Mesut Özil:China entfernt Fußballer aus Computerspiel

Aus China kommt die nächste Reaktion auf Mesut Özils kritische Kommentare zur Situation der Uiguren. Der frühere deutsche Nationalspieler wurde aus der chinesischen Version der Fußballsimulation "Pro Evolution Soccer" verbannt. Das chinesische Unternehmen NetEase, das in China das Videospiel für den japanischen Hersteller Konami vertreibt, begründete die Löschung mit Özils "extremen Aussagen über China".

Vor kurzem war auch der ehemalige niederländische Nationalspieler Marco van Basten, 55, aus einem Fußball-Videospiel verbannt worden. Der US-amerikanische Anbieter der Fußballsimulation "Fifa 20" war auf Distanz zum früheren Weltklasse-Stürmer gegangen, weil van Basten in einer Fernsehsendung den Nazigruß "Sieg Heil" ausgesprochen hatte.

Der Fall von Özil, 31, ist aber anders gelagert als der von van Basten. Der Mittelfeldspieler des FC Arsenal hatte sich in den sozialen Medien mit deutlichen Worten für die Uiguren starkgemacht und zugleich die muslimischen Länder für ihr Schweigen in der Causa kritisiert. Das missfällt dem chinesischen Staat. Das Außenministerium hatte Özil als "getäuscht von Fake News" bezeichnet.

Ein Sprecher sagte am Montag, dass Özils Urteilsvermögen beeinflusst sei von "unwahren Bemerkungen" und er sich gerne in Xinjiang ein eigenes Bild machen könne. China wird international vorgeworfen, die muslimische Minderheit der Uiguren in der Provinz zu verfolgen und in Lager einzusperren.

Der staatliche TV-Sender CCTV nahm zudem das Premier-League-Duell von Özils Klub FC Arsenal gegen Manchester City am vergangenen Sonntag aus seinem Programm. Sein Verein distanzierte sich von den Kommentaren des deutschen Weltmeisters.

© SZ vom 20.12.2019 / SZ, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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