Golf:Europa gewinnt den Ryder Cup

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Jon Rahm feiert. (Foto: REUTERS)
  • Europa gewinnt gegen das favorisierte Team aus den USA die 42. Auflage des Ryder Cups.
  • Der Italiener Molinari holt den entscheidenden Punkt. Europa überzeugt vor allem mit Teamgeist.
  • US-Golfer Tiger Woods liefert dagegen eine schwache Vorstellung ab.

Francesco Molinari sprintete auf dem Abschlag der 16. Spielbahn des Le Golf National in die Arme der europäischen Fans und genoss die Bierdusche. Zuvor hatte sein Kontrahent Phil Mickelson seinen Ball auf dem Par 3 ins Wasser geschlagen. Unter dem tosenden Geschrei tausender frenetischer Anhänger holte der Italiener Molinari am Sonntag den entscheidenden Punkt zum Triumph des europäischen Teams beim 42. Ryder Cup in der Nähe von Paris. Durch Molinaris Sieg gegen Mickelson gingen die Herausforderer beim Kontinentalvergleich uneinholbar mit 14,5 Punkten in Führung und eroberten die goldene Trophäe von Titelverteidiger USA zurück.

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Die 60 000 Fans auf der gigantischen Golf-Anlage im Südwesten von Paris drehten nach dem Erfolg völlig durch. "Europe, Europe" und "Allez les Bleus", skandierte die Masse immer wieder und feierte bei strahlendem Sonnenschein überschwänglich den Triumph der Herausforderer gegen die favorisierten US-Stars um einen müden und frustrierten Tiger Woods. Nach dieser Niederlage warten die Amerikaner beim wichtigsten Team-Wettbewerb im Golfsport weiter seit 25 Jahren auf einen Erfolg auf europäischem Boden.

Die zwölf Spieler von Europa-Kapitän Thomas Björn zeigten auch zu Beginn des Finaltags, wie wichtig der Teamgeist ist - vor allem bei einer Sportart, die eigentlich nur aus Individualisten besteht. Spaniens Golfstar Sergio Garcia trat schon zehn Minuten vor dem Start der zwölf Einzel vor die riesige Tribüne am ersten Abschlag und animierte die tausenden von Fans zu Jubelstürmen. Dafür bekam Garcia auch eine Menge Respekt von US-Basketball-Legende Michael Jordan. Der US-Edel-Golffan nahm den Spanier herzlich in die Arme und hielt danach einen Smalltalk mit dem Masters-Champion von 2017.

Europas Golfer agierten an allen drei Tagen als verschworene Einheit mit einem klaren Ziel vor Augen: Den Ryder Cup zurückzuerobern. Immer wieder feuerten sie sich lautstark an, klatschen sich ab und gaben sich gegenseitig Tipps. Der erfolgreichste Spieler im Team Europa war Molinari. Der British-Open-Sieger gewann alle fünf Matches in Paris. Bei den hochgelobten Einzelkämpfern aus Amerika, die im Durchschnitt in der Weltrangliste viel besser platziert sind als die Europäer, war von Teamgeist kaum etwas zu spüren.

Allen voran bei Tiger Woods. Für ihn war der Ryder Cup in Paris ein Desaster. Der 14-malige Major-Sieger zeigte an allen drei Tagen eine ganz schwache Vorstellung. Seine sonst so einschüchternde Körpersprache war nicht vorhanden. Er wirkte müde und ausgelaugt. Bei drei Einsätzen konnte Woods nicht einen einzigen Punkt für die Amerikaner beisteuern. Am Schlusstag verlor er sein Einzel gegen den spanischen Ryder-Cup-Neuling Jon Rahm. Noch vor einer Woche hatte er in Atlanta sein Comeback nach langer Verletzungspause und privaten Probleme mit dem 80. Sieg auf der PGA-Tour gekrönt.

© Sz.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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