Mönchengladbach:Weiter erster Verfolger

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Die Borussia aus Gladbach besiegt Hannover 96 am Ende klar mit 4:1 und behauptet Tabellenplatz zwei - hinter dem BVB, aber weiter klar vor dem FC Bayern. Überschattet wird der Erfolg von einer schweren Gesichtsverletzung von Matthias Ginter.

In Ohndorf bei Hannover liest man die Schaumburger Nachrichten. In Ohndorf wohnt auf einem modernisierten Bauernhof zudem der Fußballtrainer Dieter Hecking, aber gute Nachrichten für Fans von Hannover 96 konnte Hecking am Wochenende nicht beisteuern, denn er trainiert ja den Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. An diesem Montag hat die Lokalzeitung also schlechte Neuigkeiten für 96-Fans und gute für Hecking-Freunde. Gladbach besiegte Hannover am Sonntagabend spielend leicht 4:1 (2:1) und verteidigte damit den zweiten Platz, vier Punkte hinter Borussia Dortmund und fünf Punkte vor dem Tabellenfünften Bayern München. Die Gäste aus Niedersachsen bleibt Drittletzter.

Bei Hannover gab Niclas Füllkrug sein Startelf-Comeback nach ausgestandenen Kniebeschwerden. Hecking hätte Füllkrug jüngst im Sommer gern nach Mönchengladbach geholt, aber die 96er haben ihn nicht hergegeben. Am Sonntagabend dauerte es bloß 22 Sekunden, um zu sehen, warum. Füllkrug köpfelte im Mittelfeld einen Ball zu Bobby Wood, der eine anfängliche Gladbacher Schläfrigkeit nutzte, um Hannover mit dem schnellsten Tor der Saison in Führung zu bringen. Das war eine ganz schöne Überraschung, für deren Korrektur sich die Gladbacher aber nur sechs Minuten Zeit ließen. Dann schlenzte Thorgan Hazard den Ball in der 7. Minute zum 1:1 in den Winkel. In der 37. Minute stießen Hannovers Noah Sarenren Bazee und Gladbachs Matthias Ginter im Mittelteld frontal zusammen, woraufhin Ginter umgehend ins Krankenhaus geschafft wurde, mit einer offenbar schweren Gesichtsverletzung. Sarenren Bazee taumelte kurz später vom Platz. Erst kurz vor der Pause nutzten die Borussen ihre Überlegenheit zum zweiten Treffer. Der aufgerückte Schweizer Verteidiger Michael Lang erzielte sein erstes Tor für Gladbach.

In der 58. Minute machte Lars Stindl mit einem schicken Volleyschuss das 3:1 und damit schon alles klar. Stindl hat fünf Jahre für Hannover gespielt, bevor er 2015 nach Gladbach kam. Die Vorlage zum Traumtor lieferte Hazard, der mit 13 Punkten (acht Tore, fünf Vorlagen) viertbester Scorer der Liga ist. Am Ende dieser Saison wäre Gelegenheit, ihn ein Jahr vor dem Vertragsende lukrativ zu verkaufen, allerdings würden die Borussen mit dem 25-jährigen Belgier viel lieber verlängern. Den Schlusspunkt gegen am Ende kraft- und wehrlose Hannoveraner setzte in der 77. Minute der zuvor eingewechselte Denis Zakaria, mit seinem ersten Saisontor.

Am Freitag vor dem Spiel hatte Hecking seinen Vertrag in Gladbach um ein Jahr bis 2020 verlängert, die Fans singen derzeit sogar von der Meisterschaft. Doch die letzten drei Auswärtsspiele der Hinrunde führen Gladbach noch nach Leipzig, Hoffenheim und Dortmund. Erst dort wird sich zeigen, wie stark man wirklich ist - und ob der gute Platz über Weihnachten gehalten werden kann.

© SZ vom 26.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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