Mainz:Mehr Trotz als Frust

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Der FSV Mainz 05 begeisterte letztes Jahr und landete überraschend auf Platz sechs. Dieses Jahr sucht das Team noch nach der Form aus der Vorsaison.

Der FSV Mainz 05 hatte zwar wieder nicht gewonnen, doch weder davon, noch vom erstaunlich leeren Stadion bei der Europapokal-Premiere des Klubs wollten sich die Mainzer am Donnerstagabend die Laune verderben lassen. Es herrschte mehr Trotz als Frust: "Wir wissen jetzt: Wir können mithalten, wir können Europa, wir sind wettbewerbsfähig", sagte Trainer Martin Schmidt nach dem 1:1 (0:0) des Fußball-Bundesligisten im ersten Heimspiel der Europa-League-Gruppenphase gegen den französischen Rekordmeister und als Favoriten gehandelten AS Saint-Étienne. In dieser Saison haben die Mainzer bislang keines von vier Pflichtspielen gewonnen. An diesem Sonntag (15.30 Uhr) folgt in der Liga der nächste Anlauf beim FC Augsburg.

Schmidt wollte am Abend seine Spieler nicht groß kritisieren, er beklagte stattdessen das fehlende Wettkampfglück: "Das müssen wir erkämpfen. Im letzten Jahr hätten wir eine Führung nicht mehr verspielt", sagte er. Insgesamt dreimal brachten die 05er im DFB-Pokal, Bundesliga und in der Europa League einen Vorsprung nicht über die Zeit. Gegen St. Étienne hatte Niko Bungert (57. Minute) die Führung erzielt, doch der Slowene Robert Beric glich spät aus (88.).

Die jungen Serdar und Gbamin rotieren aus der Startelf

"Augsburg wird ein Kampfspiel. Darauf müssen wir uns einstellen. Deshalb müssen frische Spieler auf den Platz. Davon haben wir noch einige", sagte Schmidt. Vor der Rückkehr ins Team steht Leon Balogun, der nach seiner Jochbeinfraktur mit Maske spielen kann. Der neue Brasilianer André Ramalho, dem die Wade zwickt, wird schmerzlich vermisst. Zugang José Rodriguez, der zuletzt nicht im Kader auftauchte, könnte eine Alternative sein.

Experimentierfeld Nummer eins im Mainzer Mannschaftsgefüge bleibt das defensive Mittelfeld. Nach dem Weggang von Julian Baumgartlinger nach Leverkusen und dem langwierigen Fehlen des verletzten Danny Latza sucht Schmidt noch nach der besten Lösung. Gegen St. Etienne spielten Suat Serdar, 19, und Jean-Philippe Gbamin, 20. In Augsburg wird ein anderes Duo beginnen: "Die Startelf gegen St. Étienne war schon beeinflusst vom Spiel beim FCA", erklärte der Trainer, "gerade auf den laufintensiven Positionen müssen wir rotieren. Kräftemäßig hält die Belastung keiner aus." Neben Gbamin hatten auch Giulio Donati, Stefan Bell und Pablo De Blasis bereits gegen Hoffenheim (4:4) durchgespielt.

© SZ vom 17.09.2016 / DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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