NHL-Lockout:Mannheim holt Goc und Seidenberg

Prominente Verstärkung kommt für die Adler Mannheim aus der NHL. Für Dortmunds Jürgen Klopp wäre der Bundestrainer-Job "ein Traum", Real-Coach José Mourinho verklagt eine spanische Sportzeitung, Philipp Kohlschreiber folgt Florian Mayer ins Tennis-Viertelfinale von Metz.

in Kürze

Caption-Korrektur: Adler Mannheim hoffen weiter auf Verpflichtung von NHL-Trio

Ab nach Mannheim: Dennis Seidenberg.

(Foto: dapd)

Eishockey, DEL: Die Adler Mannheim können sich auf prominente Verstärkung aus der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL freuen. Stürmer Marcel Goc (Florida Panthers) und Verteidiger Dennis Seidenberg (Boston Bruins) kehren für die Zeit des NHL-Lockouts zu ihrem Ex-Verein zurück. "Es ist ein schönes Gefühl, ich freue mich auf die Zeit in Deutschland", sagte Goc am Donnerstag auf dem Airport in Miami. Er hatte zuletzt 2003 für die Kurpfälzer gestürmt. Noch bis vor zwei Wochen hatte er auch die Saisonvorbereitung der Mannheimer mitgemacht. "Ich freue mich wahnsinnig, mal wieder nach Hause zu kommen und für die Adler spielen zu dürfen", betonte auch Seidenberg. Der 31-Jährige wird als erster deutscher Stanley Cup-Champion in der DEL spielen. Im Vorjahr hatte er mit den Bruins die Meisterschaft in der NHL gewonnen und kehrt nach sechs Jahren erstmals wieder nach Deutschland zurück.

Während Seidenberg erst am 28. September in die Heimat fliegt, will Goc bereits kommende Woche ins Mannschaftstraining der Adler einsteigen und hofft auf einen ersten Einsatz am 28. September im Heimspiel gegen Nürnberg. Zuvor müssen noch die Versicherungssummen für beide NHL-Profis gezahlt werden. Bei Seidenberg handelt es sich um rund 20 000 Euro pro Monat. Goc und Seidenberg, der mit Mannheim 2001 deutscher Meister wurde, spielen bei den Adlern mit ihren jüngeren Brüdern Nikolai Goc und Yannic Seidenberg zusammen.

Tennis, Turnier in Metz: Nach Florian Mayer ist auch der deutsche Tennisprofi Philipp Kohlschreiber beim ATP-Turnier im französischen Metz ins Viertelfinale eingezogen. Der Augsburger gewann am Donnerstagabend gegen den Franzosen Benoit Paire in drei Sätzen 6:2, 1:6, 6:1. Kohlschreiber benötigte 1:27 Stunden für seinen Erfolg. Der 28-Jährige trifft nun auf Paires Landsmann Gael Monfils. Mayer hatte sich bereits am Mittwoch bei der mit 450.000 Euro dotierten Hartplatzveranstaltung gegen James Blake (USA) durchgesetzt und bekommt es nun mit dem Italiener Andreas Seppi zu tun. Die Runde der besten Acht verpasst hat dagegen Michael Berrer. Der Weltranglisten-123. aus Stuttgart verlor sein Zweitrunden-Match gegen den Amerikaner Jesse Levine nach 1:35 Stunden mit 4:6, 6:3, 0:6. Levine hatte in der ersten Runde bereits Cedrik-Marcel Stebe ausgeschaltet.

Jürgen Klopp, DFB-Team: Meistertrainer Jürgen Klopp würde der Job als Bundestrainer reizen. "Ich habe bei Dortmund den ultimativen Traumjob. Aber natürlich, für jeden Spieler ist die Nationalmannschaft ein Traum, und das Gleiche gilt für einen Trainer", sagte der 45-Jährige der Zeitschrift Gala und fügte hinzu: "Sollte einer gesucht werden, und ich werde gefragt, werde ich nicht ablehnen." Jedoch relativierte Klopp seine Aussage. Bei diesem Job müsse vieles zusammenkommen. Zum einen müsse ein Trainer gesucht werden, und dieser dann auch zur Verfügung stehen. Bei ihm seien diese Voraussetzungen bislang nicht gegeben. Klopp besitzt bei Borussia Dortmund noch einen laufenden Vertrag bis 2016.

Fußall, Real Madrid: Real Madrids Trainer Jose Mourinho hat die spanische Sportzeitung Marca verklagt. Das Blatt veröffentlichte am Donnerstag einen Brief des Anwalts von Mourinho, der von der Zeitung eine Richtigstellung sowie 15.000 Euro Entschädigung verlangt. Ein Redakteur hatte in einem Artikel geschrieben: Mourinho sei "einer dieser Typen, die flüchten, nachdem sie jemanden niedergeschlagen haben." Dies sei "erniedrigend und wurde in einer völlig unnötigen Art in dem Kommentar verwendet", schrieb der Anwalt. Die 15.000 Euro würde der Portugiese dem Klub spenden, in dem sein Sohn Fußball spielt.

Rudern, Stasi-Kontakt: Der Präsident des Landesruderverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Hans Sennewald, hat eine frühere Mitarbeit beim DDR-Ministerium für Staatssicherheit bestätigt. "Die damalige Tätigkeit für das MfS ist Teil meiner Biografie, der ich mich nun auch in der Öffentlichkeit stellen muss. Mit dem 'Fall Drygalla' hat dieser Sachverhalt rein gar nichts zu tun", teilte Sennewald am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa über seinen Rechtsanwalt Rainer Cherkeh mit. Sennewalds Anwalt betonte, es sei "sachlich zutreffend, dass unser Mandant - damals Anfang 20, frisch verheiratet, Ehefrau schwanger, internationale Erfolge im Rudersport - sich in 1984, nach langem Drängen gegenüber dem MfS verpflichtet hatte." Der letzte tatsächliche Kontakt zwischen Sennewald und einem Vertreter des MfS sei in 1987 gewesen. Das MfS habe mit ihm über seinen damaligen Trainer sprechen wollen, was er entschieden ablehnte.

"Unser Mandant kennt die über ihn geführte Akte nicht und kann daher nicht sagen, was das MfS über ihn hierin gesammelt hat" erklärte Cherkeh weiter. "Aus heutiger Sicht unseres Mandanten hätte er sich dem damaligen Druck nicht beugen sollen. Die Wahl, auch 'nein' zu sagen, sah er damals aber nicht." Sennewald war als Vereins-Vize des Rostocker Ruderklubs, dem die Olympia-Ruderin Nadja Drygalla angehört, von Beginn in den heiklen Fall der 23-Jährigen involviert. Drygalla war von den Olympischen Spielen in London vorzeitig abgereist, als ihre Beziehung mit einem früheren NPD-Landtagskandidaten publik wurde.

Fußball, Wettmanipulationen: Ein möglicher Wettskandal erschüttert Tschechiens Fußball: Verbandspräsident Miroslav Pelta hat der zuständigen Anti-Korruptions-Einheit der Polizei Unterlagen übergeben, die angeblich die Manipulation von Spielen belegen sollen. Pelta erhielt die Unterlagen vom Inhaber des Erstligisten Sparta Prag, dieser hatte verschiedene Personen aus dem Fußball über mehrere Monate beobachten lassen. Dabei sollen Kontakte von Schiedsrichtern zur albanischen Wett-Mafia festgestellt worden sein. "Der tschechische Fußball ist nicht so sauber wie ich dachte", sagte Pelta.

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