Robert Kubica wird wohl in dieser Saison nicht mehr in die Formel 1 zurückkehren. Renault bestritt vor dem Großen Preis von Ungarn angebliche Pläne, den Polen nach der Sommerpause anstelle des Briten Jolyon Palmer einzusetzen. "Robert könnte ein Kandidat für 2018 sein", bestätigte Renault-Teamchef Cyril Abiteboul jedoch dem britischen Fachportal motorsport.com. Zumindest kurzfristig steht der Rennstall hinter Palmer, obwohl dieser bislang oft überfordert wirkte und nach der Hälfte der Saison noch punktlos ist. "Es gibt keine Planänderung", versicherte Abiteboul vor dem Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring, dem elften Saisonrennen am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky).
Die Spekulationen um ein unmittelbar bevorstehendes Kubica-Comeback waren zuletzt befeuert worden, weil Renault den 32-Jährigen nach zwei Probetagen in alten Autos nun auch im aktuellen Formel-1-Boliden testen lässt. Zudem soll Kubica in der kommenden Woche in Ungarn bei den offiziellen Testtagen fahren. Rund sechs Jahre ist es her, da lag der Mann aus Krakau im Krankenhaus, seine Karriere in der Königsklasse des Motorsports schien jäh beendet zu sein. Als Gaststarter bei einer Rallye in Italien war er in eine Mauer gerast, hatte sich zahlreiche Knochen gebrochen und viel Blut verloren. In einer siebenstündigen Operation retteten die Ärzte seine rechte Hand, bis heute ist die Beweglichkeit seines rechten Arms eingeschränkt. Als fast "unmöglich" bezeichnete Kubica selbst auch Jahre später noch seine Rückkehr auf die größte Bühne. "Wir wollen uns näher anschauen, wie realistisch es ist, dass Robert wieder ein aktuelles Formel-1-Auto im Rennen fahren könnte. Aber das ist eher etwas Mittel- oder Langfristiges", sagte Abiteboul nun.