Der frühere MotoGP-Weltmeister Nicky Hayden ist tot. Fünf Tage nach seinem schweren Fahrradunfall in Italien erlag der US-Amerikaner seinen Verletzungen. Dies gab das behandelnde Krankenhaus in Cesena bekannt. Der 35-Jährige war am Mittwoch nahe Rimini mit einem Auto kollidiert und wurde auf der Intensivstation einer Spezialklinik behandelt.
Hayden, in der Superbike-WM bis zuletzt Teamkollege des Zahlingers Stefan Bradl, hatte beim Zusammenstoß ein Polytrauma einhergehend mit einem gravierenden Hirnschaden erlitten. Er war auf einer Tour zwischen Tavoleto und Riccione mit einem Kleinwagen zusammengeprallt. Offenbar wurde er beim Unfall gegen die Frontscheibe geschleudert. Zahlreiche Rennfahrer, darunter Bradl und Brachengröße Valentino Rossi aus Italien, meldeten sich aufmunternd zu Wort. Doch die Hoffnungen auf gute Nachrichten zerschlugen sich.
Hayden wechselte 2003 aus der Superbike-WM in die MotoGP und feierte zwei Jahre später in der Heimat beim US-Rennen in Laguna Seca seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Höhepunkt in der Karriere des Piloten aus Owensboro/Kentucky war der Gewinn des WM-Titels 2006 auf einer Honda, mit nur zwei Saisonsiegen. Damals hatte Rossi knapp das Nachsehen.
Zur Saison 2009 verließ der im Fahrerlager beliebte Hayden das Werksteam der Japaner. Als er kein Angebot für 2016 bekam, erfolgte der Abschied in die Superbike-WM für seriennahe Maschinen. Hayden holte nach durchwachsenen Jahren in der Königsklasse auf dem Superbike in der vergangenen Saison einen Sieg und insgesamt vier Podiumsplätze.
Der frühere Champion stammt aus einer Rennfahrerfamilie, mehr als 15 Jahre lang fuhr er auf Maschinen mit mehr als 300 km/h. Nun starb er nach einem Unfall im Straßenverkehr. Sein letztes Foto bei Instagram zeigt ihn in Fahrradmontur auf einer Tour mit dem Bürgermeister von Misano. Es war eine seiner letzten.