Fußballer des Jahres:Oscar fürs Lebenswerk

Philipp Lahm ist bereits im Ruhestand, da wird ihm eine hohe Ehre zuteil: Erstmals wird der einstige Kapitän des FC Bayern zu Deutschlands "Fußballer des Jahres" gewählt.

Er hatte gute, sehr gute und überragende Jahre in seiner Karriere, aber Deutschlands "Fußballer des Jahres" ist Philipp Lahm bisher tatsächlich nie gewesen. Erst für sein letztes Karrierejahr ist ihm diese Ehrung jetzt zuteil geworden - quasi eine Art Oscar fürs Lebenswerk. Mit 242 Stimmen setzte sich Lahm klar vor Champions-League-Sieger Toni Kroos (192 Stimmen) durch - der Mittelfeldspieler von Real Madrid hätte aus rein sportlicher Sicht die Ehrung sicher ebenfalls verdient gehabt. "Es ist eine große Auszeichnung, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut", sagte Lahm nach der Auszeichnung, "ich denke, dass die deutschen Sportjournalisten bei dieser Wahl wohl meine ganze Karriere gesehen haben." Bei der traditionell vom kicker-Sportmagazin veranstalteten Wahl wurde Julian Nagelsmann (TSG Hoffenheim) an seinem 30. Geburtstag erstmals "Trainer des Jahres". Ebenfalls zum ersten Mal durfte sich Dzsenifer Marozsán (Olympique Lyon) über die Ehrung zur "Fußballerin des Jahres" freuen.

Überraschender als Lahms Wahl war aber, dass er in den anderthalb Jahrzehnten zuvor nie gewählt wurde. "Das hängt auch mit der Position zusammen", sagte Lahm, "die Vergangenheit zeigt, dass es für einen Abwehrspieler viel schwieriger ist, Fußballer des Jahres zu werden, weil es über einen Zeitraum von einem ganzen Jahr doch oft jemanden gibt, der sich in der Offensive in den Vordergrund spielt". Nun geht der Titel aber im zweiten Jahr nacheinander an einen Abwehrspieler; im Jahr 2016 gewann Jérôme Boateng.

© SZ vom 24.07.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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