Glosse:Rekordjagd in der Schwarzwaldklinik

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Zum 12. Mal Gelb, diesmal von Bibiana Steinhaus: Klaus Gjasula. (Foto: Reuters)

Die meisten Bundesliga-Rekorde wird Paderborns Klaus Gjasukla in diesem Leben nicht mehr brechen. Aber nach seiner nun gesetzten Bestmarke von 14 gelben Karten könnte er sich zumindest in einer weiteren Kategorie profilieren.

Von Claudio Catuogno

Der Fußballspieler Klaus Gjasula, geboren am 14. Dezember 1989 in Tirana, Albanien, bald darauf übergesiedelt nach Freiburg, Breisgau, mit dem runden Leder vertraut gemacht bei PSV Freiburg, Offenburger FV und Freiburger FC, später über Waldhof Mannheim, MSV Duisburg II, Kickers Offenbach, Stuttgarter Kickers und Halleschen FC zum SC Paderborn weitergewandert, aufgestiegen in die erste Liga, wo er weiterhin mit diesem seltsamen Schutzhelm seine Dienste verrichtet, obwohl ein Jochbeinbruch aus 2013 längst verheilt ist, er sich mit dem Teil aber trotzdem sicherer fühlt - Klaus Gjasula also muss der bitteren Wahrheit ins Auge blicken: Die meisten Bundesliga-Rekorde wird er in diesem Leben nicht mehr brechen. Sieben Mal Meister (wie Franck Ribéry) wird er nicht mehr werden, er ist ja schon 30, und zur Bestmarke fehlen ihm noch einige Titel (7). Von Gerd Müllers 365 Bundesliga-Treffern trennen Gjasula noch 362, und wenn auch Spezialbestmarken wie das Tor aus größter Entfernung (M. Stoppelkamp, 83 m) theoretisch noch in Reichweite sind, scheint Gjasula nun einen anderen Rekord ins Auge gefasst zu haben. Gegen Hoffenheim erarbeitete er sich am Samstag seine 14. gelbe Karte in dieser Saison, für einen 27. Spieltag ist das: Bundesliga-Rekord. Glückwunsch! In der 61. Minute hatte Gjasula den Hoffenheimer Ilhas Bebou sach- und fachgerecht umgegrätscht, von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wurde er folgerichtig verwarnt. Den ewigen Rekord für die meisten Karten in einer Spielzeit hält übrigens Tomasz Hajto (MSV Duisburg, 1998/'99) mit 16-mal Gelb, aber so viel darf man verraten: nicht mehr lange!

Nach SZ-Informationen hatte Gjasula bei der Deutschen Fußball Liga auch beantragt, in der Rubrik "Kurioseste Vornamen" berücksichtigt zu werden: Klaus und sein ebenfalls in Tirana geborener Bruder Jürgen heißen nämlich so, weil ihre Eltern Klausjürgen Wussow in der "Schwarzwaldklinik" bewunderten, noch ehe sie selbst in den Schwarzwald zogen. In der Vornamen-Rubrik liegt aber der ehemalige Münchner Ivica Olic vorn, dessen Zwillinge Luca und Toni heißen.

© SZ vom 25.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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