Männer-Doppel:Tusch!

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"Auch in zehn oder zwanzig Jahren wird Paris für uns ein spezieller Ort sein": Die beiden Deutschen Kevin Krawietz und Andreas Mies stehen bei den French Open erneut im Doppelfinale. Dort können sie am Samstag ihren Coup vom Vorjahr wiederholen.

Von Gerald Kleffmann, Paris/München

Als Kevin Krawietz und Andreas Mies, diese zwei neuen erfolgreichen Protagonisten des deutschen Tennissports, ihr erstes Match bei den diesjährigen French Open erfolgreich absolviert hatten, war der Kölner Mies gar nicht mal ganz zufrieden gewesen. Sie hätten nicht überragend gespielt, befand der lebensfrohe 30-Jährige, betonte aber, sie hätten immerhin "Lösungen gefunden" und immerhin gewonnen gegen die Kasachen Alexander Bublik und Michail Kukuschkin. Er schlussfolgerte: "Es ist Luft nach oben." So ähnlich hatte auch ihr überraschender Triumph im vergangenen Jahr an selbiger Stelle Fahrt aufgenommen: mit kleinen Erfolgen, die größer und größer wurden, bis sie sich am Ende tatsächlich leibhaftige Grand-Slam-Sieger nennen durften.

Und jetzt? Können sie tatsächlich ihren Coup wiederholen. Denn Krawietz und Mies stehen - Tusch! - erneut im Doppelfinale von Roland Garros.

Nach insgesamt fünf Siegen qualifizierten sie sich für das Endspiel am Samstag, das nach dem Frauenfinale (ab 15 Uhr) stattfinden wird. Entscheidend für den Einzug diesmal war ihr Halbfinal-Erfolg am Donnerstag gegen die US-Open-Finalisten Wesley Koolhof/Nikola Mektic (Niederlande/Kroatien), die sie mit 6:3 und 7:5 bezwangen. Die Gegner auf dem Weg zur möglichen Titelverteidigung sind Mate Pavic und Bruno Soares. Der Kroate und der Brasilianer, bei den US Open kürzlich schon siegreich, setzten sich ihrerseits in der zweitgrößten Arena von Roland Garros, dem Court Suzanne Lenglen, zuvor mit 7:6, (4), 7:5 gegen die an Nummer eins gesetzten Juan Sebastian Cabal und Robert Farah aus Kolumbien durch.

Der Coburger Krawietz, 28, war diesmal derjenige, der das Duo führte, er schlug präzise auf und sorgte dafür, dass sich Mies oft in Stellung für seine mächtigen Schmetterbälle begeben konnte. "Auch in zehn oder 20 Jahren wird Paris für uns ein spezieller Ort sein", das hatte Krawietz erst vor ein paar Tagen gemeint. Möglicherweise wird diese herrliche Stadt für sie sogar noch ein bisschen spezieller werden an diesem Wochenende.

© SZ vom 09.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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