Diskuswerfer Robert Harting:Knapp am Gesamterfolg vorbei

Lesezeit: 5 min

Gewann in Brüssel, verpasste aber den Gesamtsieg: Diskuswerfer Robert Harting. (Foto: dpa)

Diskuswerfer Robert Harting gewinnt das letzte Diamond-League-Meeting in Brüssel, kann sich aber nicht den Gesamtsieg sichern. Hallen-Weltmeister Mutaz Essa Barshim überquert derweil als erst zweiter Hochspringer überhaupt 2,43 Meter.

Leichtathletik, Diamond League: Diskuswerfer Robert Harting hat seinen ersten Gesamtsieg in der Diamond League knapp verpasst. Der Olympiasieger gewann zwar das letzte Meeting in Brüssel mit 67,57 Meter, doch seinem polnischen Dauerrivalen Piotr Malachowski reichte Platz zwei, um die Führung im Diamond Race erfolgreich zu verteidigen und rund 30 000 Euro Preisgeld einzustreichen. Harting durfte sich immerhin mit 7500 Euro für den Tagessieg trösten. 23 Tage nach seinem EM-Triumph von Zürich setzte sich Harting im zweiten Durchgang zunächst an die Spitze, aber Malachowski, der maximal Dritter hätte werden dürfen, kam mit 67,35 Meter direkt auf Rang zwei. Die weiteren Kontrahenten um den fünftplatzierten Magdeburger Martin Wierig (64,72 Meter) waren zu schwach, um Harting Schützenhilfe zu leisten.

Leichtathletik, Diamond League: Hallen-Weltmeister Mutaz Essa Barshim aus Katarhat erst als zweiter Hochspringer überhaupt 2,43 Meter übersprungen - und landete damit vor Weltmeister Bogdan Bondarenko (Ukraine/2,40). Der 23-Jährige verbesserte dabei seine persönliche Bestmarke um einen Zentimeter. Barshim und Bondarenko scheiterten danach an der neuen Weltrekord-Höhe von 2,46 Meter. Höher als Barshim sprang bislang nur der Kubaner Javier Sotomayor, der von 1988 bis 1990 mit 2,43, 2,44 und 2,45 Meter dreimal einen Weltrekord aufgestellt hatte.

Fußball, Sami Khedira: Zwischen Real Madrid und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) herrscht weiter Uneinigkeit über Sami Khediras Verletzung. Der Nationalspieler sei nach dem Punktspiel der Madrilenen am Sonntag bei Real Sociedad San Sebastián völlig fit gewesen, betonte Real-Präsident Florentino Pérez. Die Nachricht von der Verletzung habe ihn verblüfft. Der DFB und Bundestrainer Joachim Löw hatten zuvor erklärt, der Real-Profi habe sich den Muskelbündelriss in Spanien zugezogen - noch vor seiner Abreise zur Nationalmannschaft. Demgegenüber hatte Real mitgeteilt, Khedira habe sich "während seines Aufenthalts bei der Nationalmannschaft" verletzt.

"Als Khedira das Anoeta-Stadion (in San Sebastián) verließ, hat niemand etwas von einer Verletzung gesagt", betonte Pérez. "Eine Verletzung dieser Art hätte man ihm beim Gehen angesehen. Die Bilder sprechen jedoch eine deutliche Sprache." Khedira war bei Reals 2:4-Niederlage am Sonntagabend in der Schlussphase eingewechselt worden. Am Montag flog er zur Nationalelf nach Düsseldorf, nahm dann aber nicht am Training mit der Mannschaft teil. Dienstags wurde er von Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München untersucht. Bei Verletzungen, die bei den Nationalmannschaften auftreten, zahlt eine Versicherung den Vereinen eine Entschädigung.

Volleyball, WM: Deutschlands Volleyballer haben bei der WM in Polen den zweiten Sieg gefeiert. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen bezwang am Freitag in der Gruppe B die noch sieglosen Tunesier verdient mit 3:1 (25:13, 25:19, 21:25, 25:12) und kam damit dem Einzug in die zweite Runde ein großes Stück näher. Bester deutscher Punktesammler in Kattowitz war Mittelblocker Marcus Böhme von Fenerbahce Istanbul mit zwölf Zählern. Der EM-Sechste kann gegen Finnland am Samstag und zum Abschluss der Vorrunde gegen Südkorea am Sonntag (beide 16.30 Uhr) das Weiterkommen perfekt machen. Im ersten Gruppenspiel des Tages hatte Kuba mit 3:1 gegen Südkorea gewonnen.

Moderner Fünfkampf, WM: Peking-Olympiasiegerin Lena Schöneborn hat die erhoffte Medaille bei der Weltmeisterschaft im Modernen Fünfkampf knapp verpasst. Die 28 Jahre alte Wahl-Berlinerin beendete am Freitag in Warschau das Finale der besten 36 Mehrkämpferinnen auf dem vierten Platz. Im abschließenden Combined, das den Geländelauf und das Schießen vereint, konnte sie ihre Stärke nicht wie gewohnt ausspielen und machte nach einem Schießfehler nur einen Rang gut. Weltmeisterin wurde Samantha Murray aus Großbritannien vor den beiden Chinesinnen Chen Qian und Liang Wanxia.

Formel 1, Großer Preis von Italien: WM-Spitzenreiter Nico Rosberg ist im zweiten Training zum Großen Preis von Italien die Bestzeit gefahren. Der Mercedes-Pilot benötigte am Freitagnachmittag in Monza 1:26,225 Minuten. Sein britischer Teamkollege Lewis Hamilton belegte mit 0,061 Sekunden Rückstand Rang zwei. Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel erreichte im Red Bull in 1:26,762 Minuten den siebten Platz. Force-India-Pilot Nico Hülkenberg kam auf dem Hochgeschwindigkeitskurs auf Rang zwölf. Adrian Sutil wurde im Sauber 16.

Biathlon, Miriam Gössner: Biathletin Miriam Gössner hat nach acht Monaten Pause ihren ersten Wettkampf bestritten. Die 24-Jährige nahm am Freitag zum Auftakt der deutschen Meisterschaften in Altenberg am Skirollerrennen teil und belegte den sechsten Platz. Gössner hatte zu Beginn des Jahres wegen der Folgen eines Mountainbike-Unfalls ihre Saison abgebrochen und auf die Olympischen Spiele in Sotschi verzichtet. In Altenberg lag sie im Ziel nach zehn Kilometern mit einem Rückstand von 1:29,3 Minuten deutlich hinter der Siegerin Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld), die 26:39,4 Minuten benötigte.

Fußball, FC Bayern: Philipp Lahm hofft nach dem Ligastart mit einem Sieg und einem Unentschieden, dass sein FC Bayern München schnell zu gewohnter Konstanz zurückfindet. "Zufrieden ist man nicht", sagte der Kapitän des deutschen Fußball-Rekordmeisters, "sechs Punkte, dann wären wir zufrieden. So ist es ok." Die Münchner hatten den VfL Wolfsburg zum Auftakt mit 2:1 bezwungen und auf Schalke 1:1 gespielt. "Wir können zufrieden sein mit Phasen unseres Spiels", sagte der Defensivakteur dem vereinseigenen Sender fcb.tv. Dass die Mannschaft von Coach Pep Guardiola etwas holprig in die Spielzeit gestartet ist, beunruhigt Lahm auch im Hinblick auf einige verletzungsbedingte Ausfälle nicht. "Das ist normal am Anfang", meinte der aus der Nationalelf zurückgetretene Profi.

Fußball, Nadine Angerer: Nationaltorhüterin Nadine Angerer setzt ihre Vereinskarriere bei Brisbane Roar in Australien und den Portland Thorns in der US-Profiliga fort. Das teilten ihre Vereine mit. Die 35 Jahre alte Weltfußballerin wird wie im Vorjahr im Winterhalbjahr in der australischen W-League für Brisbane spielen und zum Ligastart der NWSL im kommenden Frühjahr nach Portland zurückkehren. Dort hatte sie bereits in der soeben abgelaufenen Spielzeit im Tor gestanden und war mit den Thorns im Playoff-Halbfinale der Meisterschaft ausgeschieden. "Es ist fantastisch. Wir freuen uns darauf, dass Nadine bald zurück ist und werden sehen, wieviel sie uns besser machen kann", sagte Brisbanes Cheftrainerin Belinda Wilson. Nach den beiden letzten WM-Qualifikationsspielen mit dem deutschen Team in Russland am 13. September und gegen Irland vier Tage später in Heidenheim wird Angerer nach Australien reisen. Beim Vizemeister ist sie für das Heimspiel am dritten Spieltag gegen Newcastle Jets am 27. September eingeplant.

Basketball, Dirk Nowitzki: Basketballer Dirk Nowitzki hat seine generelle Bereitschaft für die Teilnahme an der EM 2015 bekräftigt - selbst wenn die Vorrunde nicht in Deutschland stattfinden sollte. "Ich hatte nie eine Heim-EM oder WM, das wäre schon eine tolle Sache und interessant. Ich habe es jetzt auf jeden Fall mal auf dem Plan stehen", sagte der 36-Jährige bei ran.de. Allerdings wisse der Deutsche Basketball-Bund auch, dass zunächst eine lange Saison mit den Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Profiliga NBA anstehe. Der DBB bewirbt sich um die Ausrichtung einer Vorrundengruppe bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr, über die Vergabe wird am kommenden Montag in Madrid entschieden.

Ein Turnier vor eigenem Publikum sei "toll, aber das ist nicht unbedingt ein Muss", betonte Nowitzki. "Ich habe von Anfang an gesagt: Rio 2016 ist noch ein Fernziel, das geht nur über die Europameisterschaft, da werden wir uns nach der nächsten Saison zusammensetzen." Bei der EM werden die Tickets für Olympia 2016 in Rio de Janeiro vergeben.

Formel 1, Mercedes: Nach dem ersten Unfall der Stallrivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton hat Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff seine Piloten erneut mit deutlichen Worten vor weiteren Zwischenfällen auf der Strecke gewarnt. "Wir wollen nicht, dass das noch mal passiert", sagte Wolff vor dem Großen Preis von Italien der BBC: "Und die Konsequenzen wären ganz einfach: Wenn wir es nicht schaffen, dass beide dem Renn-Spirit von Mercedes folgen, dann müssten wir das zugeben und Entscheidungen treffen. Vielleicht bräuchten wir dann ein anderes Fahrer-Duo."

Dieses Szenario strebe Mercedes allerdings nicht an, man wolle gerne mit beiden Fahrern weiterarbeiten und gehe davon aus, dass dies auch möglich sei. Die nächsten Rennen müssten das nun zeigen. Beim Großen Preis von Belgien vor zwei Wochen war es im engen WM-Duell der Silberpfeile zum Crash gekommen, die Mercedes-Teamleitung benannte Rosberg anschließend offiziell als Schuldigen.

© SZ.de/sid/dpa/fued/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: