Juniorenfußball:Ohne acht

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U21-Trainer Stefan Kuntz. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Polen nur ein Ziel: Sie möchte "Geschichte schreiben" und den Titel gewinnen.

Von Ulrich Hartmann, Krakau

Den ersten Erfolg bei der Junioren-Europameisterschaft feierte der Trainer Stefan Kuntz mit einem profanen Brettspiel. Die Fußballer von heute spielen ja eigentlich nur noch elektronisch, aber Kuntz lud die seinen zu einem Ausflug ins analoge Entertainment der Neunzigerjahre ein. Beim Gesellschaftsspiel Tabu muss man den Mitspielern etwas erklären, ohne bestimmte Begriffe verwenden zu dürfen, die die Sache vereinfachen würden. Das Spiel ist bezeichnend für die Lage der U21-Junioren: Die Mannschaft soll Europameister werden, ohne bestimmte Fußballer einsetzen zu dürfen, die die Sache vereinfachen würden. Acht deutsche Bundesligaspieler im U21-Alter spielen im selben Zeitraum unter Joachim Löw beim Confed Cup in Russland. Kuntz betreut in Polen trotzdem eine respektable Auslese, die über eine Gesamterfahrung von 1119 Bundesligaspielen verfügt und das Potenzial besitzt, den EM-Titel zu holen. Der Trainer empfindet sein Fußball-Tabu als "Herausforderung".

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