Fußball:Ex-Osnabrücker gesteht Verwicklung in Wettskandal

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Das nächste Geständnis: Marcel Schuon sagt vor dem Staatsanwalt aus, dass er eine Spielmanipulation abgesprochen, diese aber dann nicht ausgeführt habe.

Der im Fußball-Wettskandal unter Manipulationsverdacht stehende frühere Profi des VfL Osnabrück, Marcel Schuon, hat nach Angaben seines Anwalts am Sonntag bei der Staatsanwaltschaft Bochum ausgesagt. "Er hat die Spielmanipulation mit einem Auftraggeber verabredet. Zur Manipulation ist es aber nicht gekommen", sagte Anwalt Siegfried Kauder am späten Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur dpa und bestätigte einen Bericht von Kicker Online.

Marcel Schuon hat gestanden, eine Spielmanipulation verabredet zu haben. (Foto: Foto: dpa)

Schuon habe während der Partie gegen den FC Augsburg (0:3) in der vergangenen Saison gemerkt, "dass er als Mittelfeldspieler alleine nichts ausrichten könne". Da allerdings dennoch das gewünschte Ergebnis eingetreten sei, seien Schuon von seinem Auftraggeber die Wettschulden erlassen worden.

Damit habe sich Schuon der "Verbrechensabrede" schuldig gemacht, sagte Kauder. Wegen seiner Aussage werde es allerdings nicht zu einer Hauptverhandlung kommen. Der Drittligist SV Sandhausen, derzeitiger Arbeitgeber von Schuon, hatte am Freitag geäußert, dass man eine Trennung von dem 24-Jährigen erwäge.

Schuon habe bei der Staatsanwaltschaft seinen Auftraggeber angegeben, sagte Kauder. Von diesem habe Schuon vor dem Spiel gegen Augsburg ein subtiles Signal bekommen: "Das Spiel verliert ihr ja eh 3:0." Nach der Partie habe Schuon versucht, seinem Auftraggeber klarzumachen, dass er beim Manipulationsversuch gemerkt hätte, dass er das "nicht könne und nicht wolle". Daraufhin habe dieser den Druck auf Schuon, so Kauder, mit den Worten "Glaub' bloß nicht, dass wir das Geld nicht kriegen" erhöht.

Vor einem weiteren Spiel der Saison gegen den 1. FC Nürnberg (0:2) habe Schuons Auftraggeber das erneute Signal zur Manipulation gesandt, dabei sei allerdings das gewünschte Ergebnis nicht erreicht worden. Zu möglicherweise anderen in eine Manipulation involvierten Osnabrücker Spieler habe Schuon keine Angaben gemacht.

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