Moderner Fünfkampf:Neue Disziplin

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Nach den Vorfällen bei Olympia ersetzt der Moderne Fünfkampf ab 2024 das Reiten durch einen Hindernislauf. Kritik kommt von Pentathlon United, einer Art Sportlergewerkschaft.

Eine Hindernis-Disziplin soll künftig als fünfter Wettbewerb das Springreiten beim Modernen Fünfkampf ersetzen. Zwei unterschiedliche Möglichkeiten sind dafür zunächst ausgewählt worden, teilte der Weltverband UIPM mit. Dem Vernehmen nach soll es sich um einen Parcours-Lauf handeln, Details wurden noch nicht genannt. Eine Testphase soll Ende Juni nach dem Weltcup in Ankara in der Türkei beginnen. Die neue Disziplin ist laut UIPM von einer Kommission aus mehr als sechzig Vorschlägen ausgewählt worden.

Mit der Streichung des Reitens im Modernen Fünfkampf reagiert der Weltverband auf die Vorfälle bei den Olympischen Spielen 2021. In Tokio hatte die Deutsche Annika Schleu für großes Aufsehen und Kritik gesorgt. Schleu, damals Führende im Zwischenklassement, war mit einem wie üblich zugelosten, aber völlig verunsicherten Pferd nicht zurechtgekommen und setzte verzweifelt Gerte und Sporen ein. Zudem hatte Bundestrainerin Kim Raisner mit der Faust auf das Pferd geschlagen. Raisner wurde später vom Weltverband mit einem Verweis bestraft.

Die Alternative soll für Sportler weltweit zugänglich und für Zuschauer leicht verständlich sein

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris findet der Moderne Fünfkampf letztmalig mit Reiten statt. Für die darauffolgenden Spiele in Los Angeles 2028 wäre dann der Hindernislauf geplant. Gemäß IOC soll der fünfte Wettbewerb neben Fechten, Schwimmen und dem Laserrun (Pistolenschießen und Laufen) weltweit zugänglich, in allen Altersklassen populär, dynamisch und attraktiv für Zuschauer sein, außerdem kostengünstig und leicht verständlich. Es biete sich eine "außergewöhnliche Möglichkeit auf Wachstum", erklärte Yasser Hefny, Vorsitzender der verbandseigenen Athletenkommission.

Pentathlon United, eine Art Sportlergewerkschaft, sieht das anders. Man sei kaum in den Prozess der Disziplinsuche einbezogen worden, hießt es. Der Extremhindernislauf, ähnlich einem Parcours bei der militärischen Ausbildung, sei von vornherein der Favorit der UIPM-Exekutive gewesen, vermutet Pentathlon United: Andere Optionen habe der Verband nicht ernsthaft erwogen. Ab Juni soll eine Testphase für die neue Disziplin folgen.

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