Leichtathletik:Bolt ohne Triple-Triple

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Olympia-Gold in Serie: Die Jamaikaner Nesta Carter (links) und Usain Bolt nach dem Staffelsieg in Peking. (Foto: Diego Azubel/dpa)

Staffelkollege Nesta Carter war bei dem Olympischen Spielen 2008 in Peking gedopt, dem Ausnahmesprinter bleiben noch acht Goldmedaillen von Olympia 2008, 2012 und 2016.

Usain Bolts historisches Triple-Triple ist Geschichte: Der Ausnahme-Sprinter muss nach einer positiven Dopingprobe seines jamaikanischen Staffel-Kollegen Nesta Carter die Goldmedaille der Olympischen Spiele von Peking 2008 über 4x100 Meter zurückgeben. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) mitteilte, wurde der 31-jährige Carter bei Nachtests überführt. Usain Bolt ist damit nur noch achtmaliger Olympiasieger.

Bei den Sommerspielen in Rio hatte Bolt Geschichte geschrieben und als erster Sprinter bei Olympia dreimal hintereinander über 100 m, 200 m und in der 4x100m-Staffel triumphiert. Bereits im Juni 2016 hatte die Tageszeitung Jamaika Gleaner jedoch von der Positivprobe Carters in Peking berichtet und über eine Aberkennung der Goldmedaille spekuliert. "Wenn es wirklich so kommt, es bestätigt wird und ich meine Goldmedaille zurückgeben muss, dann ist das kein Problem für mich", sagte Bolt damals. Jamaika hatte in Peking in Weltrekordzeit Gold gewonnen, Zweiter wurde das Team aus Trinidad und Tobago. Das deutsche Quartett mit Tobias Unger, Till Helmke, Alexander Kossenow und Martin Keller rückt nun auf Platz vier vor.

Schon seit 2013 begleitete Nesta Carter ein Dopingverdacht

Bolts Jagd nach dem Triple-Triple hatte zu den Highlights der Sommerspiele in Rio gehört. Mit dem Staffel-Sieg am 20. August hatte er sein Hauptziel erreicht: Seine neunte Goldmedaille, in seinem letzten olympischen Rennen. Nach der WM in diesem Jahr in London wird Bolt zurücktreten. Mit acht olympischen Goldmedaillen liegt er aber weiterhin auf Platz drei der erfolgreichsten Leichtathleten der Geschichte. Vor ihm liegen nur Paavo Nurmi (Finnland/1920-1928/9-3-0) und Carl Lewis (USA/1984-1996/9-1-0).

Bei Carter wurde in einem Nachtest das Stimulans Methylhexanamin gefunden. Er hatte mit Jamaika auch Olympia-Gold in London 2012 gewonnen und wurde zudem 2011, 2013 und 2015 Staffel-Weltmeister. In der Peking-Staffel lief neben Carter und Bolt auch Ex-Weltrekordler Asafa Powell. Dieser war 2013 positiv auf ein anderes Stimulans getestet und zunächst 18 Monate gesperrt worden, er musste aber letztlich nur sechs Monate aussetzen. Schon damals geriet Carter unter Verdacht, weil er sowohl mit Powell als auch mit weiteren positiv getesteten Sprintern zusammen trainierte. Ebenfalls bei Nachtests von Peking überführt wurde die Weit- und Dreispringerin Tatjana Lebedewa. Die Russin gewann 2008 in beiden Disziplinen jeweils Silber - und muss beide Medaillen nun abgeben. Die 40-Jährige wurde 2004 Olympiasiegerin im Weitsprung, dazu 2007 in Osaka Weltmeisterin. Im Dreisprung holte sie 2001 und 2003 den WM-Titel.

© SZ vom 26.01.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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