Motorsport:Horner: Red Bull fährt weiter Formel 1

Lesezeit: 4 min

Ein Red-Bull-Wagen beim Rennen in Mexiko (Foto: AFP)

Die Zukunft von Red Bull in der Formel 1 ist offenbar gesichert. Die Fifa-Ethiker verwarnen den höchsten Uefa-Funktinär Villar Llona. Ungarn träumt von der ersten EM-Teilnahme nach 44 Jahren.

Formel 1, Red Bull: Die Zukunft von Red Bull Racing in der Formel 1 ist nach wochenlangen Ausstiegsdrohungen offenbar gesichert. Das sagte Teamchef Christian Horner vor dem Großen Preis von Brasilien (Sonntag, 17.00 Uhr/RTL und Sky) der BBC. Demnach wird das frühere Team von Weltmeister Sebastian Vettel auch 2016 zum Starterfeld gehören. "Wir haben uns dazu verpflichtet", sagte der 41-Jährige: "Wir arbeiten hart an einem möglichst konkurrenzfähigen Auftritt." Die Kernfrage in der Motorenkrise des Teams von Getränkemilliardär Dietrich Mateschitz konnte Horner aber weiterhin nicht beantworten, wer im kommenden Jahr den Antrieb liefert, bleibt offen. Man habe sich "auf eine Lösung eingestellt. Hoffentlich können wir gegen Saisonende mehr sagen", sagte Horner. Red Bull hatte die lange Jahre so erfolgreiche Geschäftsbeziehung mit Renault im Sommer für beendet erklärt und die Franzosen heftig kritisiert. In der Folge blieb eine angestrebte Einigung mit Mercedes und Ferrari aber aus, Mateschitz drohte wochenlang mit dem Rückzug aus der Königsklasse. Laut internationalen Medienberichten soll sich nun doch die weitere Zusammenarbeit mit Renault abzeichnen. Red Bull Racing könnte demnach einen weiterentwickelten Motor der Franzosen unter anderem Namen nutzen. Für das Ausbildungsteam Toro Rosso soll dagegen ein Angebot für 2015er Ferrari-Motoren vorliegen.

Fifa: Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbands Ffia hat den geschäftsführenden Interimschef der Europäischen Fußball-Union (Uefa) verwarnt. Der spanische Verbandspräsident Ángel María Villar Llona, der die Aufgaben des suspendierten Michel Platini kommissarisch übernommen hat, wurde zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 Schweizer Franken (umgerechnet 23.167 Euro) belegt. Um eine Sperre kam das UEFA-Exekutivmitglied wohl nur herum, weil es ihm Rahmen der Untersuchung der WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022) doch noch Kooperationsbereitschaft gezeigt hatte. Für sechs Monate aus dem Verkehr gezogen wurden dagegen Jean Guy Blaise Mayolas, Vizepräsident des Kongolesischen Verbandes FECOFOOT, und dessen Generalsekretär Badji Mombo Wantete, weil sie gegen Artikel 20 des Ethik-Codes (Angebot oder die Annahme von Geschenken oder anderen Vorteilen) verstoßen hatten. Da beide aber bereits im Juni für 135 Tage provisorisch gesperrt worden waren, beläuft sich die restliche Sperre auf 45 Tage.

WM-Qualifikation, Chile: Trotz eines Treffers von Bayern Münchens Mittelfeldstar Arturo Vidal hat Südamerika-Meister Chile seine weiße Weste in der WM-Qualifikation verloren. Am dritten Spieltag der Eliminatorias kam "La Roja" nach zwei Auftaktsiegen daheim mit einem Trio aus der Fußball-Bundesliga in der Startelf nur zu einem 1:1 (1:0) gegen Kolumbien. Nutznießer des Ausrutschers war Ecuador, das seinen Siegeszug mit einem 2:1 (1:0) gegen das zuvor ebenfalls zweimal erfolgreiche Uruguay fortsetzte und nun alleiniger Tabellenführer im Kampf um die vier Direkttickets zur WM-Endrunde 2018 in Russland ist. Dagegen musste der "Clásico" zwischen Argentinien und Brasilien wegen wolkenbruchartiger Regenfälle in Buenos Aires auf Freitag verschoben werden.

In Santiago de Chile hatte Vidal (45.) die zudem mit dem Mainzer Gonzalo Jara und dem Hoffenheimer Eduardo Vargas angetretenen Hausherren, die mit nun elf Spiele in Folge ohne Niederlage ihren historischen Rekord einstellten, in Führung gebracht. Aber WM-Star James Rodriguez sorgte bei seinem Comeback im Nationaltrikot nach längerer Verletzungspause mit dem Ausgleich in der 68. Minute für das gerechte Unentschieden. Uruguay reichte im 2850 Meter hoch gelegenen Quito auch das Tor von Edinson Cavani (49.) bei seinem Comeback nach Ablauf seiner Sperre wegen einer Backpfeife bei der Copa América gegen Po-Grapscher Jara (Mainz) nicht. Für Ecuador waren Felipe Caicedo (23.) und Fidel Martinez (59.) erfolgreich. Derweil glänzte Bolivien in La Paz mit einem 4:2 (3:1) gegen Venezuela. Rodrigo Ramallo (19./45.+1), Juan Arce (23., Elfmeter) und Rudy Cardozo (49.) sorgten als Torschützen für die ersten Punkte Boliviens. Für Venezuela, das dagegen weiter auf den ersten Zähler warten muss, trafen Mario Rondon (31.) und Richard Blanco (55.). In der Nachspielzeit sah zudem Luis Seijas (90.+3) die Rote Karte.

EM-Qualifikation, Playoffs: Ungarns Fußballer können von ihrer ersten EM-Teilnahme nach 44 Jahren träumen. Die vom deutschen Duo Bernd Storck und Andreas Möller trainierte Auswahl gewann das Playoff-Hinspiel gegen Norwegen am Donnerstagabend in Oslo mit 1:0 (1:0). Damit reicht den Magyaren am Sonntag in Budapest bereits ein Remis, um im kommenden Jahr erstmals seit 1972 wieder bei einer Europameisterschaft dabei zu sein. Länderspiel-Debütant Laszlo Kleinheisler schockte die Gastgeber mit seinem Treffer in der 26. Minute. Ihr letztes großes Turnier spielten die Ungarn bei der WM 1986. Ein besonderer Abend war es vor allem auch für den Ex-Herthaner Gábor Kiraly, wie gewohnt in Jogginghose, der seine 100. Partie im Tor der Ungarn absolvierte.

ExklusivBrisantes Dokument
:Spur zu Beckenbauer in WM-Affäre

An dem offenkundigen Versuch, mit fragwürdigen Mitteln die Stimme des Fifa-Skandalfunktionärs Jack Warner für die WM 2006 zu besorgen, waren nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" Franz Beckenbauer und dessen Vertrauter Fedor Radmann beteiligt.

Von Hans Leyendecker und Klaus Ott

Basketball, Euroleague: Die Basketballer des FC Bayern München haben in der Euroleague ihr Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad verloren und damit wichtige Punkte auf dem Weg zur Zwischenrunde liegengelassen. Die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic unterlag am Donnerstagabend in eigener Halle mit 79:90 (43:38). Im Klassement der Vorrundengruppe A verpasste es der deutsche Vizemeister durch die dritten Niederlage im fünften Spiel, seinen Platz unter den besten vier Teams zu festigen. Nur diese steigen nach zehn Spieltagen in die Top-16-Runde des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs auf. Vor 6171 Zuschauern war Dusko Savanovic mit 19 Zählern der beste Werfer für die Gastgeber. John Bryant erzielte 12 Punkte für den Bundesligisten, der im dritten Spiel nacheinander im Schlussviertel (13:27) den Erfolg verspielte. Bei den Gästen aus Serbien überragte Quincy Miller mit 22 Zählern. Im Klassement steht der Traditionsverein vom Balkan, den Pesic selbst zweimal trainiert hatte, nun wie die Bayern bei zwei Siegen und drei Niederlagen. Die Bayern müssen nun in einer Woche zum Start der Rückrunde gegen Fenerbahce Istanbul aufpassen, nicht ins Hintertreffen in ihrer Gruppe zu geraten.

Tennis, ATP-Finale: Der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djokovic bekommt es beim ATP-Saisonfinale in der Gruppenphase gleich mit Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) zu tun. Das ergab die Auslosung am Donnerstag in London. Zudem kommt es für den serbischen Titelverteidiger ab Sonntag in der Gruppe "Stan Smith" noch zu den Duellen mit Tomas Berdych (Tschechien) und Kei Nishikori (Japan). In der zweiten Gruppe "Ilie Nastase" kämpfen Andy Murray (Großbritannien), French-Open-Champion Stan Wawrinka (Schweiz), Rafael Nadal und David Ferrer (beide Spanien) um die Tickets für das Halbfinale. Djokovic, seit 22 Spielen ungeschlagen, peilt in London seinen fünften Titel bei dem Saison-Abschlussevent an. Gleichzeitig teilten die Organisatoren mit, dass das ATP-Saisonfinale bis 2018 weiter in London ausgetragen wird.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: