Der neue Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat seine Arbeit mit einer Niederlage begonnen. Der Nachfolger von Erfolgscoach Dagur Sigurdsson musste am Samstag bei seinem Debüt mit dem Nationalteam der Männer in Göteborg eine 25:27 (9:16)-Niederlage gegen Schweden hinnehmen. Europameister Deutschland hatte dabei auf neun Leistungsträger verzichten müssen, unter anderen auf die Torhüter Andreas Wolff und Silvio Heinevetter sowie auf Kapitän Uwe Gensheimer. Dafür gaben drei Akteure ihr Länderspiel-Debüt: Moritz Preuß (Bergischer HC), Florian Billek (HSC Coburg) und Nicolai Theilinger (HC Erlangen).
"Die letzten drei Tage waren mit vielen taktischen Neuerungen sehr anspruchsvoll. Im Training haben wir das hervorragend umgesetzt. Das wollten wir auch gegen Schweden zeigen, aber das ist uns nur in der zweiten Halbzeit gelungen", resümierte Prokop: "Wir sind motiviert gestartet, aber gerade im Angriff hatten wir zu viele Ballverluste und undisziplinierte Würfe." Nach der Pause habe sein Team "mit Emotion gespielt und mit diszipliniertem Spiel den Vorsprung abgeknabbert". Der 38 Jahre alte Prokop, der bis Saisonende in Personalunion auch den Bundesligisten SC DHfK Leipzig betreut, will das Konzept von Sigurdsson fortsetzen, aber auch Änderungen vornehmen. So soll die Mannschaft "offensives Attackieren und intelligentes Decken" praktizieren.