Nach Boxkampf:Mayweathers Punktrichterin zieht sich zurück

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Deutlicher, dennoch umstrittener Kampf: Floyd Mayweather (rechts) gegen Canelo Alvarez. (Foto: AFP)

Nach heftiger Kritik des Weltmeisters an ihrer Wertung will C. J. Ross keine Boxkämpfe mehr beurteilen. Karl-Heinz Rummenigge bringt eine Verlegung der Fußball-WM 2022 in Katar in den April ins Gespräch. 1860-Profi Daniel Bierofka fällt erneut lange aus.

Boxen: Die umstrittene Punktrichterin C.J. Ross hat sich nach ihrem Fehlurteil im WM-Kampf zwischen Floyd Mayweather Jr. und Saul Alvarez auf "unbefristete Zeit" aus dem Boxsport zurückgezogen. Die Richterin aus Las Vegas hatte den von Weltmeister Mayweather überlegen geführten Kampf am Samstag als Unentschieden gewertet und sich damit großen Unmut zugezogen. "Ich habe es für einen Witz gehalten", hatte der 36-jährige Floyd Mayweather erklärt. Sie solle besser aufhören, hatte der frühere Schwergewichts-Weltmeister Lennox Lewis aus Großbritannien bei Twitter gefordert: "Es war nicht einmal knapp." Die anderen beiden Punktrichter hatten den Kampf mit 117:111 und 116:112 für den in 45 Kämpfen weiter unbesiegten Champion Mayweather gewertet.

Fußball-WM, Katar: Karl-Heinz Rummenigge hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der europäischen Klubvereinigung ECA einen April-Austragungstermin für die Fußball-WM 2022 in Katar ins Gespräch gebracht. "Es ist schon ein Unterschied, ob im November, im Januar oder sogar im April gespielt wird, was auch nicht auszuschließen ist. Im April sind die Temperaturen in Katar durchaus angenehm", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München der Sport Bild und machte sich für eine Ausrichtung des WM-Turniers im Frühjahr 2022 stark. Joseph S. Blatter, Präsident des Weltverbandes FIFA, möchte indes am liebsten November/Dezember 2022 spielen lassen. Michel Platini, der Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA), favorisiert einen Austragungstermin im Januar 2022. Bei der Zusammenkunft der 54 Präsidenten und Generalsekretäre der UEFA-Mitgliedsverbände in Dubrovnik/Kroatien am Dienstag und Mittwoch sollte über eine Termin-Strategie der Europäer hinsichtlich der WM 2022 beraten werden. Rummenigge ist ebenfalls in Dubrovnik anwesend.

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Von Guido Schröter

2. Bundesliga, TSV 1860: Die beinahe unendliche Leidensgeschichte von 1860 Münchens Daniel Bierofka ist um ein bitteres Kapitel reicher. Der Routinier des Fußball-Zweitligisten hat sich bei seinem Comeback nach fünfmonatiger Zwangspause wiederum schwer verletzt und fällt drei Monate aus. Bierofka erlitt im Auswärtsspiel beim VfR Aalen am vergangenen Freitag einen Anriss der Peroneus-Sehne im linken Fuß und musste am Mittwoch unters Messer. Es war die inzwischen 19. Operation, die der 34-Jährige in seiner Karriere über sich ergehen lassen musste. Bierofka denkt trotzdem weiterhin nicht an ein Ende der Laufbahn und will sich ein weiteres Mal zurückkämpfen. "Fußball ist meine Leidenschaft. Die Verletzung ist reparabel", sagte der dreimalige Nationalspieler, der ein Comeback zur Rückrunde anpeilt, der Bild-Zeitung. "Ich komme wieder zurück. Ich will allen beweisen, dass ich es noch einmal schaffe. Das ist meine größte Motivation."

Tennis, Seoul: Die Fed-Cup-Spielerinnen Julia Görges (Bad Oldesloe) und Annika Beck (Bonn) sind bei den Korea Open in Seoul im Achtelfinale als letzte Deutsche ausgeschieden. Die 24-Jährige Görges kassierte gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu eine 4:6, 0:6-Pleite. Beck unterlag der Russin Wera Duschewina anschließend mit 3:6, 5:7. Für Julia Görges setzte sich die Serie der Enttäuschungen damit fort. Das Jahr hatte die Stuttgart-Siegerin von 2011 noch als Nummer 19 der Weltrangliste begonnen, nach der zwölften Erstrundenpleite 2013 bei den US Open Ende August stand Görges nur noch auf Platz 49. Andrea Petkovic (Darmstadt) war bereits in der ersten Runde 1:6, 6:2, 4:6 gegen die Italienerin Francesca Schiavone ausgeschieden.

America's Cup: Die Entscheidung über den Gesamtsieg beim 34. Americas's Cup fällt frühestens am Mittwoch. Die beiden für den Dienstag angesetzten Wettfahrten wurden wegen zu starken Windes abgesagt. Der Herausforderer Team New Zealand führt gegen Titelverteidiger Oracle (USA) mit 7:1 und kann mit zwei weiteren Siegen alles klar machen. Oracle muss dagegen nach einem Abzug von zwei Punkten wegen einer Material-Manipulation noch acht Rennen gewinnen, um die älteste Trophäe der Welt erneut zu gewinnen.

Ringen, WM: Gabriel Seregelyi vom AC Goldbach hat bei der Ringer-WM in Budapest durch eine Niederlage in der Hoffnungsrunde eine Medaille verpasst. Der deutsche Meister von 2012 unterlag Saurbek Sochijew (Usbekistan) in der Klasse bis 84 kg mit 3:10 Punkten. "Er hat alles gegeben, gekämpft und doch verloren", sagte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis: "Er hat gezeigt, wozu er fähig ist und an den Medaillenrängen gekratzt. Diesen Weg muss er nun konsequent weitergehen." Der 23-Jährige hatte zunächst Joseph Kelvin (Neuseeland) und Timofei Xenidis (Griechenland) ausgeschaltet. Zuvor war bereits Johannes Kessel (KSV Wiesental) ausgeschieden. Der Schwergewichtler verlor seinen Auftaktkampf gegen den Kirgisen Aiaal Lazarev mit 0:4. Da Lazarev nur eine Runde später selbst eine Niederlage hinnehmen musste und das Finale damit nicht erreichen wird, war das WM-Turnier für Kessel bereits früh beendet. Nach Seregelyis Aus bleibt den deutschen Freistilringern nur noch eine Chance. Der Köllerbacher Andriy Shyyka ist im Limit bis 74 Kilogramm die letzte deutsche Hoffnung auf die erste Medaille im Freien Stil seit 1999. Damals holte der ehemalige Bundestrainer Alexander Leipold mit Silber die letzte WM-Plakette.

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