Fußball in England:Mourinho eingeholt

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Turbulenter Neujahrsspieltag in England gipfelt in 3:5-Niederlage des FC Chelsea im Londoner Derby gegen Tottenham. Gleichauf mit dem FC Chelsea liegt nun Meister Manchester City. Eine bittere Niederlage muss der FC Arsenal hinnehmen.

Der FC Chelsea muss sich die Tabellenführung in der Premier League jetzt mit Manchester City teilen. Zum Abschluss eines turbulenten Neujahrsspieltags in England verlor das Team von José Mourinho im Londoner Derby bei Tottenham Hotspur 3:5 (1:3) und weist nun wie der Meister aus Manchester 46 Punkte und ein Torverhältnis von 44:19 auf. Spielverlauf und Ergebnis des Derbys kamen umso überraschender, weil der FC Chelsea in den 19 vorangegangenen Spielen insgesamt nur 14 Gegentore hinnehmen musste.

Torjäger Diego Costa hatte den Favoriten in der 18. Spielminute erwartungsgemäß in Führung gebracht. Doch Harry Kane (30.), Danny Rose (44.) und Andros Townsend per Elfmeter (45.+4) drehten die Partie noch vor der Pause. Nach dem Wechsel erhöhte der überragende Kane sogar auf 4:1 für Tottenham. Eden Hazard (61.) gelang in einer Drangperiode der Gäste zwar der Anschluss, doch Nacer Chadli machte - nach Vorlage von Kane - mit dem 5:2 alles klar (78.). John Terry verkürzte noch einmal (87.) und verhinderte damit den Verlust der Tabellenführung. Für Tottenham war der Erfolg erst der vierte Sieg gegen den Lokalrivalen in 45 Liga-Duellen.

Lukas Podolski wehrt sich gegen den Bericht einer Londoner Boulevardzeitung

Einen herben Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze gab es für den FC Arsenal. Das Team der Weltmeister Per Mertesacker, Lukas Podolski und Mesut Özil unterlag nach grotesken Fehlern beim Tabellenvierten FC Southampton 0:2 (0:1) und hat auf dem fünften Rang nun drei Zähler Rückstand auf die Saints, für die Sadio Mané (34., nach einer verunglückten Abwehraktion von Per Mertesacker) und Dusan Tadic (56.) trafen.

Derweil halten die Turbulenzen um Lukas Podolski an. Der 29-Jährige stand am Neujahrstag nicht im Kader des FC Arsenal. Podolski beklagt eine Leistenverletzung. Auf die Spekulationen englischer Medien, dass der Transferstreit zwischen Podolski und seinem Klub eskaliere und der Spieler wutentbrannt das Trainingsgelände verlassen habe, antwortete er via Twitter: "Wenn ich etwas lese, das meine Liebe zum Klub in Frage stellt, muss ich mich wehren." Eine Boulevardzeitung habe versucht, "eine Story aus dem Nichts zu kreieren". Podolskis Konter: "Ich finde es unglaublich, dass es Zeitungen erlaubt ist, Lügen zu verbreiten, um die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen. Um vom Platz stürmen zu können, muss man zuerst auf dem Platz gewesen sein. Ich habe die gesamte Einheit drinnen bei der medizinischen Abteilung verbracht." Es waren die Zeitungsreporter, so Podolski weiter, die "gestürmt" seien - nämlich "zu schnell an die Tastatur".

Der wechselwillige Podolski, der unter Trainer Arsène Wenger kaum noch zum Einsatz kommt, ist frustriert darüber, dass die Engländer ihn nicht ziehen lassen wollen. Wenger hatte das Interesse von Inter Mailand zuletzt als "Witz" bezeichnet - "Der erste Vorschlag war eine Farce, danach wurde es ein bisschen ernster", sagte Wenger am Neujahrstag. Die Gazzetta dello Sport hatte berichtet, dass beide Klubs um die Ablöse feilschen. Arsenal fordere zwei Millionen Euro für eine Ausleihe bis Saisonende, Inter habe bisher lediglich 1,7 Millionen Euro geboten.

© SZ vom 02.01.2015 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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