Italien:Kritik an Anti-Rassismus-Kampagne

Eine "Nein zu Rassismus"-Kampagne der italienischen Fußball-Liga Serie A hat heftige Kritik provoziert, weil sie Kunstwerke mit Affen-Porträts verwendet. "Wieder mal macht der italienische Fußball die Welt sprachlos. Es ist schwer zu begreifen, was sich die Serie A dabei gedacht hat. Wen haben sie konsultiert?", schrieb das internationale Anti-Diskriminierungsnetzwerk FARE, das die Kampagne als "makabren Witz" bezeichnete. Auch Erstligist AS Rom zeigte sich irritiert: "Wir waren sehr überrascht. Wir verstehen, dass die Liga Rassismus bekämpfen will. Aber wir glauben nicht, dass das der richtige Weg ist."

Erst vor drei Wochen hatten sich die Erstligisten zusammengeschlossen, um das "ernstzunehmende Problem Rassismus" in den Griff zu bekommen. Affenlaute gegen dunkelhäutige Fußballer und rassistische Gesänge sind keine Seltenheit in Italiens Stadien. Die Bilder der Kampagne, die Affen mit angemalten Gesichtern zeigen, stammen von Simone Fugazzotto. Der Künstler erklärte: "Ich habe beschlossen, Affen zu porträtieren, um über Rassismus zu sprechen, weil sie die Metapher für den Menschen sind." Liga-Chef Luigi de Siervo wies die Kritik zurück: "Simones Gemälde spiegeln die Werte von Fair Play und Toleranz voll und ganz wider und werden in unserem Hauptquartier bleiben."

© SZ vom 18.12.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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