Olympia:Erfolg für Athleten

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Gold vergolden: Erfolge wie der von den Eisläufern Aljona Savchenko und Bruno Massot bei den Spielen in Pyeongchang sollen in Zukunft leichter von den Athleten vermarktet werden können. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

In Zukunft können Sportler Fotos, die im Rahmen von Sommer- oder Winterspielen aufgenommen wurden, für werbliche Zwecke nutzen. Diese Lockerung gilt freilich zunächst nur für deutsche Athleten.

Großer Erfolg für deutsche Athleten, heftige Einbußen für das IOC: Die Werbemöglichkeiten bei Olympischen Spielen wurden für deutsche Athleten erweitert. Auf Drängen des Bundeskartellamtes haben sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zu einer Lockerung der Regel 40 der Olympischen Charta bereit erklärt. In Zukunft können Athleten Fotos, die bei Olympischen Spielen während und abseits der Wettkämpfe aufgenommen wurden, für werbliche Zwecke nutzen. Auch können olympische Begriffe wie "Medaille" oder "Gold" verwendet werden. Zudem dürfen Sportler Social Media viel freier bedienen und bestimmte Inhalte mit Grußbotschaften an Sponsoren versehen. Das war bislang nicht möglich. Laut Regel 40, Paragraf 3 durfte kein Athlet seine Person, seinen Namen, sein Bild oder seine Leistungen für Werbezwecke nutzen. Das galt im Zeitraum von neun Tagen vor Eröffnung der Spiele bis zum dritten Tag nach der Schlussfeier ("frozen period").

Durch diese Regel konnte das IOC seinen Werbepartnern und Sponsoren eine Exklusivität garantieren, die nun verloren geht. Das Bundeskartellamt hatte bereits 2017 ein Verwaltungsverfahren gegen IOC und DOSB wegen des Verdachts auf Missbrauch einer "marktbeherrschenden Stellung" eingeleitet. Durch die Eingeständnisse der Verbände ist das Verfahren abgeschlossen. Das Bundeskartellamt wird die Einhaltung der Zusagen kontrollieren. "Die Athletinnen und Athleten sind die Leistungsträger der Olympischen Spiele", betonte Präsident Andreas Mundt vom Bundeskartellamt, das auch festlegte, dass bei Streitfällen nicht mehr Sportgerichte, sondern zivile Gerichte entscheiden. "Wir freuen uns, dass das Verfahren nun abgeschlossen und für alle Beteiligten somit wichtige Klarheit geschaffen worden ist", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Auch das IOC äußerte sich. Man sei einverstanden damit, dass die neue Regel "mindestens bis zum Ende der Olympischen Winterspiele 2026 in Deutschland gültig sein werde", hieß es. Das IOC wies aber auch darauf hin, dass die Abmachung nur für Deutschland gelte. In jedem anderen Land muss nun gemäß der jeweiligen Rechtslage eine nationale Lösung gefunden werden. "Für uns ist es ein Erfolg. Das Bundeskartellamt ist unserer Argumentation weitgehend gefolgt", sagte Max Hartung vom Verein Athleten Deutschland. Der noch junge Verein hatte bewusst als aktiver Player an den Verhandlungen teilgenommen und sich stark eingebracht.

© SZ vom 28.02.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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