Giro d'Italia:Der Zentimeter-Mann

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Serientäter: Nico Denz nach seinem zweiten Triumph beim Giro d'Italia binnen 72 Stunden. (Foto: Marco Alpozzi/LaPresse/Imago)

Nico Denz gewinnt beim Giro d'Italia seine zweite Etappe innerhalb von drei Tagen. Er trotzt den widrigen Bedingungen, stoppt Ausreißer und belohnt sich in den Zielsprints.

Radprofi Nico Denz hat beim Giro d'Italia seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der 29-Jährige vom deutschen Team Bora-hansgrohe gewann die 14. Etappe am Samstag im Zielsprint mit einer halben Radlänge vor dem Kanadier Derek Gee (Israel-Premier Tech) und Alberto Bettiol aus Italien (EF Education-EasyPost). Neuer Gesamtführender ist der Franzose Bruno Armirail (Groupama-FDJ). "Ich wollte nicht bloß Vierter werden, also habe ich richtig gepusht und mir gedacht: Entweder ich gewinne oder es ist mir egal. Und jetzt stehe ich wieder hier", sagte Denz nach den 194 km im Zielbereich von Cassano Magnago. Zudem zollte er der Verfolgergruppe großen Respekt: "Wir haben massiven Aufwand betrieben, auf den letzten zehn Kilometern zurückzukommen, jeder hat Vollgas gegeben."

Denz hatte bereits auf der zwölften Etappe im Zielsprint triumphiert. Zwei Tagessiege hatte bei der 106. Auflage der Rundfahrt bisher lediglich der wegen eines positiven Coronatests frühzeitig ausgeschiedene Topfavorit Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) errungen. Lennard Kämna, zum ersten Mal mit Ambitionen auf das Gesamtklassement bei einer großen Rundfahrt gestartet, rollte mit dem Peloton gut 21 Minuten nach Teamkollege Denz ins Ziel. In der Gesamtwertung hat der 26-Jährige einen Platz verloren, ist als Siebter mit 3:33 Minuten Rückstand aber weiter im Rennen um das Rosa Trikot vertreten.

Die schnellsten Beine beim 106. Giro d'Italia? Gehören derzeit einem Deutschen: Nico Denz kurz vor dem Ziel in Cassano Magnago. (Foto: Massimo Paolone/LaPresse/Imago)

Nach seinem Sieg am Donnerstag zeigte sich Denz wieder angriffslustig. Bei strömendem Regen setzte er sich in einer 29-köpfigen Ausreißergruppe fest, die mit mehr als zehn Minuten Vorsprung auf die Favoriten im Hauptfeld den Simplonpass mit seinem knapp 20 km langen Anstieg überquerten. Auch Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) und Marius Mayrhofer (Team DSM) waren dabei.

Mit dem Selbstvertrauen eines Etappensiegers attackierte Denz am Lago Maggiore 57 km vor dem Ziel sogar, konnte sich jedoch nicht absetzen. Das gelang wenig später einem Quartett mit den beiden Italienern Davide Ballerini und Stefano Oldani auf der regennassen Straße. Denz gab jedoch nicht auf und belohnte sich im Zielsprint.

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