Als Alex Cejka mit geschlossenen Augen und zwei Siegerfäusten das Ende der walisischen Tortur bejubelte, war seine Eintracht-Frankfurt-Wollmütze längst von den dicken Regentropfen durchnässt. Trotz desaströser Wetterbedingungen auf dem Kurs des Royal Porthcrawl Golf Club gewann der 52-Jährige jetzt die Senior British Open und reihte sich damit in die lange Liste der prominenten Gewinner um Landsmann Bernhard Langer ein.
"Ich kann es immer noch nicht fassen. Es war eine wirklich harte Woche", sagte Cejka, dem der dritte Major-Erfolg bei den über 50 Jahre alten Golfern gelang. Die Zusammenkunft mit dem silbernen Pokal hatte sich der im Dezember 1970 in der Tschechoslowakei geborene Cejka hart erarbeitet, Wetterkapriolen wirbelten das Feld durcheinander. An den letzten zwei Tagen spielte auf dem Kurs westlich der Hauptstadt Cardiff kein Profi unter Par.
Bernhard Langer rundet als Siebter diesmal das starke deutsche Ergebnis ab
Auch für den bekennenden Eintracht-Fan Cejka war es "brutal". Man habe "nasse Hände, nasse Griffe" und "einen Seitenwind von 40 Meilen pro Stunde" auf den Runden gehabt. Doch Cejka ließ sich nicht aus der Ruhe bringen - auch nicht im entscheidenden Stechen, das er nervenstark am zweiten Extra-Loch gegen den Iren Padraig Harrington für sich entschied.
Und damit stand in Porthcrawl ausnahmsweise nicht Deutschlands Golf-Ikone Langer, der als bislang einziger Spieler viermal bei dem mit 2,75 Millionen Dollar dotierten Event siegte, im Rampenlicht. Mit einem geteilten siebten Platz rundete der Rekordgewinner auf der Seniorentour dafür das starke deutsche Ergebnis ab - und freute sich wohl wie alle Profis auf die warme Dusche nach der Tortur.