro entstanden. Marseille, Champions-League-Sieger von 1993, ist in der Tabelle der Ligue 1 nach zuletzt drei Niederlagen aus den Europapokalrängen gerutscht. Seit Wochen organisieren die Fans Proteste vor den Heimspielen. Am Samstag wurden vermehrt Transparente, auf denen die Vereinsführung attackiert wird, in der Stadt aufgehängt. Der in Paris geborene OM-Präsident Jacques-Henri Eyraud war zuletzt zur Zielscheibe geworden.

© SZ vom 01.02.2021 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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