Fußball in Spanien:Königliche Karteikarten

Lesezeit: 2 min

Gerührt: Rafael Benítez, ehemals Spieler der zweiten Mannschaft und Nachwuchscoach von Real Madrid, bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer. (Foto: Aroyo Moreno/Getty)

In Spanien zweifeln viele, dass der gerade verpflichtete Trainer Rafael Benítez Erfolg bei Real haben wird. Er gilt eher als Beamter denn als kreativer Kopf.

Von Oliver Meiler, Barcelona

So viel Nüchternheit war noch selten am Hof der Königlichen. Real Madrid hat einen neuen Trainer, und der musste schon selber für Emotionen sorgen, damit es überhaupt welche gab: Rafael "Rafa" Benítez war bei seiner Vorstellung den Tränen nahe und unterbrach seine halbminütige Rede gleich mehrmals. Hinten der heilige Rasen des Santiago Bernabéu, neben ihm seine Frau, ebenfalls ergriffen. "Ich komme nach Hause", sagte der 55 Jahre alte Madrilene. Als Aktiver hatte er mal für das zweite Team Reals gespielt, als Trainer den Nachwuchs gecoacht. Es ist also tatsächlich eine Rückkehr, eine Heimkehr auf die größtmögliche Bühne, eine persönliche Genugtuung. Doch in Madrids Sportpresse ist die Meinung verbreitet, dass diese Beförderung in Zeiten der Krise nur für den Berufenen eine vollends unverhoffte Freude sei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: