Fußball:Mit Pal Dardai und Lizenz in Liga zwei

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Trainiert die Hertha auch im Unterhaus: Pal Dardai. (Foto: Matthias Koch/Imago)

Bei der Hertha bleibt der Trainer und auch die Spielberichtigung soll bald folgen, Bielefelds neuer Sportdirektor hat trotz dritter Liga "Bock" und im Aufstiegsduell zwischen Cottbus und Unterhaching geben die Trainer den Ton an. Drei kurze Fußball-Geschichten.

Bundesliga-Absteiger Hertha BSC hat am Mittwoch bei der Deutschen Fußball-Liga DFL die zur Lizenzerteilung notwendigen Unterlagen eingereicht. Wenn man Präsident Kay Bernstein zuhört, kann nichts mehr schiefgehen. "Wir sagen: Wir kriegen die Lizenz und starten in der zweiten Liga!", so Bernstein im Deutschlandfunk. In einer "perfekten Welt" würde Hertha die Lizenz in der kommenden Woche erhalten, fügte er hinzu, wobei die Welt für Hertha vermutlich perfekter wäre, wenn die Lizenz schon da wäre. Es galt vor allem, Liquiditätsengpässe über angeblich 20 Millionen Euro abzudecken und darzulegen, wie eine im November fällige Anleihe über 40 Millionen Euro bedient werden soll. Sollte man das nicht ad hoc schaffen, müsse man halt "wie in der Schule nachsitzen", sagte Bernstein.

Das ändert nichts an einer Kernpersonalie: Am Donnerstag teilte Hertha mit, dass Pal Dardai, 47, als Cheftrainer im Amt bleibt. Der Publikumsliebling hatte sechs Spieltage vor Ende der Abstiegssaison übernommen. "Ich spüre das Gefühl, dass wir alle gemeinsam zum Wohl von Hertha BSC arbeiten wollen und arbeiten werden", sagte Dardai. Javier Cáceres

Almabtrieb

Hände vors Gesicht: Arminia Bielefeld steigt ab in Liga drei. (Foto: Ulrich Hufnagel/Imago)

Als der Zweitligist Arminia Bielefeld das Hinspiel der Relegation beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden 0:4 verloren hatte, rief bereits der künftige Sportdirektor Michael Mutzel, 43 (vormals Hamburger SV), bei Klubpräsident Rainer Schütte an und sagte: "Dann wird es halt die dritte Liga, ich habe trotzdem richtig Bock auf die Arminia."

Dem Ex-Profi Mutzel war offenbar wichtig, seinen neuen Klub wissen zu lassen, dass ihn keine Zweifel plagen. Und nach Bielefelds 1:2-Niederlage im Rückspiel auf der heimischen Alm steht nun fest: Die Arminia steigt zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten ab und stürzt im freien Fall von der ersten in die dritte Liga. Mutzel hat acht Wochen Zeit, um mit überschaubaren Mitteln bis zum Saisonstart den kompletten Kader neu zu komponieren. Nach dem Abstieg enden nahezu alle Spielerverträge.

Nach 35 Millionen Euro Fernsehgeld in der ersten und 19 Millionen in der zweiten erhält die Arminia in der dritten nur noch 1,3 Millionen. Gerne würde man direkt wieder aufsteigen. 23 Mal seit Einführung der Bundesliga 1963 hat Bielefeld die Liga gewechselt. Motto: Immer wieder auf und nieder. Ulrich Hartmann

Pele gegen Experte

Trainerkollegen: Cottbus-Coach Claus-Dieter "Pele" Wollitz (links) und Unterhachings Spielleiter Sandro Wagner. (Foto: Robert Michael/dpa)

Das Playoff-Hinspiel um den Aufstieg in die dritte Liga zwischen Energie Cottbus und der SpVgg Unterhaching bot das Duell zweier interessanter Trainer. Der alte Haudegen Claus-Dieter "Pele" Wollitz, 57, verlor 1:2 gegen den 22 Jahre jüngeren TV-Experten Sandro Wagner - und regte sich übers Zeitspiel der ab der 37. Minute in Führung liegenden Hachinger auf: "Ich wünsche mir in gewissen Situationen mehr Fairness. Es waren zu viele Unterbrechungen", klagte Wollitz. "Wenn sie verletzt sind, haben sie behandelt zu werden. Aber vier Mal? Und vier Mal passiert nichts? Das finde ich ein bisschen viel."

Wagner entschuldigte sich für die strittigste Szene mit langem Hin und Her um seinen angeschlagenen Abwehrspieler David Pisot: "Die Szene war mir unangenehm, ich wusste als junger Trainer nicht, wie ich da reagieren soll: Der eine sagt, er muss raus, der andere sagt, er muss bleiben." Wagner wunderte sich selbst: "Dass sieben, acht Jungs ab Minute 30 oder 40 schon Krämpfe haben, das hatten wir noch nie. Da hat irgendwas nicht gestimmt in der Vorbereitung." Mal schauen, wie fit Haching im Rückspiel am Sonntag ist. Markus Schäflein

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