Mats Hummels:Bleibt alles anders

Der Ex-Nationalspieler hadert mit einem entscheidenden Moment 2018: "Mache ich das Tor, kommen wir gegen Südkorea weiter, dann wären viele Dinge sicherlich anders gelaufen", sagt er über seine vergebene Chance bei der WM.

Vielleicht hätten wenige Zentimeter gereicht, und schon wäre die Geschichte eine andere geworden. Vielleicht hätte es gereicht, wenn Mats Hummels den Ball mit dem Kopf anders getroffen hätte in den Schlussminuten des letzten Vorrundenspiels bei der WM 2018. Vielleicht wäre der Ball dann nicht über das Tor geflogen, sondern ins Tor, zum 1:0 für Deutschland gegen Südkorea. Vielleicht hätte Südkorea nicht zwei Tore in der Nachspielzeit geschossen, Deutschland wäre ins Achtelfinale gekommen, ins Viertelfinale, und wer weiß, was dann möglich gewesen wäre. Halbfinale, Finale, der Titel? Und wären dann nicht alle euphorisch in den Liga-Alltag zurückgekehrt? Die Bayern hätten im Herbst keine Krise gehabt und im Achtelfinale der Champions League sicher den FC Liverpool besiegt. Diese alternative Geschichtsschreibung hat nun Hummels selbst bemüht, der Sport-Bild sagte er: "Mache ich das Tor, kommen wir gegen Südkorea weiter, dann wären viele Dinge sicherlich anders gelaufen."

Hummels' Kopfball flog aber über die Latte, und vielleicht hätte selbst ein Tor wenig geändert. Vielleicht wäre Deutschland erst im Viertelfinale ausgeschieden, der Aufschrei wäre dennoch groß gewesen, die Bayern hätten weiter eine Krise und letztlich keine Chance gegen Liverpool gehabt. Und womöglich wäre Bundestrainer Joachim Löw Anfang März dennoch nach München gereist, um Hummels zu sagen, dass dessen Karriere in der Nationalmannschaft vorbei sei.

© SZ vom 28.03.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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