Olympia:Nächster Corona-Fall im olympischen Dorf

Die Ruderer trainieren schon an der Sea Front Waterway in Tokio. (Foto: dpa)

Die Zahlen steigen, ein weiterer Athlet wurde positiv getestet. Sechs polnische Schwimmer werden wegen eines "Nominierungsfehlers" nach Hause geschickt.

Aktuelle Meldungen im Newsblog

Felix Haselsteiner
Felix Haselsteiner

Athlet aus Bahrain wegen Blutdopings gesperrt


Ein Leichtathlet aus Bahrain ist am letzten Tag der Olympischen Spiele in Tokio wegen Blutdopings vorläufig gesperrt worden. Wie die Internationale Test-Agentur ITA mitteilte, wurden bei Mittelstreckenläufer Sadik Mikhou bei einer am 2. August vorgenommenen Trainingskontrolle Hinweise auf Blutdoping entdeckt. Mikhou war wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Blutpass bereits rückwirkend von September 2018 an für zwei Jahre und drei Monate gesperrt worden. In Tokio ging er am 3. August in einem Vorlauf über 1500 m an den Start. 
Felix Haselsteiner
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100-Meter-Olympiasieger Jacobs im Zwielicht


Der italienische Sprinter Lamont Marcell Jacobs ist nach seinem sensationellen olympischen Doppel-Gold von Tokio wegen zweifelhafter Kontakte ins Zwielicht geraten. Wie die Times am Samstag berichtet, musste sich der 26-Jährige im März von seinem Ernährungsberater trennen, weil gegen diesen in Italien wegen des betrügerischen illegalen Handels mit Steroiden ermittelt wird.

Giacomo Spazzini, ein Profi-Bodybuilder und Fitnesstrainer, hatte nach Jacobs' Olympiasieg die Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg gerühmt. „Es war sein Ziel, unter zehn Sekunden zu laufen“, sagte der 26-Jährige der Zeitung Libero Quotidiano: „In einem Jahr gemeinsamer Arbeit haben wir seine Muskelmasse um vier Kilogramm gesteigert und sein Körperfett um vier Prozentpunkte gesenkt. Nur mit angepasster Ernährung.“

Gegen jenen Spazzini ermitteln die Behörden in Mailand, weil er zu einer Gruppe gehören soll, die mit gefälschten Rezepten schwunghaften Handel mit leistungssteigernden Präparaten betrieben haben soll. Jacobs' Manager Marcello Magnani sagte gegenüber der Times, dass der Sprinter die Zusammenarbeit mit Spazzini beendet habe, nachdem er über die Ermittlungen informiert worden war. „Die Untersuchungen haben Marcell nie berührt, deshalb haben wir auch keine weiteren Informationen dazu“, sagte Magnani.

Der Manager nannte die Frage, ob Jacobs selbst leistungssteigernde Mittel benutzt habe, „verrückt“. Der Sensations-Olympiasieger habe „offensichtlich und kategorisch“ nie verbotene Substanzen benutzt. Jacobs' Leistungssteigerung hatte in Tokio für Erstaunen gesorgt. Bis Jahresanfang hatte seine Bestzeit über 100 m bei 10,03 Sekunden gelegen, im Vorjahr war er nicht über eine 10,10 hinausgekommen. Im olympischen Finale lief er nun den Europarekord von 9,80 Sekunden und damit eine Hundertstel schneller als Usain Bolt 2016 beim Olympiasieg in Rio.

Jacobs, der am Freitag auch die italienische 4x100-m-Staffel zu einer nicht minder überraschenden Goldmedaille geführt hatte, war im Vorjahr nur die Nummer 22 der Welt und erst im Mai erstmals unter 10 Sekunden gelaufen. Deshalb gehörte er als einziger 100-m-Finalstarter von Tokio nicht zum Testpool der Athletics Integrity Unit (AIU), der auf die weltbesten Athleten abzielt. 
Newsdesk
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In den USA brechen die Einschaltquoten ein

Der größte Geldgeber der Olympischen Spiele hat weniger Zuschauer. Die Einschaltquoten des US-Fernsehsenders NBC liegen rund 45 Prozent unter jenen von Rio de Janeiro, zur Primetime sehen sogar bis zu 51 Prozent weniger Menschen zu als 2016. NBC hat für die Übertragungsrechte der Olympischen Spiele von 2020 bis 2032 die Gesamtsumme von 7,75 Milliarden Dollar an das Internationale Olympische Komitee (IOC) überwiesen. Der Anteil für Tokio liegt bei einer Milliarde.

Trotz der Verluste ist NBC mit durchschnittlich 13,5 Millionen Zuschauern bei seiner Hauptsendung am Abend meist erfolgreicher als die TV-Konkurrenten. Kabelsender und Streaming-Kanäle eingerechnet, kommt NBC nach eigenen Angaben auf 16,8 Millionen Zuseher. Wegen der gesunkenen Zuschauerzahlen hat der Konzern nach Angaben der New York Times einigen seiner Werbekunden sogar kostenfreie Sendezeit eingeräumt. 
Newsdesk
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Sie wollten Bier kaufen: Australische Athleten nach Corona-Verstoß in Isolation 

Sie wollten ihren Frust im Alkohol ertränken und haben nun Stubenarrest: Fünf australische Hockeyspieler wurden am Freitag verwarnt und bleiben bis zu ihrer Rückreise aus Tokio in Isolation, weil sie sich nach der Niederlage im olympischen Finale gegen Belgien aus dem Athletendorf geschlichen hatten, um Bier zu kaufen.

„Das Verhalten der Spieler war ein klarer Verstoß gegen die Covid-19-Protokolle, die bei den Olympischen Spielen in Tokio gelten. Ich bin zutiefst enttäuscht“, sagte Australiens Chef de Mission Ian Chesterman. Er sagte, zwei Gruppen von Spielern hätten das Dorf in den frühen Morgenstunden des Freitags verlassen, um in einem Supermarkt Bier zu kaufen - nur eine Gruppe hatte allerdings Erfolg. Weitere Strafen seien nicht geplant, die Betroffenen sind allesamt negativ getestet worden.

Die australischen Fußball- und Rugbymannschaften der Männer waren bereits Anfang der Woche durch Alkoholeskapaden auf dem Rückflug nach Sydney negativ aufgefallen. Mindestens ein Spieler erbrach sich auf der Toilette, die dadurch für den Rest des zehnstündigen Fluges unbenutzbar war. Es gab Berichte, dass einige Olympia-Athleten den Alkoholvorrat des Flugzeugs geplündert hatten, nachdem ihnen weitere Getränke verweigert worden waren. Die Rugbyspieler und das Ruderteam beschädigten auch die olympischen Unterkünfte in Tokio, als sie nach Abschluss ihrer Wettkämpfe feierten. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

IOC will nächstes Jahr eine Corona-Bilanz ziehen

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will erst im kommenden Frühjahr über Lehren aus den Corona-Maßnahmen bei Olympia in Tokio für die nächsten Sommerspiele in Paris beraten. Man wolle nach den Winterspielen in Peking „sorgfältig prüfen“, welche Konsequenzen die Bedingungen bei den beiden Spielen in Asien für das Großereignis in Frankreich 2024 haben könnten, sagte IOC-Präsident Thomas Bach am Freitag. 

Auch die Winterspiele in China im Februar 2022 dürften noch stark unter dem Eindruck der Pandemie stehen. Mit strengen Maßnahmen wie Quarantäne, Massentests, Ausgangssperren und strikten Einreisebeschränkungen verfolgt China seit vergangenem Sommer eine „Null-Covid-Strategie“. Offen ist weiter, wie strikt die Hygieneregeln bei den Winterspielen für Athleten, Offizielle und Medienvertreter sein werden. In Tokio waren keine Zuschauer bei den Wettbewerben zugelassen, für die Olympia-Beteiligten galten strenge Richtlinien zum Infektionsschutz. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Radsport-Weltverband bestätigt Suspendierung von Moster 

Der Radsport-Weltverband UCI hat die Suspendierung für den deutschen Sportdirektor Patrick Moster nach dessen rassistischer Entgleisung bestätigt. Wie die UCI am Freitag mitteilte, wird Moster bis Jahresende gesperrt, nachdem der 54-Jährige sein Fehlverhalten eingestanden hatte. Zuvor hatte der Funktionär mehrfach öffentlich um Entschuldigung gebeten.

Nachdem Moster bei den Olympischen Spielen von Tokio zwei afrikanische Teilnehmer rassistisch beleidigt hatte, war er zunächst nur provisorisch gesperrt worden. Vom Bund Deutscher Radfahrer war Moster nach seiner vorzeitigen Rückkehr aus Tokio abgemahnt und von seinen Aufgaben „bis auf Weiteres“ entbunden worden. 
Tim Brack
Tim Brack

Fall Timanowskaja: IOC entzieht zwei Trainern Olympia-Akkreditierung 

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat im Zusammenhang mit dem Fall der Sprinterin Kristina Timanowskaja zwei belarussischen Leichtathletik-Trainern die Olympia-Akkreditierung entzogen. Das habe eine am Mittwoch eingesetzte Disziplinarkommission entschieden, teilte das IOC am Freitag in Tokio mit. Die provisorische Maßnahme sei im Interesse des Wohls der belarussischen Sportler ergriffen worden, die sich noch in der Olympia-Stadt befinden.

Die Trainer Artur Schimak und Juri Maisewitsch haben den Angaben zufolge das olympische Dorf umgehend verlassen, nachdem sie dazu aufgefordert wurden. Die beiden Funktionäre sollen Timanowskaja in Tokio mitgeteilt haben, dass sie wegen kritischer Äußerungen in den sozialen Medien vorzeitig in ihre Heimat zurückkehren müsse.

Das Nationale Olympische Komitee aus Belarus reagierte einige Stunden später und teilte bei Telegram mit, „die Interessen aller belarussischer Athleten und Trainer vollständig“ zu verteidigen „und weiterhin vor jeglicher Form der Diskriminierung“ zu schützen. Das NOK behalte sich „das Recht vor, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen“.

Auch für das IOC ist „der Prozess“ mit dem Entzug der Akkreditierungen „nicht abgeschlossen“, sagte Präsident Thomas Bach am Freitag zur Frage nach weiteren Sanktionen. Die Disziplinarkommission werde den Fall weiter untersuchen „und ihre Schlüsse ziehen“. Allerdings, sagte Bach im Hinblick auf mögliche direkte Anweisungen aus der Regierung des autoritären Staatschefs Alexander Lukaschenko, „ist das IOC nicht in der Position, das politische System eines Landes zu verändern.“ 

Die 24-jährige Timanowskaja hatte sich am Flughafen Haneda an die japanische Polizei gewandt und den Rückflug verweigert. Inzwischen hat sie ein humanitäres Visum von Polen erhalten und am Mittwoch Tokio verlassen. Mittlerweile ist Timanowskaja in Polen angekommen, wo sie am Donnerstag eine Pressekonferenz gegeben hatte. „Hier fühle ich mich sicher“, sagte sie in Warschau. Auch ihr Ehemann wurde dort erwartet. „Ich hoffe, dass wir hier bleiben können, dass ich meine Karriere fortsetzen und dass mein Mann hier Arbeit finden kann“, sagte die Sprinterin. 
Tim Brack
Tim Brack

29 neue Corona-Fälle in der Olympia-Blase 

Bei den Olympischen Spielen in Tokio hat es vor dem Abschlusswochenende weitere Corona-Fälle gegeben. Wie das Organisationskomitee am Freitag in seiner täglichen Information mitteilte, sind 29 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Am Vortag war mit 31 Fällen ein Höchststand seit dem Beginn der Testserien am 1. Juli erreicht worden. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen erhöhte sich auf 382.

Unter den neu registrierten Fällen befindet sich ein ausländischer Medienvertreter. Alle anderen in der Olympia-Blase positiv getesteten Personen sind freiwillige Helfer, Angestellte von beauftragten Firmen, Mitarbeiter des Organisationskomitee sowie nicht näher bezeichnete Personen, die bei den Spielen eingesetzt sind. Von den 387 Fällen insgesamt entfallen nur 136 auf Nicht-Japaner. Nach Angaben der Organisatoren waren bis zum 4. August 42 100 Akkreditierte aus dem Ausland zu den Olympischen Spielen nach Japan eingereist. 
Newsdesk
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IOC äußert sich zu Instagram-Sperre bei Thompson-Herah

Nachdem der Instagram-Account von Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah aus Jamaika zwischenzeitlich gesperrt wurde, hat sich das IOC dazu geäußert. „Wir ermutigen alle, Fotos von ihren Wettkämpfen zu teilen, aber das Videomaterial gehört offensichtlich den rechtehaltenden Sendern“, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Freitag zu dem Fall. Die 29-Jährige hatte nach dem Gewinn der Goldmedaillen über die 100 und 200 Meter Szenen des Rennens in dem sozialen Netzwerk gepostet und damit gegen die Urheberrechte verstoßen. Instagram bestätigte der Nachrichtenagentur PA die Verletzung der Regeln und die Sperrung, sprach aber von einem Fehler, der schnell behoben worden sei.

Thompson-Herah hatte relativ schnell wieder Zugriff, im Internet hagelte es aber trotzdem Kritik. Adams verwies auf die größeren Zusammenhänge. „90 Prozent unserer Einnahmen werden weiterverteilt, dieses Geld kommt der olympischen Bewegung zugute“, sagte er mit Blick auf die TV-Sender, die für die Übertragungsrechte an den Olympischen Spielen hohe Summen bezahlen. „Wir müssen deren Rechte schützen und damit auch das Einkommen, das wir an die Athleten und den Sport verteilen können.“ 
Tim Brack
Tim Brack

Corona-Infektionen in Tokio auf neuem Höchststand

Die Corona-Infektionen in der Olympiastadt Tokio sind erstmals über die Marke von 5000 Fällen gestiegen und schüren die Sorge vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Die Stadt registrierte am Donnerstag in Folge der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Virus 5042 Neuinfektionen und damit den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie. Experten befürchten, dass die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten zwei Wochen auf 10 000 Fälle steigen könnte.

Um einen Mangel an Klinikbetten zu verhindern, dürfen nach einer heftig umstrittenen Entscheidung der Zentralregierung in Gebieten mit steigenden Infektionszahlen nur noch Patienten mit schweren Symptomen beziehungsweise solche, bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung besteht, ins Krankenhaus. Der plötzliche Kurswechsel der Regierung sorgte für einen Sturm der Empörung.

Die Delta-Variante sei ein „extrem starker Feind“, sagte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Inzwischen denkt man in der Regierung über Ausgangssperren nach. Doch vorerst bleibt es bei den Appellen der Behörden an die Bürger, trotz der Sommerferien und des bevorstehenden buddhistischen Ahnenfestes Obon zu Hause zu bleiben.

Die Olympia-Stadt befindet sich vorerst noch bis zum 31. August im Notstand. Das ist jedoch kein Lockdown. Es geht im wesentlichen darum, dass Restaurants und Bars keinen Alkohol ausschenken sollen und früher schließen. Derweil ist die Zahl der Infektionen in der olympischen Blase erneut gestiegen. Die Organisatoren meldeten 31 neue Fälle. Das ist ein Tageshöchstwert seit Beginn der Erfassung am 1. Juli. Betroffen ist auch ein Athlet oder eine Athletin. 
Kassian Stroh
Kassian Stroh

Sicherheitsbedenken: Timanowskaja fliegt nun nach Österreich

Wien statt Warschau: Die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja befindet sich auf dem Weg nach Österreich. Sie sitzt derzeit in einem Flugzeug der Austrian Airlines, das am Nachmittag in Wien landen soll. Sie war zuletzt in Tokio in der Botschaft Polens. Das Land hatte der 24-Jährigen ein Visum angeboten, ursprünglich sollte sie daher nach Polen ausgeflogen werden. Offenbar wegen Sicherheitsbedenken ist Timanowskaja nun aber auf dem Weg nach Österreich.

Timanowskaja sollte nach eigenen Angaben zur vorzeitigen Rückkehr nach Minsk, der Hauptstadt von Belarus, gezwungen werden, da sie Sportfunktionäre kritisiert hatte. Sie wandte sich daraufhin am Sonntag am Flughafen Haneda an die japanische Polizei und ging später in die polnische Botschaft.
Newsdesk
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Australische Sportler zeigen "unakzeptables Benehmen" 

Australische Olympia-Athleten haben vor ihrer Abreise aus Tokio im olympischen Dorf randaliert und dabei auch Betten in ihren Zimmern zerstört. Zudem hätten einige Sportler auf dem Rückflug ein „unakzeptables Benehmen“ gezeigt, teilte das Nationale Olympische Komitees Australiens (AOC) am Dienstag mit. Dabei handele es sich um Rugbyspieler und Fußballer auf dem Rückflug nach Australien am vergangenen Donnerstag. Der Dachverband Rugby Australia und das AOC beschäftigen sich mit den Vorfällen an Bord.

Die Sportler sollen auf dem Flug teilweise „exzessiv“ getrunken haben, einer übergab sich in der Bordtoilette. Die Fluggesellschaft Japan Airlines hatte sich nach dem Flug nach Sydney schriftlich beim australischen Olympischen Komitee über das Verhalten beschwert. „JAL wies uns darauf hin, dass Teammitglieder exzessiv getrunken und auf Hinweise der Crew nicht reagiert haben. Zudem störten sie andere Passagiere“, sagte Australiens Chef de Mission Ian Chesterman. 

„Das ist extrem enttäuschend, aber sowohl Rugby und Fußball haben mir berichtet, dass solch ein Benehmen sicher nicht akzeptabel ist in ihrem Sport und haben sich glaubhaft beim australischen Olympia-Team entschuldigt“, sagte AOC-Generalsekretär Matt Carroll. „Einige junge Leute haben einen Fehler gemacht“, räumte Chesterman ein. Weil sich die Athleten entschuldigt hätten, werde es keine Disziplinarmaßnahmen geben. 
Newsdesk
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Gewichtheberin Hubbard kündigt Karriereende an

Laurel Hubbard, die in Tokio als erste offene transgender Athletin bei Olympischen Spielen Geschichte geschrieben hatte, hat ihren Rücktritt vom Gewichtheben angekündigt. „Das Alter hat mich eingeholt. Wenn wir ehrlich sind, hat es mich wahrscheinlich schon vor einiger Zeit eingeholt“, sagte die 43-Jährige. Die Neuseeländerin hatte im Superschwergewicht (+87 kg) am Montag gleich drei Fehlversuche im Reißen zu Beginn des Wettkampfes hingelegt und schied vorzeitig aus.

Ihr langer Verbleib im Sport sei „wahrscheinlich nicht zuletzt auf gewaltige Mengen an Entzündungshemmern zurückzuführen“, ergänzte Hubbard. Es sei an der Zeit, „dass ich darüber nachdenke, die Schuhe an den Nagel zu hängen und mich auf andere Dinge in meinem Leben zu konzentrieren.“
Hubbard lobte das Internationale Olympische Komitee (IOC) für seine „moralische Führungsrolle“, die es ihr ermöglicht habe, an den Spielen teilzunehmen.

Am Olympiastart von Hubbard, die als Mann geboren wurde und 2012 ihr Geschlecht anpassen ließ, hatte es im Vorfeld neben großer Unterstützung auch Kritik wegen möglicher biologischer Vorteile gegeben. Jedoch hatte die WM-Zweite (+90 kg) von 2017 die vom IOC vorgegebenen Richtlinien für transgender Athletinnen erfüllt. Diese betreffen unter anderem den Testosteronspiegel.
Newsdesk
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Griechisches Synchronschwimm-Team in Quarantäne - 29 weitere Corona-Fälle

Das gesamte griechische Synchronschwimm-Team hat sich nach mehreren positiven Corona-Tests in ein Quarantäne-Hotel begeben. Wie die Olympia-Organisatoren am Mittwoch mitteilten, wurden vier Schwimmerinnen und ein Betreuer bei den Olympischen Spielen in Tokio positiv getestet. Von den sieben weiteren Team-Mitgliedern seien einige als Kontaktpersonen eingestuft worden. Alle zwölf seien daher in Absprache mit dem Nationalen Olympischen Komitee Griechenlands bereits aus dem Athleten-Dorf ausgezogen, bestätigte OK-Sprecher Masa Takaya. „Wir wünschen ihnen eine schnelle Genesung“, sagte sie.

Das Team kann daher nicht weiter am Synchronschwimmen teilnehmen. Dort werden am Mittwoch die Medaillen bei den Duetten vergeben. Chancen auf eine Medaille hätte Griechenland dabei nicht gehabt.

Laut Auskunft der Olympia-Organisatoren gab es 29 neue Coronavirus-Fälle im Zusammenhang mit den Sommerspielen. Das ist ein Tageshöchstwert seit Beginn der Erfassung am 1. Juli. Dieser lag bislang bei 27. Insgesamt beträgt die Zahl der Corona-Infektionen im Umfeld der Spiele nun 327, darunter sind 29 Athletinnen oder Athleten. Namen werden von den Organisatoren grundsätzlich nicht genannt.
Philipp Saul
Philipp Saul

Hambüchen litt wie Biles unter mentalen Problemen 

Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen hat nach eigener Aussage unter dem gleichen Problem gelitten wie Turn-Superstar Simone Biles und davor gewarnt, das auf die leichte Schulter zu nehmen. Die viermalige Olympiasiegerin aus den USA habe mit einem sogenannten Schraubentick zu kämpfen, sagte der 33-Jährige dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich hatte das Problem 2014 selbst“, erklärte Hambüchen.

Er habe damals das Gefühl für die Grundlagen verloren. "Wenn jedoch bei Schrauben das Gefühl für Raum und Zeit verloren geht, kann es schnell gefährlich werden", sagte er und fügte an: "Man muss es so drastisch sagen: Beim Turnen kann es um Leben und Tod gehen.“ Dabei erinnerte er an den schweren Trainingssturz beim Sprung von Ronny Ziesmer 2004, der seitdem querschnittsgelähmt ist.

Simone Biles hatte bei den Olympischen Spielen in Tokio das Mannschafts-Finale abgebrochen und anschließend ihren mentalen Probleme öffentlich gemacht. In der teilweise in Frage/Antwort-Form verfassten Story bei Instagram hatte sie über sogenannte "Twisties" geschrieben. Danach sagte sie die Starts im Mehrkampf, am Boden, im Sprung und am Stufenbarren ab.

Dass die 24-Jährige zum Abschluss der Turn-Wettbewerbe am Schwebebalken dabei ist, ist nach Meinung von Fabian Hambüchen nachvollziehbar. „Dort sind nur beim Abgang Schrauben notwendig – ein hoffentlich überschaubares Risiko“, sagte der Reck-Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016. 

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