Ironman:Deutsches Triple in hawaiianischer Hitze

Jan Frodeno quält sich - und belohnt sich. Dann überrascht noch ein Rookie. Die Bilder vom Ironman.

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(Foto: dpa)

Na, schon mal acht Stunden am Stück Sport gemacht? Jan Frodeno ist nicht nur ein recht ausdauernder Athlet, sondern auch noch ein ziemlich guter: Wie schon im vergangenen Jahr kämpfte er sich durchs Wasser, quälte sich auf dem Rad und lief dann noch einen Marathon - um schließlich als Erster ins Ziel zu kommen. In 8:06:30 Stunden meisterte er den Ironman auf Hawaii. Schon beim Schwimmen hatte er sich einen Vorsprung auf seinen ärgsten Konkurrenten Sebastian Kienle erarbeitet, als Dritter im gesamten Feld ging er wieder an Land. Kienle kraulte da noch weitere vier Minuten.

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Auf dem Sattel ging es weiter durch die Hitze von Hawaii, windig war es dazu. "Ich habe noch nie so sehr gelitten", sollte der 35-Jährige später sagen. Nach den 3,86 Kilometern im Wasser hetzte er 180,2 Kilometer mit dem Rad über den Asphalt. Konkurrent Kienle pirschte sich von hinten heran, nach 60 Kilometern hatte er seinen Rückstand vom Schwimmen wieder wettgemacht. Mit Andreas Böcherer (beim Zielleinlauf Fünfter) und Boris Stein (Siebter) mischten noch zwei andere Deutsche in der Spitzengruppe mit.

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(Foto: AP)

Kienle stieg sogar als Erster vom Rad, um sich dann noch den zünftigen Marathon anzutun. Zu Beginn der Strecke tauschte er mit Frodeno noch Späßchen aus, doch dann wurde es ernst: Zwischen Kilometer 16 und 22 zog Frodeno das Tempo an und lief Kienle kontinuierlich davon. Die Belohnung: Der umjubelte Zieleinlauf und die Gewissheit, dass die Qualen nun ein Ende haben.

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(Foto: dpa)

Dreieinhalb Minuten nach ihm schleppte sich Sebastian Kienle ins Ziel. "Ich war wieder ganz klar der Erste - der erste Verfolger von Jan", sagte Kienle später schmunzelnd: "Ich habe versucht, es ihm so schwer wie möglich zu machen. Aber Jan ist einfach der stärkste."

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(Foto: dpa)

Völlig überraschend machte Patrick Lange das deutsche Podium perfekt. Der Physiotherapeut nahm erst zum zweiten Mal an einem Ironman teil. Nach dem Radfahren lag er noch auf Rang 23, doch dann kam seine Stärke: Im Marathon brach den 27 Jahre alten Streckenrekord, holte Konkurrent für Konkurrent ein und kam schließlich als Dritter ins Ziel. "Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich habe am ganzen Körper Gänsehaut. Das ist wie 1000 Geburtstage, Weihnachten und Ostern zusammen in zehn Sekunden", sagte er später.

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(Foto: Bruce Omori/dpa)

So sah der deutsche Triumph auf Hawaii dann aus: Drei Athleten, behangenen mit traditionellen Kettchen. "Das ist der Wahnsinn, was gerade in Triathlon-Deutschland abgeht. Da liegen ein paar spannende Jahre vor uns", meinte Frodeno. Bei den Frauen freute sich Anja Beranek über Rang vier. Für Frodeno steht in den kommenden Monaten erstmal wieder Windelwechseln an, vor acht Monaten ist er Vater geworden. "Ab sofort muss wohl ich wieder aufstehen", sagte er wohlwissend.

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