Leichtathletik:Ehemaliger Dopingsünder Powell läuft Weltjahresbestzeit

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So schnell über 100 Meter wie sonst keiner in diesem Jahr: Asafa Powell (rechts, Archivbild) (Foto: Fabrice Corffrini/AFP)

Der Jamaikaner rennt in seiner Heimat so schnell über die 100 Meter wie sonst niemand in diesem Jahr. Der Basketballer Dennis Schröder verliert in der NBA mit Atlanta erst in letzter Sekunde. Und Bamberg und München gewinnen ihre Auftaktspiele in den Playoffs der BBL.

Leichtathletik, Asafa Powell: In Abwesenheit von Usain Bolt hat Ex-Weltrekordler Asafa Powell beim World-Challenge-Meeting in Kingston die 100 Meter gewonnen. Der 32-jährige Jamaikaner benötigte bei seinem Heimspiel am Samstag 9,84 Sekunden und legte damit die schnellste Zeit der noch jungen Saison hin. Zweiter wurde der Amerikaner Ryan Bailey in 9,93 Sekunden vor Nesta Carter (9,98). Über 200 Meter glänzte Shaunae Miller (Bahamas) in 22,14 Sekunden. Für die Jamaikaner war vor allem die Tatsache, dass Bailey besiegt wurde, ein kleiner Triumph. Bailey hatte vergangenes Wochenende bei der Staffel-Weltmeisterschaft auf den Bahamas über 4 x 100 Meter den Stab des US-Quartetts vor Nationalheld Bolt ins Ziel gebracht und dessen typische Siegesgeste als Bogenschütze parodiert. Powell war 2013 mit der verbotenen Stimulans Oxilofron erwischt und zunächst für 18 Monate gesperrt worden. Später wurde die Sperre vom Internationalen Sportgerichtshof Cas auf sechs Monate reduziert.

Basketball, NBA: Basketball-Nationalspieler Dennis Schröder ist mit den Atlanta Hawks im Play-off-Viertelfinale der nordamerikanischen Profiliga NBA wieder in Rückstand geraten. Bei den Washington Wizards verlor das beste Vorrundenteam der Eastern Conference 101:103. Paul Pierce traf per Buzzerbeater zum Sieg für die Wizards. In der best-of-seven-Serie steht es somit 1:2. Spiel vier findet am Montag abermals in Washington statt. Schröder (21), der auf 19:30 Minuten Einsatzzeit kam, erzielte 18 Punkte und fünf Assists und war damit zusammen mit Jeff Teague bester Werfer seines Teams. Trotzdem reichten die Punkte nicht zum Sieg, obwohl Atlanta sogar einen zwischenzeitlichen Rückstand von 21 Punkten nur zehn Minuten vor dem Ende aufholte. Aufseiten Washingtons, das auf seinen am linken Handgelenk und der Hand verletzten Star John Wall verzichten musste, erzielten Nene, Bradley Beal und Otto Porter jeweils 17 Punkte.

Basketball-Bundesliga: Vorrundenerster Brose Baskets Bamberg und Meister Bayern München sind mit Arbeitssiegen ins Play-off-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga gestartet. Bamberg gewann das erste Spiel der best-of-five-Serie gegen die die MHP Riesen Ludwigsburg 87:79 (46:44), München rang die Frankfurt Skyliners mit 83:72 (39:37) nieder. 1:1 steht es bereits in der Serie zwischen den Telekom Baskets Bonn und ratiopharm Ulm. Die Rheinländer gewannen am Samstag bei den Ulmern mit 93:88 (52:48) und holten sich den Heimvorteil zurück, den sie am Mittwoch durch das 73:75 in eigener Halle verloren hatten. Der Vorrundenzweite Alba Berlin greift erst am Sonntag (20.15 Uhr/Sport 1) gegen Pokalsieger EWE Baskets Oldenburg in die Play-offs ein. Bester Bamberger Werfer war Dawan Robinson mit 18 Punkten, bei den Gästen aus Ludwigsburg verbuchte DJ Kennedy ebenfalls 18 Zähler. Die Brose Baskets hatten mit dem aggressiv auftretenden Außenseiter einige Mühe. Der Favorit entschied das Spiel letztlich im dritten Viertel, das Bamberg mit 22:10 gewann. In München kamen die Bayern nur schwer in Tritt. Erst im Schlussviertel legte das Team von Svetislav Pesic deutlich zu. Nihad Djedovic war mit 17 Punkten der erfolgreichste Werfer in Reihen des Titelverteidigers.

Fußball, Bundesliga: Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schließt eine Rückkehr von Fußball-Weltmeister Mario Götze vom Rekordmeister Bayern München zum BVB aus. "Das ist völlig unrealistisch", sagte der 58-Jährige der WAZ: "Schauen Sie sich das Gehaltsniveau von Bayern und von Dortmund an. Ein Blick - und Sie kennen die Antwort." Götze war 2013 für 37 Millionen Euro von den Westfalen zu den Bayern gewechselt. Zuletzt war über ein mögliches Tauschgeschäft spekuliert worden. Demnach könnten Götze und sein Nationalmannschaftskollege Ilkay Gündogan (24) die Arbeitgeber wechseln.

Watzke geht indes nicht davon aus, dass der DFB-Pokalfinalist unter Jürgen Klopps Nachfolger Thomas Tuchel auf der Trainerbank in der kommenden Spielzeit vor einem personellen Umbruch steht. "Was ist ein Umbruch? Wenn wir drei, vier Spieler holen?", sagte Watzke: "Das machen wir jedes Jahr. Ein Umbruch ist, wenn wir die halbe Mannschaft austauschen. Das wird nicht passieren."

Handball, DHB-Pokal: Der SC Magdeburg und die SG Flensburg-Handewitt stehen im Finale um den DHB-Pokal. Der Vierte der Handball-Bundesliga gewann am Samstag in Hamburg beim Endrundenturnier Final Four sein Halbfinale gegen Pokalverteidiger Füchse Berlin mit 27:26 (12:15) und verhinderte damit eine Neuauflage des Vorjahresfinals. Vor 13 300 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena warfen Jure Natek und Marko Bezjak jeweils fünf Tore für Magdeburg. Aufseiten der Berliner traf Petar Nenadic neunmal. Zuvor hatte Flensburg durch ein 24:23 (10:10) gegen die Rhein-Neckar Löwen das Endspiel an diesem Sonntag erreicht.

Eishockey, WM: Der große Turnierfavorit Kanada hat sich bei der Eishockey-WM zu einem knappen Sieg gegen Außenseiter Frankreich gezittert. Der Olympiasieger um Sidney Crosby hatte große Probleme mit den um den Klassenerhalt kämpfenden Franzosen und setzte sich in Prag nur mit Mühe 4:3 (2:1, 1:0, 1:2) durch. Kanada bleibt damit als einzige Mannschaft der WM in Tschechien ungeschlagen. Nach einem Doppelschlag zur 2:0-Führung durch Tylor Seguin (12.) und Jordan Eberle (13.) ließen die Kanadier immer mehr nach, Julien Desrosiers bestrafte das noch im ersten Drittel mit dem Anschlusstreffer für Frankreich (17.). Auch nach dem zwischenzeitlichen 1:3 durch den vierten Turniertreffer von Seguin (38.) ließ sich Frankreich nicht abschütteln. Yorick Traille und Damien Fleury erzielten mit zwei Treffern innerhalb von 35 Sekunden (47.) den Ausgleich. Doch ein zweites Tor von Eberle (50.) ließ Frankreichs Traum von der großen Überraschung platzen.

In der Vorrundengruppe B in Ostrau stoppte derweil Rekord-Weltmeister Russland den Höhenflug von Weißrussland. Die mit zahlreichen NHL- und KHL-Spielern besetzte Sbornaja gewann gegen das bisherige Überraschungsteam deutlich mit 7:0 (1:0, 3:0, 3:0) und schloss nach Punkten zu Tabellenführer USA (12) auf. Doch auch Weißrussland hat mit zehn Zählern noch sehr gute Chancen aufs Viertelfinale.

Tennis, ATP-Turnier in Madrid: Rafael Nadal greift beim ATP-Masters in Madrid nach seinem 47. Titel auf roter Asche. Der 28 Jahre alte Spanier setzte sich im Halbfinale gegen Tomas Berdych aus Tschechien 7:6 (7:3), 6:1 durch. Am Sonntag spielt Nadal gegen München-Sieger Andy Murray um seinen dritten Madrid-Titel in Folge. Der Brite gewann sein Halbfinale gegen Vorjahresfinalist Kei Nishikori (Japan) 6:3, 6:4 und setzte damit seine Siegesserie auf Sand fort. Seit acht Spielen ist Murray nun ungeschlagen - zweimal, im Finale von München und in der zweiten Runde von Madrid, schlug er die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber (Augsburg). Nadal siegte im 23. Duell mit Berdych zum 19. Mal. Zwei Wochen vor Beginn der French Open in Paris, wo er als Rekordchampion und Titelverteidiger an den Start geht, nähert sich der Linkshänder seiner Top-Form. Zuletzt hatte der Mallorquiner in Barcelona überraschend im Achtelfinale verloren, gegen Murray ist er auf Sand noch ungeschlagen.

Tennis, WTA-Turnier in Madrid: Wimbledonsiegerin Petra Kvitova hat zum zweiten Mal nach 2011 das WTA-Sandplatzturnier in Madrid gewonnen. Die 25 Jahre alte Tschechin deklassierte im Endspiel die Russin Swetlana Kusnezowa mit 6:1, 6:2. Im Halbfinale hatte Kvitova der topgesetzten Serena Williams (USA) die erste Niederlage im Jahr 2015 zugefügt. Linkshänderin Kvitova gewann in Madrid ihren zweiten Titel in dieser Saison nach dem Turnier in Sydney. Ende Februar hatte die Weltranglistenvierte wegen Erschöpfung für beinahe zwei Monate den Schläger zur Seite gelegt, kurz vor Beginn der French Open in Paris (ab 24. Mai) ist sie wieder in Bestform.

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