Olympia:Bach unbeirrt

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IOC-Präsident Thomas Bach hat Kritik an den Bemühungen um eine Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) zurückgewiesen: "Das ist ganz sicher nicht unverantwortlich", betonte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. Bach verwies auf Pläne für vielfältige Corona-Maßnahmen und auf die Vielzahl internationaler Sportereignisse, die in den vergangenen Monaten trotz der Pandemie veranstaltet wurden. Das IOC sei "voll darauf konzentriert und verpflichtet", die Spiele auszutragen.

Dies, so Bach, sei auch die Haltung aller 206 Nationalen Olympischen Komitees, der Weltverbände und der Athletengemeinde sowie der japanischen Gastgeber. Spekulationen um eine Absage der bereits um ein Jahr verschobenen Tokio-Spiele würden den Sportlern schaden: "Unsere Aufgabe ist es, die Spiele zu organisieren, nicht, sie abzusagen. Unsere Aufgabe ist es, olympische Träume der Athleten zu verwirklichen. Daran arbeiten wir Tag und Nacht", bekräftigte der IOC-Präsident.

Umfragen zufolge spricht sich eine klare Mehrheit der Japaner derzeit dafür aus, dass die Spiele nicht in diesem Sommer stattfinden. "Ich kann jeden verstehen, der Bedenken wegen Olympischer Spiele hat, während er im Lockdown lebt", sagte Bach - allerdings sei es "die Verantwortung einer Regierung und des IOC, über diese Umstände hinauszublicken. Es gibt Spekulationen über eine Absage, über einen Plan B, über alles. Erzählen Sie das einem Athleten, der sich gerade vorbereitet ..."

In der kommenden Woche soll ein detailliertes Handbuch veröffentlicht werden, in dem die Bedingungen für Spiele unter Corona-Bedingungen festgelegt sind. In diesen Anleitungen soll stehen, wie die Teilnehmer "sich selbst und andere schützen können", so Bach. Ob Zuschauer zugelassen werden, könne er noch nicht sagen, erklärte Bach, 67. Auch Spekulationen über einen Umzug in eine andere Stadt wies er zurück. Einen Brief mit dem Vorschlag eines hochrangigen Politikers aus Florida, die Spiele in den US-Bundesstaat zu verlegen, habe er nicht erhalten, so Bach.

Das IOC gab zudem bekannt, dass Italien an den Spielen in Tokio nun doch unter eigener Fahne und mit Nationalhymne teilnehmen dürfe. Man habe die Akte geschlossen, teilte Bach mit. Zuvor hatte das IOC bemängelt, dass das Nationale Olympische Komitee Italiens (Coni) nicht unabhängig genug vom Staat sei. Mit der Verabschiedung eines Dekrets hatte Italiens Regierung dem Coni soeben allerdings wieder mehr Autonomie zugesichert.

© SZ vom 28.01.2021 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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