Italien:Ventura entlassen

Italiens Nationaltrainer Gian Piero Ventura muss nach der verpassten WM-Qualifikation gehen. Der Verbandspräsident Carlo Tavecchio verweigert dagegen seinen Rücktritt.

Der italienische Fußballverband (FIGC) hat sich nach der verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland erwartungsgemäß von Nationaltrainer Gian Piero Ventura getrennt. Dies teilte die FIGC am Mittwochabend nach einer Krisensitzung mit. Der viermalige Weltmeister war in den Play-offs (0:1, 0:0) an Schweden gescheitert. Letztmals hatte Italien 1958 eine WM-Endrunde verpasst. Derweil verweigert der Verbandspräsident Carlo Tavecchio seinen Rücktritt. Der 71-Jährige, der dem erfolglosen Ventura bis zuletzt Rückendeckung zugesichert hatte, teilte dem in Rom tagenden Verbandsgremium mit, dass er keine Rücktrittsabsichten habe. Das berichtete Damiano Tommasi, Präsident der Spielergewerkschaft. "Wir sind der Ansicht, dass es keinen Neustart ohne die Wahl eines neuen Verbandschefs geben kann", sagte der frühere Nationalspieler Tommasi. Kurzfristig soll ein Treffen des Verbandsrates einberufen werden, um weitere Schritte zu entscheiden, berichtete Tommasi italienischen Medienvertretern. Auf die Frage, ob der Ex-Bayern-Chef Carlo Ancelotti als Nachfolger Venturas im Gespräch sei, antwortete Tommasi: "Das ist jetzt nicht das Thema, das besprochen wird." Laut Gazzetta dello Sport hat der Verband schon Kontakt zu Ancelotti aufgenommen. Der soll nicht abgeneigt sein, das schwierige Amt zu übernehmen, berichtet das Blatt. Ancelotti fordert angeblich jedoch klare Garantien für eine Neugründung des gesamten italienischen Fußball-Systems, das umstrukturiert werden müsse. Sollte er Italiens Trainerbank übernehmen, müsste Ancelotti, der bisher acht Klubs trainiert hat, wohl auf viel Geld verzichten. Der Verband unterliegt einem Sparkurs. Angeblich stehen nur 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt für den neuen Mann zur Verfügung.

© SZ vom 16.11.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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